Die Bilder der Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg dominieren die Nachrichten. Seit Tagen brennen dort insgesamt knapp 150 Hektar Wald. Kann sowas auch in Legden passieren, haben wir den Leiter der Feuerwehr Legden gefragt.
„In diesem Jahr ist die Feuerwehr bereits zweimal zu Bränden auf Freiflächen oder in Waldnähe ausgerückt“, erklärt Klaus Uppenkamp im Gespräch mit der Redaktion. „Der Sommer und die Erntesaison beginnen aber ja auch gerade erst“, ergänzt er.
„In den vergangenen Jahren waren es meist so um die zehn Feuer, die im Sommer auf Freiflächen oder im Wald gebrannt haben“, so Uppenkamp weiter. Gerade im Sommer, bei der Getreideernte, komme es immer wieder zu Bränden auf Äckern, erläutert er. Ein Gebiet, das besonders gefährdet sei, gebe es in Legden und Asbeck aber nicht.
„Im Laufe des Jahres kommt das Thema Wald- und Flächenbrand immer mal wieder auf den Dienstplan der Feuerwehr“, erläutert der Experte. Eine spezielle Vorbereitung auf solche Einsätze erfolge aber nicht.
„Die Feuerwehr ist immer auf alles vorbereitet. Wir wissen ja nie, was uns vor Ort erwartet“, so Klaus Uppenkamp. Die Vielfalt der zu bewältigenden Aufgabenstellungen nehme stetig zu. Daher bereite die Feuerwehr sich thematisch auch vielfältig und in alle Richtungen vor.
Eine besonders gute Unterstützung komme seit Jahren von den örtlichen Landwirten, erzählt der Leiter der Feuerwehr. Auf eigene Initiative stellen diese Transportfässer mit Wasser bereit. „Vor vier Jahren kam uns erstmals die Idee“, erzählt der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereins Legden, Christian Bomberg im Telefonat. Franz Niehues, der Besitzer eines örtlichen Lohnunternehmens, habe dafür sofort sein 26.000 Liter fassendes Transportfass angeboten.
Ein Anruf genügt
„In diesem Jahr steht zum ersten Mal auch in Asbeck ein Fass mit 26.000 Litern Wasser für uns zur Verfügung“, so Uppenkamp. Der Landwirt Bernd Hölscher wird sein Transportfass über die Sommermonate ebenfalls mit Wasser befüllen. „Bei Bedarf reicht ein Anruf und die Fässer werden zum jeweiligen Einsatzort gebracht“, so der Experte.
Vor Ort wird das Wasser dann, mit entsprechenden Kupplungsstücken, direkt in den Löschwasserkreislauf der Feuerwehr eingebunden. „Manchmal wird das Wasser auch direkt aus dem Fass auf dem Feld verteilt, um ein Ausbreiten oder ein Übergreifen der Flammen zu verhindern“, erklärt der Leiter der Feuerwehr.

„Jeder kann dazu beitragen, dass die Zahl der Wald- und Flächenbrände gering bleibt“, weiß Klaus Uppenkamp. Aktuell besteht im Westmünsterland die Warnstufe vier von fünf des Waldbrandgefahrenindexes und des Graslandfeuerindexes, hat auch der Kreis Borken jüngst in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Dreimal kam es in den vergangenen Tagen in der Region bereits zu Wald- oder Flächenbränden.
Tipps vom Experten
Der Legdener Leiter der Feuerwehr hat Tipps für das richtige Verhalten: Das gesetzliche Rauchverbot in Wäldern, vom 1. März bis 31. Oktober, sei dringend einzuhalten, appelliert er an alle Waldbesucher. Kein offenes Feuer oder Grillen im und am Wald. „Der Mindestabstand sollte 100 Meter betragen, damit auch Funken keinen Waldbrand auslösen können“, so Uppenkamp.
Autos sollten nicht im hohen Gras abgestellt werden. Die Abwärme eines Fahrzeuges reiche aus, um trockenes Gras in Brand zu stecken, erklärt er. Und auch eine aus dem fahrenden Auto geworfenen Zigarettenkippe hat schon so manchen Waldbrand ausgelöst, weiß der Experte.
Verkannte Gefahr
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr sei auch das Abbrennen von Unkraut im Sommer. „Ein kleiner Funke reicht und Hecken stehen direkt in Flammen“, erläutert der Fachmann. Durch die Trockenheit breiten sich die Brände schnell aus und können auf Gebäude übergreifen.
Wird ein Entstehungsbrand im Wald oder Grasland entdeckt, sollte dieser direkt gelöscht werden, wenn das gefahrlos möglich ist, empfiehlt der Leiter der Feuerwehr. Brandherde sind außerdem direkt der Feuerwehr unter Tel. 112 zu melden.
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