Acht Monate ist der kleine Lorenz Voss jetzt alt. Am 7. Mai 2023 machte er das Ehepaar Leonie (27) und Tim (29) Voss zu Eltern. Die Zahl der Neugeborenen ist in Legden und Asbeck im Jahr 2023 erneut zurückgegangen. Wurden 2021 noch 101 kleine Legdener geboren, waren es 2022 nur noch 79 Säuglinge. Mit 36 Mädchen und 39 Jungen gab es im Jahr 2023 insgesamt 75 Babys, die in Legden wohnen.
Besonders beliebt bei den Eltern waren für männliche Babys die Vornamen Finn oder Fynn und Mads beziehungsweise Mats, die jeweils dreimal ausgewählt wurden. Je zweimal haben Eltern sich für den Namen Matthias und Enno für Jungen und Frieda, Marie, Thea und Sophia beziehungsweise Sophie für ihre neugeborenen Mädchen entschieden.
„Wir haben uns ganz bewusst für Legden als Wohnort entschieden“, sagt Leonie Voss im Gespräch mit der Redaktion. Ihr Mann Tim ist gebürtiger Legdener, da lag die Wahl nahe. Beide versichern aber auch, dass sie Legden als sehr familienfreundlich wahrnehmen.
Kursangebot für Familien
„Das begann bereits während der Schwangerschaft“, erzählt die 27-Jährige, die gebürtig aus Leer im Kreis Steinfurt kommt. Über die Familienzentren würden nicht nur Geburtsvorbereitungskurse angeboten, auch Rückbildungskurse können direkt in Legden besucht werden. Gleiches gelte für Angebote wie Babymassage oder Krabbelgruppen.
In Kooperation mit dem Jugend- und Familienbildungswerk Stadtlohn und dem Katholischen Bildungswerk gebe es viele weitere Angebote für junge Familien direkt in Legden, erläutert die junge Mutter. Die Angebote richten sich aber nicht nur an Schwangere und Neugeborene. Es gibt zum Beispiel auch Vorträge, Tanz- und Schwimmkurse, Bastelangebote oder das offene Elterncafé.
„Geplant ist, dass Lorenz erst mit drei Jahren in den Kindergarten geht“, sagt Vater Tim Voss. Deshalb haben sie sich mit dem Angebot an Tagesmüttern und dem Kita-Angebot für jüngere Kinder bisher nicht befasst. Von Freunden hören sie darüber aber nur Gutes, ergänzt Leonie Voss. „In einem der fünf Kindergärten in Legden wird es in gut zwei Jahren für Lorenz sicher einen Platz geben“, hoffen die jungen Eltern.
Kitas und Schulen direkt vor Ort
Das gute Betreuungsangebot bezieht sich aber keineswegs ausschließlich auf Legden. Auch im St.-Margareta-Kindergarten in Asbeck werden in vier Gruppen Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren betreut. Durch die beiden Grundschulstandorte in Legden und Asbeck und die Sekundarschule in Legden müssen die Legdener Kinder theoretisch erst nach dem achten Schuljahr täglich den Ort verlassen.

Tim und Leonie Voss haben sich bereits im August 2021 im Legdener Haus Wessling das Ja-Wort gegeben. Im Jahr 2023 gab es in Legden mit 52 Trauungen genau eine Eheschließung mehr als im Vorjahr, ist der Statistik aus der Gemeindeverwaltung zu entnehmen.
Der mit Abstand beliebteste Ort zum Heiraten ist mit 39 Hochzeiten das Asbecker Dormitorium. Immerhin 10 Brautpaare wählten das Haus Wessling in Legden, um den Bund fürs Leben zu schließen, nur 3 Paare heirateten im Büro des Standesamtes im Bürgerservice.
Überwiegend gemeinsamer Nachname
Lorenz’ Eltern haben sich vor 1,5 Jahren ganz bewusst für den gemeinsamen Ehenamen Voss entschieden. Das haben in Legden im Jahr 2023 nur vier Ehepaare anders gehandhabt. In 44 Fällen wurde, ganz nach alter Sitte, der Nachname des Mannes nach der Hochzeit der gemeinsame Ehename, nur vier Paare wählten den Namen der Frau als zukünftigen Nachnamen aus.

Betrachtet man die Legdener Einwohnerzahlen, spiegelt sich in der nur um 28 Männer und Frauen auf 7686 Personen angestiegenen Zahl neben der rückläufigen Geburtenzahl auch die gesunkenen Einwanderungen wider.
Im Jahr 2023 stehen hier 572 Zuzügen 543 Wegzüge gegenüber. Das sind satte 172 Personen weniger als im Vorjahr, die Legden für sich als Wohnort wählten.
Erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr mit 85 Sterbefällen auch diese Zahl um genau 20 gesunken ist. Schaut man sich die Angaben der ältesten Legdener und Asbecker an, drängt sich direkt der Eindruck auf, dass es sich hier gut altern lässt.
In Legden lässt sich gut altern
Es gibt in den beiden Ortsteilen ganze 24 Männer und Frauen, die mindestens das 94. Lebensjahr vollendet haben. Unter den männlichen Bürgern sind zwei 94 und je einer 95, 97 und 98 Jahre alt. Die Frauen sind aber mit fünf 94-, vier 95-, sechs 96-, und je zwei 97- und 98-Jährigen deutlich in der Überzahl.
Dass die römisch-katholische Konfession im Münsterland lange vorherrschte, spiegelt sich auch in Legden nach wie vor wider. Zwei Drittel der Legdener und Asbecker, nämlich genau 5098, gehörten diesem Bekenntnis im Jahr 2023 an. Dem gegenüber stehen 587 evangelische Gläubige. Mit 2001 Personen gehören ein Viertel der Legdener anderen Glaubensgemeinschaften an oder sind konfessionslos.
Menschen aus 57 Nationen
Auch wenn die Zahl der Migranten in Legden durch das Flüchtlingsaufnahmegesetz deutlich gestiegen ist, mit einem Anteil von 12,3 Prozent hatten nur die wenigsten Legdener und Asbecker 2023 keine deutsche Staatsbürgerschaft. Zum Vergleich: 28,7 Prozent der Bevölkerung in NRW haben einen Migrationshintergrund, ist auf der Internetseite des Düsseldorfer Landtags zu lesen.
Insgesamt leben hier Menschen aus 57 Nationen. Die teilen sich auf in 6738 Deutsche, 266 Rumänen, 116 Polen, 135 Syrer und 431 Männer und Frauen kommen aus anderen Ländern der Welt.
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