Mit seinem Handy steht der Kunde vor Norbert Weiß (61). „Ich hab das Typenschild jetzt einfach mal abfotografiert“, erklärt der Legdener dem Diplom-Ingenieur, der Inhaber des Unternehmens Weiß ist, das sich um alles kümmert, was mit Heizung und Wasser für Privat- und Gewerbekunden zu tun hat.
Bereits im September ist Norbert Weiß mit seinem Betrieb in die Räume des früheren Getränkemarkts am Windmühlenweg 4 umgezogen. Hier ist auf 170 Quadratmetern Platz für ein Meisterbüro, drei Schreibtischarbeitsplätze, eine Ausstellung und einen Aufenthaltsbereich mit Küchenzeile für die Mitarbeiter.
Dort wo früher auf 325 Quadratmetern Getränkekisten, Tische, Bänke und Zapfanlagen gestapelt wurden, lagern jetzt unzählige Ersatzteile in Regalen, Heizkörper, Wärmepumpen, Speicherbehälter und alles, was das Unternehmen für seine tägliche Arbeit so braucht.
Präsenter Standort
„Wir sind hier viel präsenter für unsere Kunden. Das haben wir direkt festgestellt“, erläutert Norbert Weiß schmunzelnd. Dadurch, dass an Wochentagen von 7.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr immer jemand da sei, käme deutlich mehr Laufkundschaft vorbei.
Die meisten haben ausgebaute Teile dabei und frage nach Ersatz, ergänzt er im Gespräch mit der Redaktion. So auch der Kunde mit dem Foto. Norbert Weiß notiert alle wichtigen Daten und verspricht, sich schnell zu melden.

Doch der Umzug in die neue Betriebsstätte ist nicht das einzige, was Norbert Weiß sich und seinen neun Mitarbeitern zum zehnjährigen Bestehen des Unternehmens geschenkt hat. Seit einigen Wochen wird die komplette Auftragsabwicklung über Tabletcomputer erledigt.
Digitale Auftragsbearbeitung
„Jeder Mitarbeiter hat ein eigenes Gerät, auf dem alle Aufträge abgerufen und angezeigt werden können“, erklärt der Fachmann. Die Erfassung der Arbeitszeit je Auftrag, alle Notizen oder zusätzlich benötigtes Material werden dort digital erfasst.
„Das Programm auf den Tablets ist kompatibel mit unserem Betriebssystem. Dadurch können sämtliche Kundendaten, Arbeitsaufträge und Angebote eingesehen werden und sie werden außerdem automatisch bei der Rechnungsstellung berücksichtigt“, erläutert Weiß.
Zukunftsfähig aufgestellt
Bald, so hofft der Legdener Unternehmer, gehe dann auch noch die komplett überarbeitete Homepage online. Für Norbert Weiß ist das ein weiterer Baustein, um seinen Betrieb zukunftsfähig aufzustellen. Spätestens in sechs Jahren, mit 67, will er das Unternehmen an einen Nachfolger übergeben. Der kommt aus den Reihen seiner Angestellten. Namentlich wolle der aber noch nicht genannt werden, sagt Weiß.
Auch wenn der Umzug schon einige Wochen zurückliegt, es gibt noch eine Menge zu tun in den neuen Räumen am Windmühlenweg. Norbert Weiß plant im Verkaufsraum neben einer Wärmepumpenheizungsanlage und Heizkörpern nämlich auch eine Dusche, Armaturen und Waschbecken auszustellen.

„Neben Einbau, Wartung und Reparatur von Heizungsanlagen bieten wir in Kooperation mit einem Fliesenleger auch komplette Badsanierungen an“, betont Norbert Weiß. Dazu gehören natürlich auch sämtliche Reparaturen in dem Bereich, ergänzt der Diplom-Ingenieur.
Verunsicherte Kundschaft
Zurzeit seien viele seiner Kunden durch das neu verabschiedete Gebäude-Energie-Gesetz stark verunsichert. „Der Heizungsmarkt ist gerade sehr dynamisch“, erklärt Weiß. Einen großen Teil nehme daher gerade die Beratung der Kunden verbunden mit der Suche nach individuellen Möglichkeiten für defekte oder in die Jahre gekommenen Heizungsanlagen ein, betont er. „Dazu gehört natürlich auch der Blick auf die infrage kommenden Fördermöglichkeiten“, weiß der Experte.
Vor fast elf Jahren, Anfang 2013, hat Norbert Weiß sich selbstständig gemacht. „Zunächst alleine. Im April 2013 hatte ich dann schon drei angestellte Monteure“, sagt Weiß. Nur zwei Monate später seien dann alle seine früheren Kollegen in seinen Betrieb gewechselt, erzählt er stolz. Alle zwei Jahre fange zudem ein Auszubildender bei ihm an, ergänzt er abschließend.
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