Der Tag nach dem Brand auf dem Legdener Pferdehof Feuerwehr und THW arbeiten Hand in Hand

Nach Brand auf dem Pferdehof: Wehr und THW arbeiten Hand in Hand
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Das ehemalige Stroh- und Heulager gibt es nicht mehr, nur noch verbrannte Bauteile sind übrig geblieben, der komplette Futter und Einstreu-Vorrat des Hofes ist vernichtet.

Auch am Tag danach ist die Legdener Feuerwehr immer noch im Einsatz und bekommt Verstärkung vom THW. Auf einer riesigen Fläche neben den Hofgebäuden liegt das, was das Feuer übrig gelassen hat: Die Reste von rund 400 bis 500 Stroh- und von 100 bis 200 Heugroßballen, die die Wehrleute nachts aus dem Lager hierher gebracht und auseinander gezogen haben.

Immer wieder lodern an diesem Freitagmorgen Brandnester auf, THW und Wehr arbeiten Hand in Hand, um einen neuerlichen Brandausbruch zu verhindern. Die Einsatzkräfte ziehen mit Hilfe von Baggern Stroh und Heu auseinander, heben es, damit es anschließend gelöscht werden kann.

Eine herausfordernde Aufgabe angesichts eines völlig durchweichten Untergrunds. Ein Spezialauftrag, den gegen Mittag schließlich der große Kettenbagger der Legdener Firma Bogenstahl übernimmt.

Hofbesitzer Tim Niehues ist anzusehen, dass er in der letzten Nacht kein Auge zugemacht hat. Er erzählt im Gespräch mit der Redaktion, wie er Schreckensabend und -nacht erlebt hat: „Es war so gegen 5, als ich Qualm bemerkt habe und sofort losgelaufen bin, um nachzuschauen.“

Lisa*, eine junge Frau und Reiterin, die ihren richtigen Namen nicht nennen möchte, sitzt zu diesem Zeitpunkt im Reiterstübchen, als sie einen Schrei von Tim Niehues hört: „Feuer! hat der ganz laut gerufen.“ Lisa ist sofort zur Stelle und will helfen. Gemeinsam habe man zuerst Wasser auf die Brandstelle gekippt und die Feuerwehr alarmiert.

Ein Bild vom Donnerstagabend: Das Stroh- und Heulager steht in Flammen.
Ein Bild vom Donnerstagabend: Das Stroh- und Heulager steht in Flammen. © Stephan Rape
Diese verbrannten Bauteile sind die Überreste des ehemaligen Lagers.
Diese verbrannten Bauteile sind die Überreste des ehemaligen Lagers. © Akcan Alex Damer

„Wichtig war uns vor allem, dass wir die Pferde in Sicherheit bringen.“ Immerhin stehen rund 53 in den Stallungen des Pensionspferdehofes. Zwar seien die nicht akut vom Feuer bedroht gewesen, in Absprache mit der schnell eingetroffenen Feuerwehr habe man aber doch 13 Pferde aus ihren Boxen geholt und provisorisch in der Reithalle untergebracht, erzählt Lisa. Der Grund? Um zu verhindern, dass sie den starken Rauch einatmen und Schaden nehmen.

Was sie bei dieser Aktion erstaunt hat: „Es gab keine Panik, alle Pferde waren völlig ruhig.“ Erst aber, als sie sich überzeugt hat, dass die Pferde wirklich nicht mehr in Gefahr sind, fährt sie kurz vor Mitternacht nach Hause.

Und ist am nächsten Morgen schon wieder am Reitstall, um die Tiere zu versorgen. Von Unruhe oder Anspannung durch die nächtlichen Erlebnisse ist denen auch jetzt nichts anzumerken.

Ganz entspannt: Eines der in der Reithalle provisorisch untergebrachten Pferde.
Ganz entspannt: Eines der in der Reithalle provisorisch untergebrachten Pferde. © Akcan Alex Damer

Klaus Uppenkamp, Leiter der Feuerwehr Legden, weiß, dass der Einsatz sich noch weit in die Nachmittagsstunden hinziehen wird. Am Ende werden es mehr als 24 Stunden Einsatz gewesen sein. Um 16.30 Uhr wurde das Feuer für offiziell gelöscht erklärt, dann hieß es noch rund anderthalb Stunden: Aufräumen.

Zur Brandursache möchte er sich nicht äußern: „Das wird erst im Laufe der polizeilichen Ermittlungen herausgefunden werden, solange ist die Brandstelle auch beschlagnahmt.“

Zwischenzeitlich läuft an diesem Freitag auch noch parallel zum Einsatz im Isingort eine weitere Alarmierung ein: Ausgelöst durch eine Brandmeldeanlage im Dorf Münsterland mussten einige Kameraden, die sich nach einer langen Nacht gerade hingelegt hatten, schon wieder geweckt werden und ausrücken.

Mit der Greifzange des Baggers können Stroh- und Heureste hochgehoben und von der Feuerwehr "gewässert" werden.
Mit der Greifzange des Baggers können Stroh- und Heureste hochgehoben und von der Feuerwehr "gewässert" werden. © Akcan Alex Damer

Wie hoch der Sachschaden ist, steht bislang auch nicht fest. Das wird letztlich auch die Versicherung klären. Tim Niehues ist aber erst einmal froh, dass kein Mensch zu Schaden kam. Er ist sich auch sicher, dass er das Stroh- und Heu-Loch wieder auffüllen kann: „Ich habe schon einige Telefonate geführt und bin recht optimistisch.“

Und Sohn Klemens (9), der das Feuer und den Großeinsatz der Feuerwehr live verfolgt hat, ist ebenfalls erleichtert: „Zwischendrin hatte ich schon Angst, dass der Hof abbrennt.“ Einen Tag später findet er es nur noch spannend, was er da zu sehen bekommt. Besonders die Bagger haben es ihm angetan.

Der Kettenbagger der Legdener Firma Bogenstahl war für den Einsatz auf dem schwierigen Gelände besonders geeignet.
Der Kettenbagger der Legdener Firma Bogenstahl war für den Einsatz auf dem schwierigen Gelände besonders geeignet. © Akcan Alex Damer
THW Ahaus im Einsatz
Auch in der Nacht war das Ahauser THW schon mit schwerem Gerät im Einsatz. © THW Ahaus
Auch in der Nacht war das THW Ahaus schon im Einsatz.
Auch in der Nacht war das THW Ahaus schon im Einsatz. © THW Ahaus

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