
© Laura Schulz-Gahmen (Archiv)
Corona-Pandemie: Kommen die Schnellteststellen wieder zurück nach Legden?
Covid-19
Die Corona-Infektionszahlen schnellen derzeit in ungekannte Höhen. Jetzt will die Politik die Corona-Tests wieder kostenfrei machen. Kommen jetzt die Schnelltestzentren in Legden zurück?
Theresia Heuser ist die Einzige, die noch übrig geblieben ist. Mit ihrer mobilen Schnellteststation steht sie abwechselnd in Legden und Asbeck, stundenweise, oder sie kommt auf Anfrage. Sie hat ihr Angebot in den letzten Wochen deutlich ausgedünnt. Oder vielmehr: ausdünnen müssen. Das Geschäft ist schon längst nicht mehr wie noch im Frühjahr, als die Menschen für Tests Schlange standen. Für Tests, die seinerzeit noch bezahlt wurden.
Das aber änderte sich vor einigen Wochen. Die Infektionszahlen gingen im vergangenen Sommer deutlich zurück, immer mehr Menschen waren geimpft und dann kam auch noch der Beschluss der Politik, dass die Tests nun aus eigener Tasche bezahlt werden müssen – und nicht mehr von der Allgemeinheit.
Tests sollen wieder kostenfrei werden
Jetzt aber dreht sich der Wind. Die sich abzeichnende Koalition aus SPD, Grünen und FDP will neben diversen anderen Maßnahmen auch die Selbstzahler-Regelung bei den Corona-Tests wieder kippen. Details sind noch nicht bekannt.
Aber was bedeutet das für die Teststationen in Legden? „Ich werde erstmal abwarten“, sagt Theresia Heuser. Jetzt, wo die Tests kostenpflichtig sind, kommen nicht mehr so viele Leute, die sich testen lassen möchten. „Manche würden sich ja testen lassen, aber sie sagen, dass ihnen das zu teuer ist“, so Theresia Heuser weiter. Bei ihr werden für einen Schnelltest derzeit 13,87 Euro fällig. Aber sollte das Angebot wieder kostenfrei werden, würde sie ihr Angebot auch wieder ausweiten wollen.
Derzeit kommen Schüler und Schwangere
Derzeit kommen viele Schüler zu ihr, die sich ja noch nicht impfen lassen können. Auch kleine Kinder, die zum Schwimmen wollen, viele Schwangere und auch geimpfte Menschen, die auf Nummer sicher gehen wollen und sich einfach testen lassen möchten. Die breite Masse ist das aber nicht – auch nicht in Zeiten, in denen sich die Impfdurchbrüche häufen.
„Aber“, fragt Theresia Heuser, „würden denn auch mehr Leute zum Testen kommen, wenn die 2G-Regelung in Nordrhein-Westfalen eingeführt würde?“ Der neue Ministerpräsident Hendrik Wüst denkt laut über eine entsprechende Regelung, wie es sie auch in Sachsen gibt, nach. „Eigentlich wäre das dann ja überflüssig“, so Theresia Heuser weiter.
Bei einer 3G-Regelung am Arbeitsplatz – wie sie ebenfalls diskutiert wird – sähe das vielleicht anders aus. Arbeitgeber müssen ihren Beschäftigten derzeit mindestens zwei kostenlose Tests pro Woche anbieten. Diese bundesweite Regelung gilt bis Ende November.
Das Rote Kreuz plant noch
Das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Borken konnte auf Anfrage der Redaktion noch keine konkreten Angaben machen, wann und wo Teststellen wieder öffnen sollen. „Im Moment ist Legden nicht geplant“, sagte DRK-Sprecherin Johanna Theyssen. Die Planungen aber würden derzeit laufen – spruchreif ist aber noch nichts. „Wir schauen selber, wie sich die Politik aufstellt“, so Johanna Theyssen weiter.
Die einstigen Betreiber der Teststation beim SuS Legden ließen die Anfrage der Redaktion unbeantwortet. Bei vielen Arztpraxen hingegen sind weiterhin Tests möglich.
Mehr Teststationen im Kreis
Immerhin: Es zeichnet sich derzeit ab, dass in den kommenden Wochen wieder mehr Schnellteststationen öffnen werden. Beim Kreis Borken sind inzwischen neun Anträge auf Eröffnung entsprechender Einrichtungen eingegangen, teilte Kreis-Sprecher Karlheinz Gördes auf Anfrage mit. Aus Legden ist allerdings kein Antrag dabei.