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Schulhof des Vestischen Gymnasiums soll zum Treffpunkt für Kinder und Jugendliche werden
Haushalt Kirchhellen
Wofür wollen die Bezirksvertreter „ihr“ Geld ausgeben? Jedenfalls nicht für den Rückbau von Wartehäuschen. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder unterbreitete eine andere, recht teure Idee.
Die Bezirksvertreter konnten in der jüngsten Sitzung noch über die Verwendung von 48.900 Euro entscheiden. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, mit 4000 Euro die Gestaltung des Eingangsbereiches der Bibliothek zu unterstützen; 1000 Euro übernimmt die Egon-Bremer-Stiftung. Eine Wand wurde bereits im vergangenen Jahr unter dem Motto „Abgetaucht“ in eine Unterwasserlandschaft verwandelt. Auch diese Aktion von Jugendlichen hatten die Politiker mit 5.500 Euro unterstützt. Jetzt soll die zweite Wand gestaltet werden.
Delia Luscher vom Kulturamt betonte, dass alle Jugendlichen, die sich beteiligen wollen, mitmachen können; sie würden über die Schulen, die Bücherei, das Programmheft informiert. Einstimmig votierten die Bezirksvertreter dafür, dieses Projekt erneut zu unterstützen.
Keine Unterstützung für Wartehäuschen-Rückbau
Einen weiteren Vorschlag der Verwaltung lehnten die Politiker jedoch rigoros ab. Der Fachbereich Umwelt und Grün hatte vorgeschlagen, 3.400 Euro für den Rückbau von Wartehäuschen, unter anderen am Alten Postweg und am Lippweg, einzusetzen. „Der Fachbereich muss selbst abbauen“, sagte Ludger Schnieder nach dem eindeutigen Signal der Fraktionen.
Ein Problem hatte er auch damit, Geld für die Neuanschaffung von Spielgeräten auf Spielplätzen (Federwippgeräte, Bockrutschen, Hüpfplatten) auszugeben. Denn es sei ja gar nicht sicher, zu welchen Schlüssen die Arbeitsgruppe komme, die sich mit dem Spielplatzentwicklungskonzept in ganz Bottrop beschäftigt. „Nachher stellen wir irgendwo ein Spielgerät hin und es wird entschieden, dass der Spielplatz aufgegeben wird“, befürchteten auch andere Bezirksvertreter.
„Wir haben das berücksichtigt und nur Spielgeräte ausgewählt, die auch umgesetzt werden können“, erklärte Philipp Heidt vom Fachbereich Umwelt und Grün in der Sitzung. Das Konzept sei auch fertig; die Arbeitsgruppe treffe sich in der kommenden Woche zum ersten Mal zur Beratung. Dennoch entschieden die Bezirksvertreter, auf die Vorstellung des Konzeptes zu warten, und sich die Spielplätze selbst auch noch einmal anzusehen.
Grünes Licht für Wurftrainer und Schulhofgestaltung
Für den vorgeschlagenen Wurftrainer an der Matthias-Claudius-Schule (Kosten: etwa 3000 Euro) gaben sie hingegen grünes Licht. Darum, eine Spielfläche attraktiver für Kinder und Jugendliche zu machen, ging es auch Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder bei seinem Vorschlag. Er stellte, als Mitglied im Vorstand des Vereins Philipp Neri, die Idee vor, den Schulhof des Vestischen Gymnasiums attraktiver zu gestalten. Ein Team aus Schülern hätte Ideen erarbeitet; Schulleiter, Vertreter der Verwaltung und des Vereins hätten gemeinsam die Umsetzung überlegt.
Gewünscht wurde von den Schülern ein zweiter Basketballkorb und ein abmarkiertes Feld, um gegeneinander antreten zu können, ein offenes Klassenzimmer mit Sitzmöglichkeiten im Halbrund, ein Klettergerüst für die fünften und sechsten Klassen auf dem Schulhof an der Schulstraße, ein Balancierelement und mehr.
80.000 Euro für einen Spielort für alle
80.000 Euro betrage der geschätzte Kostenrahmen. Einen hohen Betrag werde Philipp Neri übernehmen, die Stadt das Projekt durchführen, die Volksbank per Crowdfunding wohl ein Spielgerät fördern und von der Stadt gebe es auch noch Mittel aus Gute-Schule-2020. Aber auch die Bezirksvertreter sollten das Projekt unterstützen, sagte Ludger Schnieder. „Auf einen Schlag können wir nirgendwo mehr Jugendliche und Kinder erreichen. Diese Spielfläche, diese Geräte sind dann für alle Kinder in Kirchhellen.“ Die Bezirksvertreter stimmten zu: Mit 10.000 Euro werden sie das Projekt unterstützen, das nach den Sommerferien umgesetzt werden soll.
Warum Journalistin mein Traumjob ist? Weil ich jeden Abend schlauer bin als morgens. Mit den Menschen draußen unterwegs zu sein, sich die Geschichten ihres Lebens anzuhören und sich für die Lösung ihrer Probleme einzusetzen – das ist genau mein Ding.