
© Jennifer Uhlenbruch (A)
Sekundarschule hadert mit Corona-Routine und bekommt mehr Essensplätze
Sekundarschule
Die Sekundarschule Kirchhellen hat sich rund um das Coronavirus organisiert, fühlt sich aber in Sachen Planung im Stich gelassen. Räumliche Veränderungen geben jedoch auch Anlass zur Freude.
So langsam bekommen wir Routine, aber die Routine ist nicht schön“, sagt Stefan Völlmert, Schulleiter der Sekundarschule Kirchhellen. Das Coronavirus hat auch seine Schule komplett durcheinandergewirbelt. Planungen für die Zeit nach den Sommerferien sind für Völlmert nahezu unmöglich.
Aktuell sind die Jahrgänge 5 bis 9 an ein bis zwei Tagen jeweils von 8 bis 13 Uhr an der Schule. Jeden Freitag erhalten die Schüler momentan Aufgaben für die kommende Woche. „Sie können dann auswählen, welche sie davon zu Hause machen und bei welchen sie Hilfe benötigen. Letztere Aufgaben werden dann in der Schule erledigt“, erzählt Völlmert. Normaler Unterricht sei momentan unmöglich, da die Klassen in drei Gruppen geteilt würden.
„Wir wissen nicht, was nach den Ferien kommt“
Aktuell habe die Schule ein neues Programm bekommen, das es künftig bald einfacher mache, Unterrichtsmaterialien zu verschicken und sogar Online-Unterricht durchzuführen. Viel weiter in die Zukunft blicken mag Völlmert ansonsten nicht. „Wir wissen nicht, was nach den Ferien kommt. Da lässt uns das Land noch vollkommen im Dunklen tappen“, sagt er.
Ein weiteres Problem rückt angesichts der aktuellen Situation dabei ziemlich in den Hintergrund - und wird dennoch im kommenden Schulausschuss am 4. Juni Thema sein. Dabei geht es um die Situation in der Schul-Mensa.

Schulleiter Stefan Völlmert weiß noch nicht, wie es nach den Sommerferien für die Sekundarschüler weiter geht. © Manuela Hollstegge (A)
Seit die Sekundarschule ihr Gebäude in direkter Nachbarschaft zum Vestischen Gymnasium bezogen hat, teilen sich Schüler beider Schulen die Mensa im Gymnasium. Insgesamt gibt es dort 80 Plätze. Laut Stefan Völlmert sei der Schulträger bei der damaligen Planung davon ausgegangen, dass die Anzahl der Plätze auch mit steigender Schülerzahl an der noch im Aufbau befindlichen Sekundarschule reichen würde. „An anderen Schulen ist es meistens so, dass die Schüler höherer Klassen nicht mehr so oft Mittag in der Schule essen, aber bei uns sind es doch mehr Schüler, als ursprünglich gedacht“, erklärt der Schulleiter das Problem.
So würden die Plätze aktuell nicht ausreichen. Aus der Beschlussvorlage des Fachbereichs Jugend und Schule geht hervor, dass im Januar durchschnittlich 122 Essen pro Tag von den Sekundarschülern bestellt wurden. Zum Vergleich: Am Vestischen Gymnasium waren es nur 22.
Bauliche Erweiterungen sind nach Angaben der Stadtverwaltung „nicht problemlos und schon gar nicht kurzfristig“ möglich. Das sieht auch Stefan Völlmert ein: „Da, wo die Mensa jetzt ist, ist kein Platz, etwas Neues zu bauen“. Dennoch ist er nicht unzufrieden, denn gemeinsam mit der Stadt und dem VGK wurde eine Lösung gefunden, die erst einmal Abhilfe schaffen soll. So werden die alten Hauswirtschaftsräume mit anliegender Küche im Anbau der Sekundarschule wieder zu einem Speiseraum und einer Spülküche umfunktioniert. „Dort werden dann unsere Fünftklässler essen. Das ist gut, denn dann haben sie ein bisschen Ruhe“, so Völlmert.
Generelle Mensa-Erweiterung ist denkbar
Die Räume waren zuvor als Klassen- bzw. Differenzierungsraum genutzt worden. Durch den Auszug der Hauptschüler im Sommer können diese Räume jedoch dort eingerichtet werden. 30 Essensplätze werden in den so frei werdenden Räumen neu geschaffen. Aber auch eine Vergrößerung der eigentlichen Mensa am Gymnasium steht im Raum. „Vor dem Hintergrund, dass im Zuge der Änderungen von G8 auf G9 ohnehin der zusätzliche Raumbedarf des VGK befriedigt werden muss, ist die bauliche Erweiterung der Mensa dann ebenfalls mit zu planen“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Inwieweit Corona diese Pläne erst einmal auf Eis legen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
