Werbegemeinschaft und Aufbruch Fahrrad So steht es um die Infrastruktur in Kirchhellen

Treffen: So steht es um die Infrastruktur im Kirchhellener Ortskern
Lesezeit

Mehr Fahrradständer oder mehr Parkplätze? Soll der Verkehr auf der Hauptstraße in Kirchhellen beruhigt werden? Und wie kann man für mehr Sicherheit und Komfort sowohl für Rad- als auch Autofahrer sorgen?

Die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Infrastruktur für Radfahrer in Kirchhellen zu verbessern. Nun hat sie die Werbegemeinschaft Kirchhellen eingeladen, um über mögliche Verbesserungen in der Ortsmitte zu diskutieren.

Distanzierung von Sperrung der Hauptstraße

Ursprünglich forderte die Initiative, die Hauptstraße vollständig für den motorisierten Verkehr zu sperren, hat sich jedoch mittlerweile von dieser Idee distanziert. Diese Maßnahme fand weder in der Politik noch bei den Kaufleuten großen Anklang.

Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs betonte: „Die Einbahnstraße, wie sie jetzt ist, stellt einen Kompromiss dar. Wir sollten alles daran setzen, dieses attraktive Angebot für Kunden aus nah und fern zu erhalten.“ Auch Thomas Stewering, Sprecher der Initiative, ist sich bewusst: „Veränderungen sind nur gemeinsam möglich. Es wird keine Maßnahmen geben, die von den Kaufleuten im Dorf nicht unterstützt werden.“

Fahrradfahrer auf einer Fahrradstraße
Fahrradstraßen sind ein guter Weg, um Städte fahrradfreundlich zu machen, hier ein Archivfoto von der Eröffnung in Kirchhellen. © Daniel Böhm (A)

Die Initiative „Aufbruch Fahrrad“, die aus 350 Mitgliedern besteht, hatte daher großes Interesse daran, ihre Ideen der Werbegemeinschaft vorzustellen. Ein Vorschlag war der Austausch von Radabstellbügeln und bestehenden Parkflächen. Valerie Heisterkamp, Vorsitzende der Werbegemeinschaft, argumentierte: „Wir benötigen die Parkflächen vor den Geschäften, da viele Menschen von außerhalb kommen oder nicht mehr gut zu Fuß sind.“

Dennoch könne sie sich vorstellen, dass zusätzliche Fahrradabstellmöglichkeiten an Orten eingerichtet werden, an denen bereits ein Halteverbot besteht. „Aufbruch Fahrrad“ regte an, temporäre Fahrradabstellmöglichkeiten zu testen, um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.

Thema Verkehrsberuhigung

Auch das Thema Verkehrsberuhigung wurde intensiv diskutiert. Verschiedene Ideen wurden gesammelt, darunter die Installation von Pollern, die Umwandlung der Straße in eine Spielstraße (statt 20 km/h wären dann nur 7 km/h erlaubt) oder die Schaffung von zwei gegenläufigen Einbahnstraßen.

Ziel dieser Maßnahmen sei es, den Durchgangsverkehr zu reduzieren und damit für mehr Sicherheit für Fahrradfahrer und Fußgänger zu sorgen.

Gleichzeitig solle sichergestellt werden, dass Kunden weiterhin die Geschäfte mit dem Auto erreichen können. Susanne Breit vom Schuhhaus Möller betonte: „Wir hören oft von Kunden von außerhalb viel Positives über Kirchhellen und dass es gut ist, vor den Geschäften parken zu können.“

Ein Miteinander von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern sei entscheidend, um die Aufenthaltsqualität im Ortskern weiterhin zu sichern – darin waren sich die Anwesenden einig.