Nach wie vor befindet sich die RAG als Eigentümerin im Abschlussbetriebsverfahren. Der Rückbau der Anlage wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Man spricht von etwa drei Jahren. Die Stadt Bottrop möchte parallel dazu planen, damit nach der Rückübernahme schnellstmöglich mit der neuen Nutzung begonnen werden kann.
Vor rund zwei Jahren wurden verschiedene Varianten zur künftigen Nutzung vorgestellt. Laut Flächennutzungsplan ist die Fläche zwischen dem Vossundern und der Fernewaldstraße in Grafenwald zur gewerblichen Nutzung vorgesehen. Und obwohl der Bedarf solcher Flächen in Bottrop hoch ist, wird auch neuer Wohnraum benötigt.
Mischgebiet als Kompromiss
Die SPD regte damals im Stadtplanungsausschuss an, einen Bebauungsplan für ein gemischt genutztes Gebiet aufzustellen. Diese Planungen werden in der anstehenden Ausschusssitzung am Dienstag (29. August) noch einmal vorgelegt, bevor die Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt und interessierten Bürgern die Planungen vorgestellt werden.
Auch in der vergangenen Sitzung der Kirchhellener Politik wurde der Bebauungsplan thematisiert. Kurzzeitig entfachte eine erneute Diskussion darüber, ob man wirklich ein Mischgebiet favorisieren wolle. Die Meinungen der Bezirkspolitiker gingen dahingehend auseinander. Ein Mischgebiet ist ein Kompromiss, bei dem regionale Unternehmen im Ort bleiben und bauen sowie neue Wohnflächen entstehen können.

„Dabei soll es sich um wohnverträgliche, kleine Gewerbebetriebe handeln“, erklärte Oliver Schüttler vom Stadtplanungsamt. Denkbar wären beispielsweise kleinere Handwerksbetriebe. Durch eine Verbindungsstraße zwischen Vossundern und Fernewaldstraße wolle man den Firmenverkehr aus dem Wohngebiet halten.
Grüne Strukturen stärken
Bereits vorhandene grüne Strukturen sollen erhalten und gestärkt werden. Generell sieht der Umweltleitplan vor, das lange Zeit vorherrschende Industrieklima zu verbessern. Im Zuge dessen sollen alte Flächen entsiegelt und andere neu begrünt werden.
Der Schöttelbach verläuft durch den Norden und Osten des Gebietes. Im Westen ragt ein großflächiger Wald in das Gelände in Grafenwald. Diese Bereiche sollen nicht bebaut werden, sondern für Förderung des Klimaschutzes und der Lufthygiene dienen. Angedacht sind außerdem Strukturen für Radfahrer und Fußgänger.
Wie genau die Wohnbebauung künftig aussehen soll, lässt das Stadtplanungsamt zunächst offen. „Große Teile der Fläche sind noch in der Bergaufsicht. Bis wir an Schacht 9 loslegen können, dauert es sicher noch drei Jahre“, führte Schüttler aus. „Die aktuellen Planungen sind nicht in Stein gemeißelt. Es gibt viel Möglichkeiten, Wohnen und Gewerbe auf der Fläche zu vereinen.“ Wichtig sei nun erst einmal, den Prozess voranzutreiben.
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