In den vergangenen Jahren ist in Legden geballte Energie-Infrastruktur gebaut worden: Strom- und Gasleitungen, die über und unterirdisch durchs gesamte Gemeindegebiet verlaufen. Eine Gasverdichterstation und eine Gasdruckregelanlage, die laut Betreiberfirmen ebenfalls unbedingt in Legden angesiedelt werden mussten.
Die einzelnen Projekte stießen bei den Legdener und Asbeckern auf reichlich Kritik. Auch die Lokalpolitiker stehen der anhaltenden Errichtung infrastruktureller Energieleitungen und -bauten in und um Legden kritisch gegenüber.
Da freut es den ein oder anderen vielleicht, dass die Vorzugstrasse des Amprionprojekts Korridor B, so wie es jetzt aussieht, einen Bogen um das Gemeindegebiet machen wird.
Südöstliches Kreisgebiet
Der Projektsprecher des in Dortmund ansässigen Übertragungsnetzbetreibers, Oliver Smith, bestätigte auf Nachfrage der Redaktion, dass die vom Unternehmen bevorzugte Trasse den Kreis Borken lediglich im Südosten streifen, Legden sogar ganz verschonen könnte. „Derzeit befindet sich unser Projekt ‚Korridor B‘ noch im Genehmigungsschritt der Bundesfachplanung“, schreibt er in seiner E-Mail an die Redaktion.
Hierfür wurde ein Korridornetz entwickelt und nach Prüfung bewertet. Zu den derzeitigen Ergebnissen konnte sich jede Person, Behörde oder auch Verbände, im Rahmen der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung, im letzten Jahr von Anfang Oktober bis Anfang Dezember äußern. Durchgeführt wird dieser offizielle Teil des Genehmigungsverfahrens von der Bundesnetzagentur als zuständige Planungs- und Genehmigungsbehörde.
Alternativer Verlauf
Nach Prüfung aller relevanten Kriterien würden die Korridorverläufe für die spätere Umsetzung der Leitungsplanung als favorisiert bewertet. Der von der Redaktion angesprochene Trassenabschnitt V48-61 bei Heek und Legden stelle für Amprion derzeit lediglich einen alternativen Verlauf dar, so der Projektsprecher.
Das offizielle Beteiligungsverfahren zur Korridorfindung ist in diesem Bereich bereits abgeschlossen. Die Daten und Stellungnahmen werden aktuell durch die Bundesnetzagentur geprüft. Am Ende dieses Genehmigungsschrittes wird die Bundesnetzagentur eine Entscheidung treffen und einen Korridorverlauf zur weiteren Planung verbindlich festlegen. „Wir rechnen mit einer Entscheidung durch die Bundesnetzagentur bis Mitte dieses Jahres“, stellt Smith in Aussicht.
Trassensuche für Wasserstoffleitung in Legden: Thyssengas veröffentlicht Flurstückliste
Amprion-Projekt Windader West: Welche Gemeinden sind von der Trasse betroffen?
Amprion baut neue Strommasten: Hauptstromachse geht auch durch Legden
Kritik, Vorwürfe aber auch Lob am Infomobil der Amprion: Alle Adern laufen durch Legden