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Kommunionunterricht zu Hause: „Das ist auch eine gewisse Chance“
Kirche in Legden
Seit Mitte Dezember darf in Legden kein Kommunionunterricht mehr stattfinden. Dafür sollen Familien jetzt den Unterricht zu Hause fortsetzen. Eine Chance, findet Pastoralreferent Daniel Tenbrink.
Der Kommunionunterricht ist ein fester Bestandteil der katholischen Tradition. Die Erstkommunion für Kinder im Alter zwischen 9 und 10 Jahren deswegen ein großes Fest. Im Unterricht lernen sie vorher die grundlegenden Dinge des katholischen Glaubens. Doch wie kann der in Corona-Zeiten mit Kontaktbeschränkungen stattfinden?
Kommunionunterricht in der Gruppe wegen Corona untersagt
Im Moment gar nicht, sagt Pastoralreferent Daniel Tenbrink. Denn von Seiten des Bistums Münster darf derzeit kein Kommunionunterricht, auch nicht in kleinen Gruppen, stattfinden. „Die Kinder in Legden wurden vorher in kleine Erstkommuniongruppen aufgeteilt. Das ist seit Mitte Dezember untersagt worden“, so Daniel Tenbrink. Deswegen sollen die Familien die Vorbereitung auf die Erstkommunion zu Hause übernehmen. Eine weitere Last für die Eltern, zusätzlich zu Homeschooling und Homeoffice.
Daniel Tenbrink nennt ein Beispiel: Es gibt normalerweise eine Gruppenstunde, in der die Kinder wichtige Orte in Legden besuchen, zum Beispiel die Kirche oder den Friedhof. Die Familien bekommen nun das entsprechende Material, um eigenständig eine Friedhofsrallye zu machen. „Viele Familien machen das durchaus“, sagt der Pastoralreferent.
Eltern werden mit ihren Kommunions-Kindern zu Hause kreativ
Dabei hat die Kirche in Legden in den vergangenen Monaten schon viel umgeplant. „Letztes Wochenende hätte es eine Kirchenführung geben sollen“, sagt Daniel Tenbrink. Diese findet normalerweise mit allen Kindern gleichzeitig statt, sollte in diesem Jahr wegen Corona jedoch in kleineren Gruppen durchgeführt werden. „Aber es ist trotzdem leider nicht möglich. Total schade, gerade für die Kinder, für die der Kommunionunterricht eine tolle Zeit und Erfahrung sein soll.“
Denn auch wenn zurzeit kein Gruppenunterricht stattfinden darf, sei es trotzdem wichtig, dass sich die Kinder mit ihrem Glauben auseinandersetzen. „Die Erstkommunion ist für die Kinder ein wichtiges Sakrament, das auch in den Familien groß gefeiert wird“, sagt der Pastoralreferent.
Der Kommunionunterricht zu Hause bringt deswegen auch einen Vorteil mit sich: „Die Familie ins Gespräch zu bringen, ist auch eine gewisse Chance. Nicht nur das Kind erlebt die Vorbereitungszeit, sondern auch andere Familienmitglieder.“
Und so erlebt Daniel Tenbrink in Legden immer wieder, dass viele Familien trotz Corona versuchen, ihren Kindern eine schöne Kommunionvorbereitung zu ermöglichen. „Die Eltern werden kreativ“, sagt er.
Normalerweise wird zu Beginn des Unterrichts eine Gruppenkerze erstellt. „Das hat im Patchwork stattgefunden und die Kerze wurde durch die Familien weitergegeben.“ Jedes Kind hat zu Hause seinen Teil zur Gruppenkerze beigetragen.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
