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Hilfe für Flutopfer: LKW-Panne hält Legdener nicht von Hilfstransport ab
Private Flutopferhilfe startet
Berthold Kortbus musste umsatteln: Statt eines 7,5-Tonners lenkt er einen Transporter plus Anhänger, vollbeladen mit Hilfsgütern, ins Hochwasser-Katastrophengebiet. Start ist Sonntagnacht.
Kurz nachdem Berthold Kortbus am Freitagnachmittag mit dem LKW der Firma Lumundi Ahaus verlassen hatte, musste er die Fahrt abbrechen und eine Werkstatt ansteuern. Die Firma hatte dem Legdener den Laster für sein Hilfs-Projekt zur Verfügung gestellt.
Als am Abend dann die Diagnose „Getriebeschaden“ feststand, war schnell klar, dass möglichst schnell ein Plan B hermusste. Nach etlichen Telefonaten und durch Kontakte seines Nachbarn Thomas Keidel konnte Berthold Korthus aufatmen: Die Legdener Firma Stapelbroek sprang mit einem Transporter und Anhänger ein.
Riesige Hilfsbereitschaft
Beide waren am Sonntag bereits komplett beladen. In Garage und Keller der Familie Kortbus stapeln sich aber weiterhin Spenden aller Art. So groß ist die Hilfsbereitschaft der Legdener. „Alle zehn Minuten kamen Autos vorgefahren, um Dinge abzugeben. Manche kamen auch zu Fuß“, ist der Initiator der Aktion überwältigt von der Resonanz.

Sprinter plus Anhänger statt 7,5-Tonner. Berthold Kortbus ist einfach nur glücklich, dass er starten kann. © Privat
Nach Rücksprache mit den Akteuren vor Ort hat er sich aber entschlossen, zuerst keine Kleidung mitzunehmen. Stattdessen sind es jetzt Hygieneartikel, Windeln, Mineralwasser, Schlafsäcke und Luftmatratzen, die vom Münsterland ins Katastrophengebiet rund um den Nürburgring gebracht werden. Allesamt sortiert, in Kartons verpackt und beschriftet, so dass der Inhalt deutlich erkennbar ist.

Die Firma Stapelbroek half aus und stellt Transporter und Anhänger zur Verfügung. © Privat
Das ist Berthold Kortbus besonders wichtig, da er weiß, dass unsortierte Hilfsgüter den Helfern vor Ort kaum zumutbaren zusätzlichen Aufwand bescheren. Dort weiß man auch Bescheid, dass er sich in der Nacht zu Montag gegen 3 Uhr auf den Weg südwärts macht. Begleitet von seinem Nachbarn.
Ob er zum Hilfszentrum am Nürburgring oder zu einer anderen Adresse fährt, das erfährt er aber erst kurz vorher, weil sich die Lage immer wieder ändert.
Seit über 30 Jahren dem Medienhaus treu verbunden geblieben, zunächst in Steinfurt und jetzt in Ahaus. Hegt eine Leidenschaft für gute Geschichten, Menschen und ihre Schicksale.
