Der Wunsch eines jeden Lehrers spielt sich gerade in der Legdener Paulus van Husen Schule ab. Neun Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 11 und 13 Jahren verbringen dort gerade freiwillig viele Stunden. Und das nachmittags, außerhalb der Unterrichtszeit. Der Grund dafür ist die Beteiligung am Blumenkorso, der schon, in wenigen Tagen durch Legden rollen wird, erklären Lehrer und Schüler im Gespräch mit der Redaktion.
„Der ursprüngliche Impuls für die Teilnahme an der Legdener Traditionsveranstaltung kam von mir“, erzählt Lehrer Marc Ranneberg. Danach lief alles wie von selbst, ergänzt er begeistert. Die Schülerinnen und Schüler seien direkt Feuer und Flamme gewesen und voller Enthusiasmus bei der Sache.
Von der Anmeldung über die Zeichnungen, die Materialplanung und den Bau der Aufbauten, bis zum Bestellen der Dahlien und der Frage, wie man sich den verkleide, hätten er und seine Kolleginnen nur begleitend zur Seite gestanden, sagt der Lehrer. Das bestätigen die Klassenlehrerin Claudia Böckmann und Schulsozialarbeiterin Miriam Sönnekes kopfnickend. Anne Schürmann und Johanna Frank begleiten das Projekt ebenfalls.

Die Entscheidung, am Blumenkorso teilzunehmen, sei extrem kurzfristig gefallen, so Claudia Böckmann. Erst im Juni, als die Nachbarschaften sich schon monatelang mit dem Wagenbau beschäftigt hatten, sind die Schüler in das Thema Wagenbau eingestiegen.
„Den Anhänger für unseren Wagen hat Frau Schürmann uns besorgt“, erzählt ein Schüler. Das Gefährt habe schon eine Karriere im Karneval hinter sich, weiß Böckmann. Gezogen werde das Dahlien-geschmückte Gespann am 17. September dann von einem Rasenmähertrecker, der Familie Voss, ergänzt ein anderer Junge. Auch der werde natürlich mit Dahlien versehen. „Das muss ja alles zusammen passen“, so ein Mädchen aus dem Team.
Wir sind bunt!
Die Schüler der Paulus van Husen Schule haben sich für das Thema „wir sind bunt“ entschieden. Davon ist am Dienstagnachmittag, 5. September, im Werkraum der Schule noch nicht ganz so viel zu sehen. Das Grundgerüst bestehend aus einem Holzhaus, mehreren Holzkästen und einer großen Weltkugel sind jedoch schon so im Raum platziert, wie sie auch auf den Wagen gebaut werden.
Die Jungen verrichten die letzten Handgriffe an den Holzbauten. „Die hatten hier in den vergangenen Wochen viel Spaß am Werken und Tüfteln“, so der Lehrer. Zu jedem Treffen haben sie Werkzeug und Equipment mitgebracht, das für ihr geplantes Projekt noch benötigt wurde.
Resteverwertung
„Das Haus hat uns tatsächlich die Firma Lösing gespendet“ erläutert Marc Ranneberg. Ein so großes Projekt könne mit den Gegebenheiten in der Schule dann leider doch nicht umgesetzt werden, ergänzt er. Die übrigen Bauteile seien aber alle aus mitgebrachten Materialien oder Resten, die es in der Schule noch gab, entstanden.

„Gekauft wurde bisher nur Bauschaum“, erzählt Miriam Sönnekes. Die Kosten dafür trage natürlich die Schule, ergänzt die Schulsozialarbeiterin. Das Innenleben der Weltkugel ist damit gefüllt. Etwa 80 Zentimeter misst das aus einem Drahtgerüst, auf das Pappmaché geklebt wurde, bestehende Bauteil im Durchmesser.
Bauschaum sorgt für Stabilität
Das schien aber zu instabil, um daran Dahlien befestigen zu können, erzählen die Schüler. „Beim Bauen kam uns die Idee, die Kugel mit dem Schaum zu füllen“, sagt eine Schülerin. Jetzt ist der Erdball richtig stabil, zeigen zwei Schülerinnen, die damit beschäftigt sind, der Kugel den letzten Schliff zu verpassen.
Dann hängen die Schüler mit den Köpfen über dem Tisch zusammen. Am Handy von Miriam Sönnekes schauen sie sich die Dahlien an, die sie beim Blumenkorsoverein für ihren Wagen bestellen können. Knapp 30 Quadratmeter wollen sie am Samstag vor dem Korsotag mit den bunten Blüten bedecken.
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