Zugegeben, für einen stundenlangen Einkaufsbummel mit der ganzen Familie reicht die Legdener Einkaufsmeile vielleicht nicht. In manchen der örtlichen Geschäfte kann man sich aber, allein aufgrund des Warensortiments, schon etwas länger aufhalten. Dazu gehört definitiv der Legdener Kiebitzmarkt.
Und der kann in diesem Jahr gleich zwei Geburtstage feiern. Seit 25 Jahren gibt es das grüne Warenhaus nämlich bereits an der Ahauser Straße 4. Die Firma Wemhoff betrieb den Markt bis 2007, dann übernahm die Firma Niehues aus Holtwick das Geschäft. Gleichzeitig feiert die Warenkette Kiebitzmarkt sein 30-jähriges Bestehen mit einer großen Rabattaktion.
Beim Warensortiment eines typischen grünen Warenhauses denken die meisten vermutlich nicht direkt an Schreibwaren, Schrauben und Nägel. „Die Kleineisenwaren haben wir auch noch gar nicht so lange“, erklärt Ralf Heuer, der Leiter des Legdener Kiebitzmarktes im Gespräch mit der Redaktion.
Schrauben, Stifte und Passbilder
Da es in Legden aber keine Möglichkeit mehr gebe, schnell ein Päckchen Nägel, Dübel oder eine fehlende Mutter zu kaufen, wurden die Artikel kurzerhand ins Angebot aufgenommen, erläutert der Legdener. Gleiches gilt für den Passbildservice. Auch der wurde aufgegriffen, weil die Legdener für jedes Pass- oder Bewerbungsfoto erst ins Auto steigen und in einen der Nachbarorte fahren mussten.
Das Konzept der Kiebitzmärkte sieht ausdrücklich vor, dass das Produktangebot immer wieder an die örtlichen Gegebenheiten angepasst wird, ist auf der Internetseite des Konzerns zu lesen. In Legden gehören dazu auch eine Reihe regionaler Lebensmittel, die direkt im Eingangsbereich stehen.
Es gibt zum Beispiel Honig und Bioeier direkt aus dem Dahliendorf und Biokartoffeln von einem Hof aus dem benachbarten Stadtlohn. „Diese Produkte sind bei unseren Kunden besonders beliebt“, erklärt Heuer. Gleichzeitig betont er aber, dass auch viele andere Produkte ebenfalls ganz aus der Nähe kommen.
Regionalität ist beliebt
Die konventionellen Kartoffeln und Sackmöhren zum Beispiel seien aus Laer im Kreis Steinfurt, was ja keine 30 Kilometer von Legden entfernt sei, erklärt der Marktleiter. „Wir bekommen hier alles, was wir in Haus und Garten brauchen und müssen nicht extra nach Ahaus fahren“, fasst ein Kunde, der anonym bleiben möchte, zusammen, was wahrscheinlich viele Legdener denken.
Eine weitere Kundin kommt in den Laden und fragt nach Kinder-Handschuhen. Ralf Heuer zeigt, was er noch anbieten kann. „Die sollten passen“, sagt, sie zufrieden und kauft das Paar.
„Die meisten unserer Kunden kennen wir“, sagt Heuer. Und das seien bei weitem nicht nur Legdener, ergänzt er. Ein Stadtlohner Hühnerhalter komme zum Beispiel regelmäßig und kaufe mehrere Säcke Hühnerfutter, das er in Stadtlohn nirgends bekommen könne.
Schnelle Warenbeschaffung
Die Firma Niehues betreibt insgesamt zwei weitere Kiebitzmärkte in Laer und Holtwick sowie ein grünes Warenhaus in Osterwick. „Dadurch können wir uns untereinander schnell und unkompliziert mit Waren aushelfen. Die Kunden müssen also in der Regel nie lange auf ihr Wunschprodukt warten“, sagt Ralf Heuer.
Der Legdener Kiebitzmarkt bietet auf guten 500 Quadratmetern Verkaufsfläche natürlich auch die klassischen Artikel für Haus und Hof an. Dazu gehören Heim- und Nutztierfutter, alles, was für den Garten gebraucht wird, Dekoartikel und Blumen. Ergänzt wird das Sortiment in Legden durch eine große Abteilung mit Reitsportzubehör, Brennstoffe sowie Spiel- und Schreibwaren.
Vier Mitarbeiter stehen den Kundinnen und Kunden in Legden von montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr und samstags von 8.30 bis 13 Uhr mit Rat und Tat zu Seite.
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