Antonius Schulze Beikel ist Hobbyimker in Legden. Hier steht er mit Hündin Luna vor seinen Bienenstöcken.

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Münsterland Zeitung begleitet Legdener Hobbyimker durch das Bienenjahr

rnImkerei

Noch ist alles still im Bienenstock, im Frühjahr geht das Brummen und Summen dann wieder los. Wir begleiten die Bienen durch das Jahr – mit Hilfe von Hobbyimker Antonius Schulze Beikel.

Legden

, 27.01.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bereits mit etwa zehn Jahren hat sich Antonius Schulze Beikel (48) für etwas begeistert, das nicht bei vielen Kindern für Freude gesorgt hätte: Bienen. Viele Kindern erschrecken oder fangen an zu kreischen, wenn sich eine Biene auf sie setzt oder nur in ihre Nähe kommt. Dabei ist das völlig unnötig, weiß der heutige Hobbyimker Antonius Schulze Beikel.

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Die Redaktion der Münsterland Zeitung wird im Jahr 2021 die Bienen ganz genau unter die Lupe nehmen. Dazu werden wir Antonius Schulze Beikel durch das Bienenjahr begleiten und mit seiner Hilfe erklären, was es beispielsweise mit der Bienenkönigin auf sich hat, wie man ein Volk teilt, wofür Wachs gut ist und wie ein Bienenstock aufgebaut ist.

Frühe Leidenschaft für Bienen

Bei Familie Schulze Beikel hatte früher ein Imker seine Bienen stehen. „Wenn der Imker zu uns kam, hat er mich mitgenommen“, erinnert sich der 48-Jährige. Antonius Schulze Beikel hatte so viel Spaß an den Bienen, dass er dem Imker immer schon entgegenrannte.

Später, als er etwa 16 Jahre alt war, schenkte der Imker ihm drei Bienenvölker. So fing alles für an für den Legdener. Mit 18 Jahren schlief sein Hobby dann ein, weil zu dem Zeitpunkt bei dem jungen Mann auch andere Interessen auf den Plan traten.

Jahrzehnte lange Pause

Es sollte Jahrzehnte dauern, bis die Begeisterung für sein einstiges Hobby zurückkam: Vor etwa sechs Jahren war es soweit. Nachdem Antonius Schulze Beikel jahrelang beruflich und ehrenamtlich vielen Verpflichtungen nachgegangen war, zog er sich dann etwas zurück und nahm sein Hobby neu auf. „Ich habe mit zwei oder drei Völkern wieder angefangen und das dann ausgebaut“, erzählt der Familienvater im Gespräch mit der Redaktion.

Auch einen eigenen kleinen Honigladen hat Antonius Schulze-Beikel.

Auch einen eigenen kleinen Honigladen hat Antonius Schulze Beikel. © privat

Gelernt hat Antonius Schulze Beikel das Imkern auf Hinterbeladungsbeuten im Bienenstock. „Da ist der Bienenstock aufgebaut wie die Fächer in einem Schrank“, erklärt er im Gespräch mit der Redaktion. Dann hat er auf das Maß Zander gewechselt, das heißt die Rähmchen werden übereinander gelegt, „so wie man es kennt, gestapelt“, sagt Antonius Schulze Beikel. Ein Wabenrähmchen ist ein Rahmen aus Holz, den die Bienen mit Hilfe von Bienenwachs zu einer Wabe ausbauen.

Meistens im T-Shirt bei den Bienen

Er ist begeistert von den Methoden, die bekannte Imker wie Gerhard Liebig und Pia Aumeier anwenden, und geht auch danach vor. Viele Imker hätten heute immer einen Schleier auf, wenn sie zu den Bienen gehen. „Ich setze ein- oder zweimal im Jahr einen Schleier auf“, sagt Antonius Schulze Beikel. Das sei auch nicht wirklich nötig, wenn er „mal eben zu den Bienen geht“. Er trage meistens nur ein T-Shirt.

Aber so ganz ohne Schutzanzug – das könne auch nicht jeder einfach so machen, denn „dafür muss man schon ausgeglichen sein“. Wenn man nervös sei, würden die Bienen das sofort merken und stechen. Auch das sei ein Grund gewesen, wieder mit dem Imkern anzufangen: „Dafür benötigt man Ruhe und man kommt dabei runter.“

„Ein Imker hat nie ausgelernt“

In Münster hat der Hobbyimker einen Lehrgang vom Deutschen Imkerverband mitgemacht. „Der Lehrgang ging ein Jahr lang und war alle 14 Tage am Wochenende“, so Schulze Beikel. „Da habe ich mir alles beibringen lassen.“

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Auch in Legden gibt es einen Imkerverein. Dieser trifft sich einmal im Monat mit allen, die Lust und Zeit haben. Im Wechsel werden die Bienenstöcke der anderen Imker angeschaut, dann tauschen sich die Imker aus und besprechen Themen wie die Varroa-Milbe und den Stockaufbau. Vor allem für Jungimker sind diese Treffen gut, dort können sie Fragen stellen.

Bei den Treffen werden die Jungimker „an die Hand genommen“, aber auch die älteren Kollegen können viel experimentieren und neue Methoden kennen lernen und testen, „denn ein Imker hat nie ausgelernt“, sagt Antonius Schulze Beikel.