
An historischer Stelle, dort, in etwa dort, wo mal der alte Kindergarten gestanden hat, üb ergab „Berti“ Kortbus (r.) die Spende an Dernaus Bürgermeister Fred Sebastian und Kindergarten-Leiterin Margot Hess. © Privat
„Berti“ aus Legden reist mit leichtem Gepäck ins Ahrtal
1260-Euro-Spende
Über „Berti“ (Kortbus) und seine Hilfstransporte für die Ahr-Gemeinde Dernau wurde schon mehrfach berichtet. Diesmal aber reiste er mit „leichtem Gepäck“ an – mit einem 1260-Euro-Scheck .
Das hat es so noch nicht gegeben: Statt Sachspenden für die Menschen in Dernau an der Ahr, die durch das Hochwasser zum Teil fast alles verloren haben, konnte Berthold („Berti“) Kortbus bei seiner jüngsten Fahrt „nur“ Geld übergeben. Stolze 1260 Euro. Das hatte Elisabeth Merschkötter bei ihrer Geburtstagsfeier zum 80. wunschgemäß statt Geschenken in Empfang nehmen können und es für „Bertis“ Hilfsaktion zur Verfügung gestellt.
Der hatte zuerst mit Fred Sebastian, Bürgermeister von Dernau, Kontakt aufgenommen und in Erfahrung gebracht, wofür die Spende aus dem Münsterland eingesetzt werden soll. Nämlich für den örtlichen Kindergarten, der so nicht mehr existiert.
Geldübergabe an historischem Ort
Sozusagen an historischer Stelle, nämlich dem ehemaligen Standort des Kindergartens, traf sich Berti zur Übergabe mit dem Bürgermeister und der Kindergarten-Leiterin Margot Hess. Der Neubau ist geplant, sozusagen als Notlösung wird ein Container eingesetzt, wo auch bald wieder mehr Kinder betreut werden können. „Spielzeug gibt es inzwischen massenhaft, aber für andere Materialien oder Aktivitäten ist das Geld wirklich sehr willkommen“, sagt der unermüdliche Legdener Helfer. Bis der neue Kindergarten fertig ist, wird es nämlich noch eine ganze Weile dauern.
Bei seinem Besuch konnte der auch wieder ganz normale Aktivitäten voller Fröhlichkeit erleben. Wie das Aufstellen des Maibaums durch den Dernauer Junggesellenverein plus Fest. „Die Jugendlichen haben richtig toll gefeiert, als wäre alles in Ordnung, das hat ihnen wirklich gut getan“, sagt Berthold Kortbus. Gleichwohl hat er auch eine schlechte Nachricht aus Dernau mitgebracht: „Dort müssen noch 30 Häuser abgerissen werden.“ Viele seien durch Heizöl verunreinigt oder aus anderen so stark beschädigt, dass sie nicht mehr zu retten sind.
Auch als Läufer für die gute Sache am Start
Und als ob der Legdener noch nicht ausgelastet sei, hat er sich für „wingsforlifeworldrun“ am Muttertagssonntag in München als Läufer angemeldet. Warum? „Weil mich die Idee dahinter beeindruckt hat.“ Nicht nur in München ist er einer von ganz vielen anderen Läufer, weltweit sind es sogar Tausende, die ebenfalls für einen guten Zweck laufen und zeitgleich starten.

Die Spenderin Elisabeth Merschkötter zusammen mit ihrer Tochter Angelika Thier. Statt Geschenken hatte sie sich zum 80. eine Unterstützung für die Hochwasser-Opfer im Ahrtal gewünscht. © Privat
So lange, bis sie von so genannten Catcher Cars eingeholt werden. Die kompletten Startgelder gehen in die Rückenmarkforschung, um Heilungsmöglichkeiten von Querschnittslähmung herauszufinden. Berthold Kortbus ist bereits zum zweiten Mal bei einem solchen Rennen dabei.
Seit über 30 Jahren dem Medienhaus treu verbunden geblieben, zunächst in Steinfurt und jetzt in Ahaus. Hegt eine Leidenschaft für gute Geschichten, Menschen und ihre Schicksale.
