Plattdeutsches Theater muss auch im kommenden Jahr ausfallen

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Plattdeutsches Theater muss auch im kommenden Jahr ausfallen

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Seit zwei Jahren liegt das geprobte Stück in der Schublade der Laienspielschar der Kolpingsfamilie Kirchhellen. Die Enttäuschung ist groß, denn die Gruppe wird auch 2022 nicht auftreten.

Kirchhellen

, 31.12.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das plattdeutsche Theater der Laienspielschar ist in Kirchhellen ein echtes Kulturgut. Nicht nur, weil die Sitzplätze der Aufführungen eigentlich immer voll besetzt sind, sondern auch, weil es die Theatergruppe seit fast 100 Jahren gibt.

Umso bedauerlicher ist es für viele Theaterfreunde, dass auch 2022 kein Stück im Brauhaus aufgeführt wird. „Wir haben das plattdeutsche Theater aus freien Stücken für das kommende Jahr abgesagt. Es ist schade, aber eine verantwortungsvolle Entscheidung“, sagt Regisseurin Claudia Hollender.

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Die Gruppe besteht aus rund 20 Leuten. „Es sind ja nicht nur die Schauspieler, da hängt ja viel mehr dran“, so die Regisseurin. „Wir haben Helfer, die tapezieren, schminken, sich um Plakate und vieles mehr kümmern. Unter anderem sind bei uns auch viele Selbstständige dabei, die eine Infektion oder Quarantäne nicht verantworten könnten. Außerdem haben auch einige von uns aus den eigenen Kreisen Menschen durch die Pandemie verloren. Es wäre einfach nicht gut, das Stück trotz allem aufzuführen.“

Das fertige Stück wartet auf seine Uraufführung im Brauhaus

Das Stück, das bereits im vergangenen Jahr eingeprobt wurde und dessen Aufführung 14 Tage vor der Premiere Anfang März 2020 abgesagt werden musste, liegt fertig in der Schublade. Auch in diesem Jahr konnte eine Aufführung nicht stattfinden – im kommenden Jahr nun wiederum nicht. „Das Stück liegt fertig und wir haben es in Petto“, erklärt die Regisseurin.

Da die Aufführung im vergangenen Jahr 14 Tage vor der Premiere abgesagt werden musste, waren im Vorfeld schon fast alle Proben gelaufen.

Da die Aufführung im vergangenen Jahr 14 Tage vor der Premiere abgesagt werden musste, waren im Vorfeld schon fast alle Proben gelaufen. © aureus GmbH

Das Stück „Den ledigen Baugrund“, ein Lustspiel in drei Aufzügen von Regina Rösch, sollte eigentlich schon längst auf der großen Brauhaus-Bühne gezeigt worden sein.

Normalerweise wird vor der Premiere zweimal wöchentlich im Hof Jünger geprobt, um schließlich die finalen Proben mit Requisiten und fertigem Bühnenbild auf der Brauhaus-Bühne durchzuführen. „Das Team im Brauhaus möchte natürlich für das kommende Jahr auch planen und hat auf eine Aussage zum Theater gewartet, jetzt war die Absage final“, so Hollender.

Man kann sich dennoch auf etwas freuen

Die Laienspielschar hofft allerdings, das Stück dann endlich im Jahr 2023 aufführen zu können. Und das aus einem triftigen Grund: „Das plattdeutsche Theater feiert 2023 in Kirchhellen 100-jähriges Jubiläum. Spätestens zu diesem Festdatum das Stück aufzuführen, wäre wirklich toll“, findet Claudia Hollender. „Das Theater musste bisher lediglich zweimal pausieren: einmal während des Kriegs zwischen 1933 und 1945 und jetzt durch die Pandemie.“

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