
© Anne Winter-Weckenbrock
Dieter Berkemeier ist neuer Bürgermeister der Gemeinde Legden
Stichwahl
Bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Legden hat sich der parteilose Dieter Berkemeier durchgesetzt. Er gewann mit fast 400 Stimmen Vorsprung gegen den CDU-Kandidaten Bernhard Laukötter.
Bei der Bürgermeister-Stichwahl in Legden ging es spannender zu als beim normalen Sonntagabend-Tatort: Bevor die beiden Briefwahlbezirke ausgezählt waren, führte der parteilose Kandidat Dieter Berkemeier hauchdünn mit 51,7 Prozent vor dem CDU-Kandidaten Bernhard Laukötter. Es war deutlich nach 19 Uhr, als Applaus aufbrandete: Am Ende waren es 55,1 Prozent für Dieter Berkemeier. Ein parteiloser Bürgermeister für Legden, eine Zeitenwende.
Neuer Bürgermeister kam mit dem Fahrrad zum Rathaus
Dieser kam einige Minuten, nachdem das Endergebnis feststand, mit dem Fahrrad zum Rathaus gefahren. Die knapp 100 Zuschauer, die am Rathaus das Rennen um den Bürgermeistersessel verfolgt hatten, bildeten eine Gasse und applaudierten dem 56-Jährigen, der zu dem Zeitpunkt noch eher fassungslos als erfreut dreinblickte.

CDU-Kandidat Bernhard Laukötter nahm den neuen Bürgermeister Dieter Berkemeier in Empfang und gratulierte als erster. © Ewa
Als erster Gratulant kam ihm Bernhard Laukötter entgegen. Da löste sich die Spannung auch bei Dieter Berkemeier, der das Rad dann weiter zur Rathaustreppe schob. Dort wartete schon der amtierende Bürgermeister Friedhelm Kleweken mit einem Blumenstrauß auf seinen Amtsnachfolger. Kleweken wünschte seinem bisherigen Mitarbeiter unter Applaus alles Gute.
„Ich freue mich auf die Arbeit für die Gemeinde Legden“
„Ein schönes Ergebnis“, sagte dann Dieter Berkemeier bestens aufgelegt und lachte befreit. „Ich freue mich auf die Arbeit für die Gemeinde Legden und auf die Arbeit mit dem Gemeinderat, mit allen Parteien zusammen. Ja – Dankeschön!“, hielt er seine Rede kurz und genoss dann das Bad in der Menge.
Bernhard Laukötter hatte sich schon zuvor – in der Wartezeit auf den neuen Bürgermeister – in einer kurzen Ansprache an die Zuschauer für einen fairen Wahlkampf bedankt. Er wünschte ihm gutes Gelingen und auch Gottes Segen.
Die Legdener hatten offensichtlich Interesse an der Wahl: Die Wahlbeteiligung war für eine Stichwahl mit 63,7 Prozent sehr hoch. Es ging ja auch nicht nur um den Bürgermeister: Jetzt, wo der parteilose Dieter Berkemeier Bürgermeister ist, hat die CDU im Gemeinderat ihre absolute Mehrheit verloren. Im Gemeinderat hat die CDU zehn Sitze, die SPD und die UWG je fünf – Dieter Berkemeier hat mit seiner Bürgermeisterstimme nun ein Gewicht.
Hohe Quoten für Bernhard Laukötter in Asbeck
Während Bernhard Laukötter (CDU) vor allem in Asbeck viele Stimmen gewinnen konnte, überzeugte Dieter Berkemeier in den Legdener Wahlbezirken - und zuletzt in den beiden Briefwahlbezirken. Wahre Traumquoten erzielte Bernhard Laukötter an seinem Wohnort Asbeck mit 91,3 Prozent im Wahlbezirk Dormitorium und 85,8 Prozent in der Gaststätte Reers. Allein im Wahlbezirk 7 im Ortsteil Legden holte er mit 54,2 Prozent den Wahlkreis vor seinem Mitbewerber Dieter Berkemeier.

Bürgermeister Friedhelm Kleweken gratulierte seinem Amtsnachfolger Dieter Berkemeier. © Ewa
Dieter Berkemeier, der 56-jährige Verwaltungsfachwirt, konnte in der Brigidenschule mit 78,5 Prozent und im Haus Weßling mit 75 Prozent seine besten Ergebnisse holen.
Entscheidung musste in einer Stichwahl fallen
Die Stichwahl war notwendig geworden, weil bei der Kommunalwahl am 13. September keiner der drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Legden die notwendige 50-Prozent-Marke hatte überspringen können. Bernhard Laukötter erhielt seinerzeit 43,2 Prozent der Wählerstimmen, Dieter Berkemeier 42,1 Prozent und Gerd Heuser, der für die UWG angetreten war, 15,6 Prozent.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
