Franz Homann ist traurig und sauer Dreiste Diebe klauen Engel vom Grab seiner Frau

Franz Homann ist traurig und sauer: Diebe klauen Engel vom Grab
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In den letzten Wochen häufen sich die Fälle, in denen Betroffene feststellen mussten, dass von den Gräbern ihrer Angehörigen Engelsfiguren oder andere sakrale Gegenstände entwendet wurden. Bei Facebook gibt es bereits drei Einträge zu dem Thema und der Polizei liegt eine Anzeige vor.

Franz Homann ist einer der Betroffenen und kann es noch immer nicht fassen. Regelmäßig besucht er das Grab seiner verstorbenen Frau Inge. „Meine Tochter hat, vor einiger Zeit schon, einen großen Engel zur Dekoration auf das Grab gestellt“, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion. „Als ich letzte Tage am Grab war, fiel mir direkt auf, dass dieser fehlte.“

„Der Engel saß direkt vor dem Grabstein, ist etwa 40 Zentimeter groß und wiegt bestimmt 15 Kilogramm“, so Homann weiter. Für uns war er fester Bestandteil der Grabgestaltung. Es gehe gar nicht um den materiellen Wert. Er und seine Familie seien einfach wahnsinnig traurig, dass jemand keine Achtung vor dem Ort habe, wo Menschen sich ihren verstorbenen Angehörigen nahe füllen und trauern.

Ein Grab mit einem Engel, der vor einem Grabstein sitzt.
So sah es noch vor wenigen Tagen auf dem Grab der Familie Homann aus. Der Engel saß vor dem Grabstein. © Privat

Ähnliches kann man auch bei Facebook lesen. Jens Elfering schrieb bereits im Februar, wie sauer und traurig er sei. Ein kleiner Engel ist vom Grab seiner Tochter verschwunden. Nur wenige Wochen später schildert Karin Kapherr gleiches. Bei ihr und auch auf anderen Gräbern seien Engelsfiguren und auch Grablampen verschwunden. Mehrere Menschen berichten in ihren Kommentaren unter diesen Posts, dass auch bei ihnen Dinge vom Grab genommen wurden. Alle sind sich einig, dass das einfach nur traurig für die Angehörigen sei.

Franz Homann erzählt, dass es ein Grab gab, das voll mit Engeln gestanden habe. Die seien jetzt auch alle weg. Ob die Familie diese sicherheitshalber mitgenommen hat oder auch die alle gestohlen wurden, weiß er nicht.

Der für Legden zuständige Bezirksbeamte der Polizei, Holger Büscher bestätigt auf Anfrage der Redaktion die Geschehnisse. Eine Anzeige liege ihm bereits vor, sagt er. „Leider haben Diebstähle auf Friedhöfen in der Vergangenheit zugenommen“, erläutert er weiter. Erst kürzlich wüteten Metalldiebe auf Friedhöfen in Ahaus und Stadtlohn (Münsterland Zeitung berichtete).

Ganz unterschiedliche Motive

Die Motive bei diesen Diebstählen seien ganz unterschiedlich, erklärt Holger Büscher. Metalle werden oft zum Weiterverkauf an Schrotthändler in den Niederlanden geklaut, Dekoration, wie zum Beispiel die Engel, meist weil sie gefallen. In vielen Fällen gehe es aber auch einfach um das Zerstören beziehungsweise Stehlen.

Betroffenen könnten den Diebstahl der sakralen Gegenstände natürlich anzeigen. Die Kripo würde dann weiter ermitteln. In diesem Fall lägen allerdings sehr wenige Anhaltspunkte vor. Anzeigen nimmt die Polizei online über ihre Internetseite (borken.polizei.nrw) und in den Dienststellen in Legden, Hauptstraße 24, während der Öffnungszeiten oder in Ahaus, Graeser Straße 2, rund um die Uhr, entgegen.

Außerdem bittet die Polizei Zeugen, die Hinweise zu den Taten geben können, diese an die Kripo Ahaus unter Tel. (02561) 9260 zu richten.

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