Viele Fragen zu Flüchtlingen

Schüler interviewten Bezirksbürgermeister

Viele Fragen zum Thema „Flüchtlingskinder“ hatten vier Schüler der Sekundarschule Kirchhellen am Montagmorgen an Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Der traf sich mit ihnen an den Holzhütten „Auf der Bredde“.

Kirchhellen

, 08.03.2016, 10:04 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bürgermeister Ludger Schnieder beantwortete die Fragen von Nils Hillger, Sarah Menz, Jan-Philipp Groth und Robert Hoffterheide (v.l.). Lehrerin Adeline Vöge (hinten) hatte das Gespräch angeregt.

Bürgermeister Ludger Schnieder beantwortete die Fragen von Nils Hillger, Sarah Menz, Jan-Philipp Groth und Robert Hoffterheide (v.l.). Lehrerin Adeline Vöge (hinten) hatte das Gespräch angeregt.

Die vier Sekundarschüler Nils Hillger, Sarah Menz, Jan-Philipp Groth und Robert Hoffterheide aus der 5a hatten im Religionsunterricht mit Lehrerin Adelina Vöge das Thema „Kinder hier und anderswo“ behandelt. In ihrer Vierer-Projektgruppe suchten sie sich dann das Thema „Flüchtlingskinder“ aus. „Sarah hat schon eine Flüchtlingsunterkunft gesehen und so kamen die Kinder auf die Idee“, erzählte Adelina Vöge. In einer der noch nicht ganz fertigen Holzhütten löcherten sie am Montag den Bezirksbürgermeister mit ihren vorbereiteten Fragen und machten gleichzeitig davon ein Video. So wollten sie zum Beispiel wissen, wie teuer der Bau war. „Ungefähr 28 000 bis 30 000 Euro. Das klingt viel, aber andere Unterkünfte sind noch teurer“, antwortete Ludger Schnieder. Er erklärte, dass die Häuser auch nach der Nutzung für Flüchtlinge noch beispielsweise für die Jugendarbeit verwendet werden könnten.

Sollte keine Angst haben

Spurlos scheinen auch die Berichte über Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte nicht an den Schülern vorbeigegangen zu sein, denn sie fragten, ob Ludger Schnieder keine Angst vor Angriffen auf die Hütten habe. „Gedanken mache ich mir darüber, aber Angst sollte man keine haben. Ansonsten könnte man ja gar nichts mehr bauen“, sagte er.

Woher die Flüchtlinge kommen werden, die in die Hütten einziehen werden, konnte er den Schülern nicht genau beantworten: „Das wissen wir erst relativ spontan. Viele kommen derzeit aus Syrien und Afghanistan. Aber wir müssen helfen, egal, woher die Flüchtlinge kommen.“

Ganz normale Kameraden

„Haben die Flüchtlingskinder auch Computer, Internet und Spielzeug? Und wie können wir helfen?“, wollten die Schüler danach wissen. „Handys haben viele dabei. Spielzeug bekommen sie von uns. Fernseher oder eine Prepaid-Karte müssen sie sich aber selber kaufen“, sagte Schnieder. Er riet den Schülern, offen mit den Flüchtlingskindern umzugehen, mal mit ihnen Fußball zu spielen, sie einfach als „ganz normale Kameraden“ zu behandeln. „Ihr könnt gerne wiederkommen, wenn die Flüchtlinge da sind“, sagte er. Auf die Theorie folgte dann am Montag die Praxis: Im Anschluss an das Interview besuchten die vier Sekundarschüler die Flüchtlingsfamilie, die bereits im Jugend-Kloster wohnt. „Das Interview und das Video werden wir dann erst einmal unserer Klasse vorstellen“, erzählte Jan-Philipp Groth. Anschließend werde das Projekt auch bei der „Offenen Bühne“ der ganzen Schule präsentiert.