
© Christiane Hildebrand-Stubbe
Die neue Pächterin Bianca Jugel hat viel vor mit der Düstermühle
Eröffnung im April
Sie muss eine besondere Affinität zu Mühlen haben. „Reiner Zufall“ nennt Bianca Jugel den Grund, dass sie von der Brüning- zur Düstermühle wechselt. Im April soll der neue Betrieb öffnen.
Fünf Jahre lang hat sich Bianca Jugel mit der Brüningmühle einen Namen gemacht. Seinerzeit war das ihr Start in die Selbstständigkeit.
Und die entwickelte sich hier mit großem Erfolg. „Die Resonanz war einfach riesig“, beschreibt die 46-jährige Gastronomin ihre Zeit in Schöppingen. Bis Corona war das zumindest so.
„Natürlich haben wir da viel Geld verbrannt“, sagt Ehemann Mike Jugel. Hauptberuflich ist er Rettungssanitäter, aber immer auch „kostenlose Arbeitskraft“ im Dienst seiner Frau, wie er scherzhaft anmerkt.
In der Coronazeit habe man aber auch viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Über die Zukunft zum Beispiel.

Fast nostalgisch wirkt zurzeit der Bereich außerhalb des Gasthofes. Auch ihn hat die neue Betreiberin im Auge. © Christiane Hildebrand-Stubbe
Genau da kommt der Zufall ins Spiel. Im Bewusstsein, dass der Pachtvertrag an der Brüningmühle bald ausläuft, ist man offen für Neues. Und ganz zufällig treffen die Jugels auf das Ehepaar Bernd und Christel Kock aus Ochtrup, das ihnen die Düstermühle anbietet.
Man kennt sich und Ort und Ambiente der Düstermühle bereits. „Dieser idyllische Ort“, findet großen Anklang bei Bianca und Mike Jugel. Und sie entscheiden sich für den Wechsel. Ausgerechnet während der Pandemie. Statt Schließung wie so manche in der Branche setzen sie auf Neustart. Warum?
Neustart statt Stillstand
„Für den Ruf, den wir uns aufgebaut haben, ist es hier einfach zu klein, es muss vorwärtsgehen, hier treten wir auf der Stelle“, meint die Wirtin zur Brüningmühle. „Hier können wir nicht das umsetzen, was wir wollen.“
Vor allem aber erhofft sich Bianca Jugel einen Ganzjahresbetrieb, nicht nur ein saisonales Geschäft. „Wir wollen nicht nur im Sommer das Geld verdienen, um es dann im Winter zu verbrennen“, bestätigt das Ehemann Mike.

Ein idyllischer Ort: der Landgasthof „Düstermühle“ in Legden © Christiane Hildebrand-Stubbe
Was aber heißt das genau? In „Jugel’s Düstermühle“, die sich so bereits im Netz präsentiert, soll es einen Mix geben. Aus Landgasthof, Ausflugslokal, Biker-Treff, Event-Location. Für Feste und Veranstaltungen stehen im Saal 180 bis 200 Plätze zur Verfügung, im Außenbereich sind es ähnlich viele.
Neben traditionellen Festen aller Art (Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen und andere Anlässe) soll sich der Saal öffnen für verschiedenste Anlässe. Im Auge hat die neue Betreiberin auch den Re-Start des Düstermühlenmarktes. Da lassen sie sich gerne von den Nachbarn „an die Hand nehmen“, die da schon Erfahrungen aus 25 Jahren mitbringen.
Unterstützung durch die Verpächter
Das „starke Verpächterpaar“ unterstütze sie bei der Umsetzung ihrer Ideen. So bekomme der Saal eine ganz neue Theke, und auch die Küche werde renoviert.
Apropos Küche: Dort führt Bianca Jugel selbst die Regie. Sie verspricht den Gästen eine Karte, die sie „gutbürgerlich, mal anders“ nennt. Heißt: Münsterländische Klassiker wie Zwiebelfleisch und Bratkartoffeln wird es ebenso geben wie Burger mit selbst gemachten Saucen und Salate mit dem beliebten Hausdressing.

Ein klassischer Landgasthof ist die „Düstermühle“. Das soll auch so bleiben, aber nicht nur. © Christiane Hildebrand-Stubbe
Froh sind die Jugels darüber, dass das gesamte Mitarbeiter-Team mitkommt. Zwar sei die Service-Leiterin bedauerlicherweise jetzt in Rente und nur noch teilweise im Einsatz, aber alle haben Ja zum neuen Arbeitsplatz gesagt.
Das sind sieben Mitarbeiter in der Küche und acht Service-Kräfte. In der Regel in Teilzeit. Größere Veranstaltungen werde man mit „Miet-Kellnern“ und/oder Aushilfen realisieren.
Außerdem vertraut Bianca Jugel auf die Stärke des Familienbetriebes: „Auch meine Eltern helfen mit, wenn und wo sie können.“ Und ständig kämen auch Bewerbungen rein.
Ausräumen und Sanierung laufen
Zurzeit führt das Ehepaar Jugel ein Doppelleben, pendelt zwischen den beiden Mühlen hin und her. In der „alten“ befindet sich das Ausräumen in der Schlussphase. Am Samstag soll der LKW anrollen, um die Küche und die übrige Einrichtung zur neuen Mühle zu bringen.
Die komplette Ausstattung befindet sich nämlich im Besitz der Jugels. „Die passt übrigens wunderbar zu der in der Düstermühle“, sagt Bianca Jugel. Dort gehen die Sanierungsarbeiten voran. Wenn alles gut läuft, ist am 2. April Eröffnung.
Seit über 30 Jahren dem Medienhaus treu verbunden geblieben, zunächst in Steinfurt und jetzt in Ahaus. Hegt eine Leidenschaft für gute Geschichten, Menschen und ihre Schicksale.
