
Thomas Bröcheler, Geschäftsführer des Trägers Stiftung Haus Hall, stellte die Chronik zum 150-Jährigen in den Mittelpunkt. Das Haus sei von den Menschen geprägt und stets mit Leben gefüllt worden. © Meisel-Kemper
150 bewegte Jahre im Altenwohnheim St. Josef – von und für Menschen gestaltet
Ehemaliges Krankenhaus
Am 22. Mai 1872 wurde das Krankenhaus und spätere Altenwohnheim St. Josef eingeweiht. Auf den Tag genau 150 Jahre später feierten die Träger, Bewohner und geistlichen Begleiter dieses Ereignis.
150 Jahre sind ein Grund zum Feiern, an dem Bewohner des heutigen Altenwohnheims St. Josef, Mitarbeiter und die Legdener Bevölkerung teilnahmen. Viele Partyzelte waren aufgebaut, um den Besuchern nach dem feierlichen Gottesdienst unter freiem Himmel Informationen und leibliche Genüsse anbieten zu können.

Den feierlichen Rahmen zum Jubiläum bot der Gottesdienst mit Pfarrer Siegfried Thesing. © Meisel-Kemper
Pfarrer Siegfried Thesing zelebrierte den Gottesdienst unter freiem Himmel, begleitet und unterstützt von Pfarrer em. Hermann Hinse, Pfarrer Dr. Eugene Suom Dery und Diakon Josef Honermann. Die wichtigste Botschaft des Gottesdienstes formulierte Thesing am Ende im Segen so: „Schenke allen Christen Einheit und allen Menschen Frieden.“ Der Kirchenchor St. Brigida und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Legden begleiteten den Gottesdienst, der Musikzug später noch das Jubiläumsfest.
Knackige Grußworte leiten zum Fest über
Drei „knackige Grußworte“, so Thesing, leiteten nach dem Gottesdienst zum Jubiläumsfest über. Einrichtungsleiter Wilhelm Winter erinnerte an den Tag der Einsegnung exakt vor 150 Jahren als St. Josefshospital. „In einer Prozession wurde das Haus eingesegnet. Die Schlüssel wurden damals an die Franziskanerinnen übergeben“, so Winter.

Für den musikalischen Rahmen sorgte am Sonntag der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Legden. © Meisel-Kemper
Alexandra Thomas verlas den Brief der Bewohnerin Ursula Hagedorn, die als Sprecherin des Beirats verhindert war. Auch in dem Brief von Hagedorn wurde an die Geschichte erinnert, aber auch an den heutigen Sinn und Zweck der Nutzung: „Seit 150 Jahren gibt es das St. Josefshaus in Legden.
Alle Gebäude des ehemaligen Krankenhauses werden heute weiter genutzt zum Wohle der Menschheit. Seit zehn Jahren bin ich Mitglied der Hausgemeinschaft St. Ulrich. Möge jedes Haus wie unser Haus ein Haus des Friedens sein.“
Chronik stellt die Menschen in den Mittelpunkt
Seit 2016 ist die Stiftung Haus Hall Träger des Hauses, das von 1872 bis 1985 Krankenhaus war und erst 1994 zum Altenpflegeheim St. Josef mutierte. Dr. Thomas Bröcheler, Geschäftsführer des jetzigen Trägers, meldete sich als dritter Festredner zu Wort: „Das Haus hat eine bewegte Geschichte. Es gab immer Menschen, welche die Einrichtung gestützt und gefördert haben. Durch die Coronazeit ist dieses Haus ebenfalls glimpflich durchgekommen.“

Bei strahlendem Sonnenschein wohnten zahlreiche Gäste dem Festakt und Jubiläumsfest bei. © Meisel-Kemper
Zum Jubiläum erschien die Chronik des Hauses, verfasst von Michel Hülskemper. „Er hat das Buch nicht über die Mauern geschrieben, sondern über die Menschen und über das Leben an diesem Ort“, ergänzte Bröcheler. Auch dafür interessierten sich die Besucher des Jubiläums und suchten das Gespräch mit Hülskemper.

Auch Einrichtungsleiter Wilhelm Winter richtet ein Grußwort an die Gäste. © Meisel-Kemper
„Jeder hier in Legden verbindet eine und seine Geschichte mit diesem Haus“, freute sich der Autor. Von der Gemeinde Legden meldete sich kein Vertreter zu Wort, was die Besucher mehrfach bedauernd äußerten.
Elvira Meisel-Kemper ist freie Kunsthistorikerin und Journalistin. Sie hat Erfahrung als Autorin, Kunstvermittlerin, Projektbegleiterin und in der Fotografie. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt in der Kunstszene des Münsterlandes.
