Schweres Gerät in Kirchhellen Neue Windräder ragen in den Himmel

Schweres Gerät in Kirchhellen: Neue Windräder ragen in den Himmel
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Seit einigen Monaten plant die SL NaturEnergie ein „Repowering-Projekt“ in Kirchhellen. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern will das Unternehmen die Energiewende vorantreiben.

Denn: Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 mehr als 30 Prozent des Stroms in NRW aus regenerativen Energien zu gewinnen. Als Jörg Umberg, Inhaber des gleichnamigen landwirtschaftlichen Betriebes, über die Maßnahme informiert wurde, schloss er sich an und bekundete das Interesse, auch sein Windrad erneuern zu lassen.

Ein Mammutprojekt

Wer große Augen machen möchte, ist am Feld von Jörg Umberg aktuell goldrichtig. In einem schier unvorstellbaren Ausmaß lagern dort die Rotorenblätter des hochmodernen Windrades, das die in die Jahre gekommene Anlage ablösen soll.

„Das ursprüngliche Windrad habe ich 1999 mit meinem Vater gebaut. Es hat auch durchaus gute Dienste geleistet, aber je älter solche Anlagen werden, desto schneller fallen natürlich auch Reparaturen und Wartungsarbeiten an“, erklärt Umberg, für den ein anderes Argument allerdings noch schlagender war: „Wir haben hier fast fünfmal so viel Leistung.“ Während das alte Rad rund 500 Kilowatt Strom erzeugte, sind die Neuen zu ganzen 2,3 Megawatt in der Lage.

Thilo Körner sorgt mit seinem Kran dafür, dass die überdimensionalen Bauteile an die richtige Stelle kommen.
Thilo Körner sorgt mit seinem Kran dafür, dass die überdimensionalen Bauteile an die richtige Stelle kommen. © Aileen Kurkowiak

Die neuen Anlagen werden mit knapp 160 Meter Gesamthöhe etwa 30 Meter höher sein als die Bestandsanlagen. „Mit insgesamt 4,7 Megawatt haben sie eine deutlich höhere Generatorleistung“, erklärt SL-NaturEnergie-Sprecherin Stefanie Flam.

Künftig rechnet das Unternehmen mit rund 10 Millionen Kilowattstunden Grünstrom, die die beiden Anlagen pro Jahr produzieren.

Um Haaresbreite geglückt

Die Realisierung der Anlage eines solchen Ausmaßes konnte für Jörg Umberg nur um Haaresbreite gelingen. Er erklärt dazu: „Die SL ist auf mich zugekommen, als sie das Windrad hinter meinem Hof, das von vier anderen Landwirten betrieben wird, erneuern lassen wollte. Wir haben prüfen lassen, ob das funktionieren kann, denn eigentlich war ich davon ausgegangen, dass ein größeres Windrad nach geltendem Recht aufgrund der Abstandsauflagen nicht möglich sei.“

Doch es funktionierte nach ausgiebiger Prüfung der Rahmenbedingungen, woraufhin sich eine weitere Gesellschaft mit Umberg als Hauptgesellschafter und der SL NaturEnergie als Mitgesellschafter bildete.

Aufgrund der langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet verantwortet die SL den Bau der neuen Anlagen. „Der Turm soll im Idealfall Ende dieser Woche fertig werden. Die Baufertigstellung ist für Ende September und die Inbetriebnahme für etwa Mitte Oktober vorgesehen. Nachdem es bei der Beschaffung des Materials einige Lieferschwierigkeiten gab, ist nun auf einen komplikationslosen Verlauf der Arbeiten zu hoffen.“

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