So läuft es bei der 100-Stunden-Aktion in Grafenwald

Jugendliche für den guten Zweck

Samstagabend sind sieben Läufer auf Fehmarn gestartet. 500 Kilometer bis nach Grafenwald werden sie in dieser Woche hinter sich bringen – zu Fuß! Aber warum nehmen sie diese Last auf sich? Wir erklären, was hinter der 100-Stunden-Aktion in Grafenwald steckt.

von Frederike Spyrka

Grafenwald

, 28.12.2017, 17:37 Uhr / Lesedauer: 2 min
Henrik Terstegen (l.) und Toni Heinrich putzen fleißig Autos auf dem Parkplatz des Pfarrheims. Ihr Umsatz wird gespendet. Foto: Frederike Spyrka

Henrik Terstegen (l.) und Toni Heinrich putzen fleißig Autos auf dem Parkplatz des Pfarrheims. Ihr Umsatz wird gespendet. Foto: Frederike Spyrka © Frederike Spyrka

Autos und Fahrräder waschen, Kuchen backen, nähen und viele weitere Aufgaben übernehmen gerade 50 Jugendliche aus Grafenwald, um Spenden für den guten Zweck zu sammeln. Auch die sieben Läufer gehören dazu. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester wird im Pfarrheim in Grafenwald seit Mittwoch eifrig gearbeitet. Die 50 Jugendlichen sind in verschiedene Arbeitsgemeinschaften aufgeteilt. Das Ziel lautet, in 100 Stunden möglichst viele Spenden zu sammeln. „Die Spenden beruhen meistens auf Gegenleistungen“, erklärt Klaus Sievers, Leiter der Aktion.

Jugendliche backen sogar nachts Kuchen

Die Bistro- und Kreativ-AG bietet die ganze Woche Frühstück, Snacks zum Mittag, selbst gebackenen Kuchen und Themenabende mit Drei-Gänge Menü an. Nebenbei verkaufen sie selbst gebastelte Kalender und nähen. In der Dienstleistungs-AG werden Fahrräder und Autos geputzt, es gibt einen Brötchenlieferdienst und einen Grill- und Glühweinstand. Auch sonstige Aufträge werden erledigt. Die Läufer gehören zur dritten AG, welche den Spendenlauf von Fehmarn nach Grafenwald organisiert.

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„Die Jugendlichen zeigen in dieser Woche vollen Einsatz. Auch nachts wird gearbeitet. Da werden im Schichtdienst Kuchen und Brot gebacken, Gemüse und Obst geschnippelt und Fahrräder geputzt. Dafür müssen einige Jugendliche mitten in der Nacht aufstehen“, erzählt Klaus Sievers schmunzelnd.

Gute Laune trotz Arbeit


Trotz des anspruchsvollen Arbeitspensums herrscht eine gute Stimmung unter den Jugendlichen. Henrik Terstegen und Toni Heinrich putzen eifrig auf dem Parkplatz ein Auto nach dem anderen. „Mir macht die Arbeit schon Spaß, auch wenn es anstrengend ist“, erklärt Henrik Terstegen. „Außerdem machen wir das ja für den guten Zweck!“ Die Spenden werden für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe gesammelt.

Die 100-Stunden-Aktion hat sich mit den Jahren in Grafenwald etabliert. „Es machen viele dabei mit und reden darüber, so bin auch ich zu der Aktion gekommen und mache sehr gerne mit“, erzählt Mareike Finke, Teil der Bistro-AG, während sie die Tische im Jugendraum abräumt und neu eindeckt. „Viele der Jugendlichen sind auch in der Jugendarbeit aktiv und bringen dann bei der 100-Stunden-Aktion Freunde und Geschwister mit“, fügt Klaus Sievers hinzu. Das Highlight der Woche wird am Samstag (30. Dezember) der bunte Abend sein.

Einnahmen sind für den guten Zweck

Neben Spaß hofft Klaus Sievers natürlich auch auf einen hohen Spendenerlös. Bei der letzten Aktion im Jahr 2015 kamen 16.750 Euro zusammen. Wie viele Spenden sich die Jugendlichen in diesem Jahr erarbeitet haben, wird sich am Ende der Woche mit Ankunft der Läufer zeigen.