Mobilfunklöcher in Legden per App melden Wir erklären, wie es geht

Mobilfunklöcher in Legden per App melden
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Jeder kennt es, man telefoniert mit dem Handy und plötzlich ist das Gespräch weg. Oder man möchte am Mobiltelefon schnell eine Information im Internet suchen, hat aber einfach keinen Empfang und bekommt kein Ergebnis. Funklöcher begegnen Handynutzern nahezu täglich im Umgang mit dem Mobiltelefon.

Das Land Nordrhein-Westfalen ruft ab Samstag, 27. Mai, eine Woche lang alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, lokale Funklöcher zu melden, schreibt auch der Kreis Borken in einer Pressemitteilung. Erstmalig wird dazu aufgerufen, die Netzverfügbarkeit der Mobilfunkanbieter zu erfassen, um die Mobilfunkversorgungslage zu ermitteln.

Das geht ganz unkompliziert über die kostenlose und werbungsfreie App „Breitbandmessung“ der Bundesnetzagentur. Mit der Software, die auch Funkloch-App genannt wird, kann jeder, egal wo er gerade ist, die Datenübertragungsrate seines Mobilfunkanbieters erfassen. Diese Meldung wird dann automatisch übermittelt und ausgewertet. Die Redaktion hat die App mit einer Testperson am Beispiel Legden ausprobiert und erklärt hier genau, wie es funktioniert.

Die Handy-App gibt es kostenlos sowohl im Apple-Store für mobile Endgeräte, die mit der Software IOS arbeiten, aber auch im Google Play-Store ist die App für Android-Geräte erhältlich.

Nach dem Herunterladen muss einmal erlaubt werden, dass die App auf den Standort zugreifen darf, damit der Ort der potenziellen Funklöcher später so genau wie möglich übermittelt werden kann. Grundsätzlich erfolgt die Erhebung der Daten aber anonym, kann man auf der Homepage der Bundesnetzagentur lesen.

Automatische Übermittlung

Befindet man sich dann in einem Funkloch, stehen nach dem Start der App zwei Buttons zur Auswahl: „Breitbandmessung“ und „Funklöcher erfassen“. Wählt man „Funklöcher erfassen“ wird der aktuelle Standort angezeigt. Bestätigt man mit dem kleinen blauen Kreis im unteren Bildschirmabschnitt, wird die Messung erfasst und an die Bundesnetzagentur übermittelt, sobald das Mobilfunknetz dafür wieder ausreicht, so Thomas Schürmann, Mitarbeiter der Bergischen Universität, die das Land bei der Auswertung der Daten unterstützt.

Ein Handy, auf dem die Funkloch-App geöffnet ist.
So sieht das aus, wenn die Funkloch-App den Standort ermittelt. Mit Bestätigung des kleinen blauen Kreises werden die Daten gespeichert und übermittelt. © Schulze Beikel

Die Suche nach einem Funkloch in Legden verlief zäh. Unsere Testperson hat das gesamte Gemeindegebiet abgefahren. Von der Bauerschaft Wehr ganz im Norden über den Frettholt ging es durch Asbeck in den Eißingort. Vorbei an der Zeelink-Baustelle im Haulingort weiter in den Isingort und durchs Dorf. Im Beikelort wurde die Suche nach einem Legdener oder Asbecker Funkloch dann abgebrochen. Selbst mitten im Wald hatte unsere Testperson mindestens zwei Balken LTE-Empfang auf dem Handy.

Beteiligung erwünscht

Trotzdem bittet auch die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur um die Übermittlung möglichst vieler Daten. „Je mehr Menschen sich an der ersten Mobilfunkmesswoche in NRW beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Die Angaben helfen, noch gezielter an einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten“, erklärt sie im Pressetext des Kreises Borken.

Karte mit farblicher Kennzeichnung der Mobilfunknetzabdeckung in Legden.
Das Bild zeigt es ganz deutlich. Obwohl es in Legden scheinbar keine Funklöcher gibt, die Daten, die der Bundesnetzagentur vorliegen, sind dünn. Je mehr Bürger sich ab Samstag beteiligen, desto besser kann die Bundesnetzagentur auswerten, wo es noch hakt. © Bundesnetzagentur

Der Pressesprecher der Telekom, George-Stephen McKinney erwartet keine Überraschungen bei den Messungen für das Mobilfunknetz seines Unternehmens. „Unsere Netzabdeckung im Kreis Borken liegt dank der 146 aktiven Mobilfunkstandorte im Bereich LTE und 4G bereits heute bei nahezu 100 Prozent“, erklärt er auf Nachfrage der Redaktion. Dem Unternehmen seien aber auch die Bereiche bekannt, die noch weiterer Optimierung bedürfen. Um diese Schwachstellen zu beseitigen, sei man im ständigen Austausch mit den Mobilfunkkoordinatoren im Kreis, so McKinney weiter.

Keine weißen Flecken

Bürgermeister Dieter Berkemeier freut sich über die offenbar gute Netzabdeckung in Legden. Um sicherzugehen, dass dem tatsächlich so ist, ruft auch er die Legdener auf, sich zu beteiligen. „Über die kostenlose App scheint die Teilnahme ja leicht zu sein“, so Berkemeier im Gespräch mit der Redaktion. Vielleicht ist Legden zukünftig dann tatsächlich ohne „weißen Fleck“ auf der Karte der Bundesnetzagentur zu finden und die Bürgerinnen und Bürger können sich über eine gute Netzabdeckung freuen.

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