
Wir kennen das ja alle schon aus der Flüchtlings- und Schulpolitik. Im NRW-Ministerium hat jemand eine, wie derjenige meint, tolle Idee und haut dazu mal schnell einen Erlass raus. Die Kreise, kreisfreien Städte und Kommunen müssen das umsetzen. Nicht selten schütteln die, die das Ganze ausführen müssen, schon mit dem Kopf, ganz zu schweigen von denen, die schlussendlich von den Entscheidungen betroffen sind.
So auch jetzt beim neusten Erlass aus dem Umwelt- und Verkehrsministerium, dem Poller-Erlass. Minister Oliver Krischer hat sich überlegt, dass die Verkehrseinrichtungen auf Wegen und Straßen, die hauptsächlich von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden, weg müssen. Die ganzen Poller und Sperren seien für Radfahrer erstens eine Gefahrenquelle und zweitens schränkten sie Nutzer von Lastenrädern, Fahrrädern mit Anhängern oder Dreirädern für Erwachsene ein.
Ob vielleicht irgendjemand mal ganz kurz darüber nachgedacht hat, warum die Dinger da ursprünglich mal hingebaut wurden? In Legden zum Beispiel gibt es eine Stelle, an der ein Fußgänger ums Leben gekommen ist. Aufgrund der daraufhin montierten Straßenpoller ist die Situation dort jetzt für schwächere Verkehrsteilnehmer deutlich sicherer geworden. Ob ein Schild gleiches bewirken würde? Ich wage es zu bezweifeln.