Die Touristeninformation ist seit August nicht mehr im Erdgeschoss des Taubenturms beheimatet.

© Markus gehring

Taubenturm bleibt vorerst verwaist: Wie geht es mit dem Gebäude weiter?

rnCDU-Antrag abgelehnt

Die Touristeninformation ist in den Bürgerservice umgezogen – und soll dort auch bleiben. Der Taubenturm ist seither verwaist. Das sorgte am Montagabend für hitzige Diskussionen im Gemeinderat.

Legden

, 10.11.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Momentan ist das wahrlich kein schöner Anblick. Wo einst die Touristeninformation von Legden angesiedelt war, herrscht nun gähnende Leere im Erdgeschoss des Taubenturms. Das Ladenlokal steht seit Mitte August leer – ein Zustand, der der CDU ein Dorn im Auge ist.

„Der Taubenturm war über viele Jahre Kontaktstelle für Touristen im Herzen von Legden“, erklärte CDU-Fraktionschef Berthold Langehaneberg am Montagabend auf der Sitzung des Gemeinderates. „Seitdem die ehemaligen Mitarbeiter in Rente sind, ist das Gebäude verwaist.“

Die Ansprechpartner für Touristen sitzen inzwischen einige Meter weiter in der Bürgerinformation. Eine Entscheidung, die bei der CDU für Irritation sorgt: „Wir sind in der Fraktion verwundert, dass immer auf Raumknappheit in der Verwaltung verwiesen wird“, warf Berthold Langehaneberg ein. „Gleichzeitig schafft die Gemeinde selbst Leerstände.“ Thomas Kockentiedt (CDU) empfand die Ansiedlung der Touristeninformation im Bürgerservice als etwas „stiefmütterlich“.

Touristeninformation sollte zurückkehren

In ihrem Ratsantrag forderte die Fraktion, dass das Gebäude zumindest werktäglich für vier Stunden geöffnet wird. Bürgermeister Dieter Berkemeier entgegnete, dass es gute Gründe für den Umzug des Büros gegeben hat: „Die Vorteile sind natürlich die zentrale Lage, das markante Gebäude.“ Doch die Lokalität Taubenturm bietet aus Sicht der Verwaltung diverse Nachteile.

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So bestehe keine Anbindung an das Rathaus, die Mitarbeiter seien quasi Einzelkämpfer. Folge: Ist die Person beispielsweise bei der Post, sei das Büro automatisch verwaist. Urlaubs- und Vertretungsregelungen seien nur schwer abbildbar. Außerdem fehle die Anbindung an Server und Telekommunikation. „Im Winter ist es da rattenkalt!“, fügte der Vorsitzende der UWG-Fraktion, Gerd Heuser, hinzu.

„Erreichbarkeit der Touristik gewährleisten“

„Wir wollen eine ständige Erreichbarkeit der Touristik gewährleisten“, betonte Dieter Berkemeier. Die war in der Vergangenheit nicht gegeben, SPD-Ratsfrau Maria Lutter bewertete sie als „nicht ideal“. Auch in dieser Hinsicht, so der Bürgermeister, sei die Ansiedlung im Bürgerbüro „die vernünftigste Lösung“. Ersatz für die inzwischen im Ruhestand befindlichen Mitarbeiterinnen des Verkehrsvereins ist derweil bereits beschafft. Eine Mitarbeiterin hat zum 1. Oktober begonnen, die zweite folgt Anfang Januar.

Und wie geht es nun weiter mit dem Taubenturm? Aktuell ist der Verkehrsverein – der schon in der kommenden Woche über seine Auflösung befinden soll – noch Mieter der Immobilie. Der Bürgermeister erklärte, dass eine weitere Nutzung durch das Projekt „Hey Lena!“ geplant sei. „Es werden sich sicherlich Nutzungen finden“, zeigte sich Gerd Heuser optimistisch.

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Konkretes gibt es hier allerdings noch nicht zu vermelden. Immerhin besteht die Möglichkeit, die Nutzung der Immobilie aus Fördertöpfen zu finanzieren: „Das könnte über das Förderprogramm Innenstadt gefördert werden, sodass keine Kosten für Legden entstehen“, sagte Dieter Berkemeier.

Gemeinde soll sich den Taubenturm sichern

Letztlich herrschte parteiübergreifend Konsens darüber, dass das in Privatbesitz befindliche Gebäude weiterhin für die Gemeinde verfügbar bleibt. „Man sollte darauf achten, dass der nicht irgendwann weg ist“, gab Maria Lutter zu bedenken. „Es ist wichtig, dass der Taubenturm für die Gemeinde auf Dauer zur Verfügung steht.“

Schlussendlich lehnten UWG, SPD und der Bürgermeister den Antrag der CDU ab. Die Beratungen über die weitere Nutzung des Gebäudes wurden auf UWG-Antrag im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung fortgeführt.