Christiane Herrschaft, ehrenamtliche Tierschützerin aus Kirchhellen, betont immer wieder: „Hunde sind mein Leben“. Nicht nur für ihre eigenen Hunde schlägt ihr Herz, auch für all jene, die ein behütetes Zuhause suchen, setzt sie sich mit großer Leidenschaft ein. Vor allem zum Thema Auslandstierschutz gäbe es viele Vorurteile, betont sie, und möchte mit diesen aufräumen.
Voller Einsatz für Vierbeiner
Das Rudel der Kirchhellenerin besteht aus zwei Slowaken, zwei Bulgaren, einem Rumänen und einem Ungarn. Ihre Hunde stammen aus den verschiedensten Ecken in Europa und hatten ein sicheres Zuhause bitter nötig. Aktuell wohnt eine weitere kleine Hündin bei der Tierschützerin. Die ist noch auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe.

Schon immer war die Liebe zu Tieren groß: „Ich hatte Pferde, Katzen und mit 16 meinen ersten Hund“, erklärt Christiane Herrschaft. Vor elf Jahren intensivierte sich dann das ganze Thema in ihrem Leben.
„Für eine Freundin war ich im Internet auf der Suche nach einer Katze. Im Laufe der Zeit bin ich auf eine bulgarische Tierschutzorganisation gestoßen und in Kontakt getreten. Mit einem Teammitglied vor Ort bin ich bis heute eng befreundet, der Kontakt blieb bestehen.“ Damals hatte sie einst das Leid der Tiere im Ausland mitbekommen und konnte fortan nicht mehr wegschauen.
Undenkbares Leid
„Eigentlich bin ich keine Pflegestelle“, sagt sie, denn mit aktuell sieben Hunden sei sie vollends ausgelastet und das Hausrudel komplett. Tierschutz betreibt Christiane Herrschaft über die Ländergrenzen hinaus. Zwar sei der Kontakt zu den örtlichen Tierheimen Bottrop und Dorsten extrem hilfreich, ebenso wichtig sei ihr allerdings auch das Netzwerk nach Übersee, wo gänzlich andere Tierschutzgesetze herrschen. „Was Tiere dort erleiden müssen, ist schier undenkbar. Und manchmal ist das Wissen auch schwer zu ertragen“, sagt sie.
Die Mischung macht’s, meint Herrschaft. Natürlich sind die Tierheime in Deutschland voll und auch diese Hunde haben ein Zuhause verdient, doch was können die Tiere dafür, in welchem Land sie leiden müssen? Deswegen will sich die Tierschützerin mit ihrem Einsatz nicht nur auf Deutschland beschränken. Selbstverständlich sei sie alles andere als eine Freundin davon, Hunde in Massen nach Deutschland zu karren.

In Tierheimen könne man die Hunde erst kennenlernen. Das sei für viele Interessierte wichtig und auch richtig. „Doch auch die Verbindung zu vertrauensvollen ausländischen Tierschutzorganisationen kann einem am Ende ein wunderbares Tier bescheren“, so Herrschaft.
Fehlende Information
Während der Pandemie wurden Hunde kopflos angeschafft, nicht erzogen und sitzen nun im Tierheim. Die traurige Prognose: kaum vermittelbar. Die große Frage: Was kann das Tier dafür?
„Nicht alle Tiere aus dem Ausland haben ein schlimmes Schicksal hinter sich. Sehr oft suchen extrem liebe Hunde mit einem tollen Wesen und jeder Menge Potenzial ein liebevolles Zuhause und sind häufig auch treue Begleiter für Familien“, sagt die Tierschützerin.
Menschen, die einem Hund ein Zuhause schenken möchten, sollten sich gewissenhaft informieren. „Heutzutage googelt man nahezu alles, ob eine neue Kaffeemaschine oder ein neues paar Schuhe. Bei der Anschaffung eines Hundes sollte man umso genauer hinschauen“, erklärt sie. Auch die örtlichen Tierheime vermitteln teilweise Hunde aus dem Ausland – nachfragen hilft da.
Die Kirchhellenerin ist sich sicher: „Tiere können sich nicht selbst helfen. Schaut man in die Augen eines Hundes, möchte man ihn keinesfalls leiden sehen. Es gibt so viele Vierbeiner, die unsere Hilfe brauchen. Hunde sind einfach mein Leben und manchmal bin ich auch richtig stolz und denke mir, wie toll mein Rudel geraten ist.“
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