Nach einem Gespräch mit dem Kirchhellener Dichter hat ein jeder den Eindruck, der Mann hätte bereits drei Leben gelebt. Nicht nur für seine vier Kinder und inzwischen acht Enkelkinder schlägt sein Herz, sondern auch für seine Christine, mit der er seit mehr als 50 Jahren verheiratet ist. Sie sind sein Antrieb. Sein Motor ist das freundliche Feedback seiner Leser. „Für meine Gedichte nette Worte zu erhalten, ist meine größte Motivation zu schreiben“, sagt er – und eben der Ansporn, immer weiterzumachen, egal, welche Steine das Leben ihm in den Weg legt.
Aufgeben ist keine Option
Zum Dichten brachte Kurt Guske vor rund 17 Jahren seine Enkeltochter Luise. Wenn er von ihr erzählt, strahlen Guskes Augen: „Vier oder fünf war Luise damals, als sie mich quasi gedrängt hat, zu dichten. Inzwischen ist sie meine Lektorin“, sagt er stolz. Sie war es auch, die ihn dazu brachte, seine Gedichte auf Papier zu bringen, um sie für immer festzuhalten.
Im Dorf ist Oppa Kurt bekannt als der muntere Mann, der auch gut und gerne ein Gedicht aus dem Stegreif vorträgt – natürlich immer flexibel in der gerade passenden Thematik. Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr wurde er mit der erschütternden Diagnose konfrontiert: Krebs.

Man würde meinen, dass sicjhein fast 80-Jähriger von der Erkrankung beeindrucken lässt, doch Kurt Guske ist anders. Er habe gar keine Zeit, im Krankenhaus zu liegen, viel zu viel habe er um die Ohren. „Ich muss meine Frau pflegen, habe ich dem Arzt in der Essener Klinik gesagt“, erzählt er. Die Chemotherapie nimmt er nun zu Hause in Tablettenform zu sich.
Endlos viele Ideen
Prompt war es auch an der Zeit für eine neue Veröffentlichung unter dem Dach des Gill-Verlages. Neben Kinderbüchern und in Gänze gereimten Vampirgeschichten war es nun Zeit für ein lyrisches Büchlein mit der Tierwelt zum Thema. Zu erwerben sind seine Werke in jeder Buchhandlung.
Doch „Oppa Kurt“, der seine Ideen noch immer in alter Manier per Hand in sein Notizbuch einträgt, wäre nicht er, wenn er seinen Block nicht noch immer voll hätte.
„Meine Autobiografie ist zur Hälfte fertig“, sagt er, doch: „Mir fällt eben immer noch etwas ein.“ Denn angekündigt ist das Werk, das auf sein Leben zurückblicken soll, schon lange. Nach wie vor ist er zuversichtlich: „In diesem Jahr möchte ich fertig werden“, betont Guske.
Wie er all seine abenteuerlichen Geschichten in einem einzigen Buch zusammenfassen möchte, bleibt für jene, die ihn und seine Erzählungen kennen, ein Rätsel. Auch ein Abenteuerroman ist aktuell in Arbeit. Sein großer Traum: „Ich möchte für jeden meiner inzwischen acht Enkel ein Buch geschrieben haben.“ Damit der Vorsatz kein Traum bleibt, arbeitet er jeden Tag an den vielen Ideen, die ihm nie auszugehen scheinen.
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