Die besten Schneepflüger kommen aus Legden Zweier-Team gewinnt Vorentscheid

Die besten Schneepflüger kommen aus Legden: Team gewinnt Vorentscheid
Lesezeit

Der Standort des Landesbetriebs Straßenbau in Legden liegt weit entfernt von den schneereichen Regionen Deutschlands. Die Schneemenge, die in den letzten Jahren über Legden nieder gerieselt ist, kann durchaus als gering bezeichnet werden. Ja, im November 2005 gab es das Schneechaos und Anfang 2021 lag auch mal viel Schnee.

Das reicht aber bei Weitem nicht aus, um intensiv für eine Schneepflug-Meisterschaft zu trainieren. Dass man gar keinen Schnee braucht, um bei einem Schneepflug-Wettbewerb zu siegen, habe zwei Angestellte des Legdener Standorts des Landesbetriebs Straßenbau NRW jüngst bewiesen.

Jacqueline Wüller (24) und Patrick Schalk (31) haben am Mittwoch, 26. April, am Vorentscheid für die dritte Deutsche Schneepflug-Meisterschaft teilgenommen. Auf dem Verkehrsübungsplatz der Verkehrswacht Iserlohn in Hemer traten elf Teams gegeneinander an, erzählen die beiden im Gespräch mit der Redaktion.

Mann und Frau für alles

Auf vier Jahre Berufserfahrung inklusive der Ausbildung kann die Stadtlohnerin Jacqueline Wüller zurückblicken, der Osterwicker Patrick Schalk arbeitet seit 13 Jahren als Straßenwärter. „Die beiden machen hier wirklich alles“, erklärt Stefan Olbering, der Betriebsdienstleiter des Standorts Legden. Die Ausbildung zum Straßenwärter beinhaltet unter anderem auch den LKW-Führerschein, ergänzt Heinrich Harpering, der Leiter der Legdener Straßenmeisterei.

Bereits im Februar haben die beiden sich zu der Meisterschaft angemeldet. „Das mit dem trainieren war so eine Sache“, sagt Schalk schmunzelnd. „Wir haben hier jeden Tag so viel zu tun, dass wir erst am Dienstag dazu gekommen sind“, ergänzt er. Beim Wettbewerb sind die beiden dann mit einem Unimog aus Münster gefahren. Da habe man sich vorher abgesprochen, erklärt Olbering.

Die Aufgaben, die den elf Zweier-Teams abverlangt wurden, waren vielfältig. Mit einem Unimog mit Schneeschild musste unter anderem vorwärts und rückwärts im Slalom gefahren, ein Verkehrsleitkegel zielgenau in einen Kreis manövriert oder drei Verkehrsbaken auf einer Ziellinie platziert werden. Patrick ist gefahren, Jacqueline hat von unten Anweisungen gegeben und eingewiesen. Das schnellste Team gewinnt. Mit drei Minuten und acht Sekunden hatten die beiden sogar noch 10 Sekunden Vorsprung. Und das bedeutete schlussendlich den Sieg.

Bundeswettbewerb in Koblenz

Im September geht es für Wüller und Schalk dann zur Deutschen Meisterschaft nach Koblenz. „Dafür wollen wir etwas mehr üben“, sagt Jacqueline Wüller, die am Mittwoch die einzige Frau im Wettbewerb war. „Die Aufgaben werden auch noch anspruchsvoller“, so Schalk. „Wir haben uns schon mal alte Videos der vergangenen Wettbewerbe angeschaut“, ergänzt er. Aus jedem Bundesland werden dann die Erst- und Zweitplatzierten gegeneinander antreten. Für NRW sind das die Teams aus Legden und aus Halle/Wiedenbrück.

Jacqueline Wüller und Patrick Schalk.
Gegen zehn weitere Teams haben sich Jacqueline Wüller und Patrick Schalk am Mittwoch, 26. April, bei der Schneepflug-Meisterschaft durchgesetzt. © Privat

Was das Beste an dem Wettbewerb war? Da sind sich die beiden einig: die gewonnene Erfahrung und der Austausch mit den Mitstreitern. „Wir haben ja nie damit gerechnet, auch nur unter die ersten Drei zu kommen. Uns ging es immer nur ums Mitmachen“, sagt Patrick Schalk. „Da waren ja Teams aus dem Sauerland dabei, die jedes Jahr wirklich Schnee schieben und andere mit zig Jahren Berufserfahrung“, so Jacqueline Wüller.

24.000 Kilometer Straße

Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) ist ein Teil der Landesverwaltung. Er plant, baut und betreibt das 24.000 Kilometer lange Bundes- und Landesstraßen-Netz in NRW. An 56 Standorten sind circa 4000 Mitarbeiter beschäftigt, die sich täglich zum Beispiel um die Gehölz- und Grünpflege entlang der Straßen, um die Instandhaltung der Verkehrszeichen oder den klassischen Winterdienst kümmern.

Die beiden wünschen sich jetzt auch bei der Deutschen Meisterschaft im September weiterzukommen. „Und mehr Wertschätzung unserer Arbeit durch die Straßenverkehrsteilnehmer wäre auch nicht schlecht“, erklärt Patrick Schalk.

Schnadegang und Maifest: Rast bei Schulze Hauling wie schon im Jahr 1687

Legdener Pfarrjugend Zeltlager hofft auf viele Spenden: Überraschungsausflug für die Kinder

Schutz vor Übergriffen: Legdener Rathaustüren werden ab sofort abgeschlossen