Nach sechs Jahren Regentschaft Brezel-Thron will „in die Mitte zurückkehren“

Nach sechs Jahren: Brezel-Thron will „in die Mitte zurückkehren“
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Eine Erinnerung, die auch nach all den Jahren präsent ist: Am 5. September 2017 setzte sich die Wurfgruppe um Egbert Schnieder gegen die drei Konkurrenten durch. Nach einem knapp zweistündigen spannenden Wettkampf holten sie den 15 Kilo schweren Brezel von der Stange. „Das war wie im Film“, sagt König „Ecki“.

An die Anspannung damals können sich der König, Königin Beate Möhlen, Lieblichkeit Mechthild Schnieder und Prinzgemahl Frank Möhlen noch allzu gut erinnern. Ecki Schnieder hatte seine Königin gerade einmal zwei Tage vor dem Brezelfest gefragt, ob sie mit ihm herrschen würde.

Fantastische Erlebnisse

„Die Chance war eins zu vier. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen“, erinnert sich Beate Möhlen. Der Schock stand ihr also ins Gesicht geschrieben, als der Brezel fiel und Ecki Schnieder seinen Moment erlebte. Auf den Schultern seiner Kameraden ließ er den wohl lautesten Jubelschrei an diesem Tag heraus. Dann ging alles ganz schnell.

Ein unvergesslicher Moment: Der neue Brezelkönig wird 2017 zur Proklamation in das Zelt getragen.
Ein unvergesslicher Moment: Der neue Brezelkönig wird 2017 zur Proklamation in das Zelt getragen. © aureus GmbH

„Wenn man in das Zelt reingetragen wird, die Menschenmassen jubeln, dann ist das ein so fantastisches Erlebnis, dass es schon irreal erscheint“, sagt der König. „Wir wurden von der Brezelpolizei nach Hause gebracht. Dort warteten die Wachen, Nachbarn und Familien auf uns“, erinnert sich Frank Möhlen mit einem Lächeln.

Erinnerungen für ein Leben

Die darauffolgenden Jahre waren weiterhin geprägt von schönen Momenten und Erlebnissen. „Wir haben Erinnerungen geschaffen, die wir nie vergessen werden“, sagt das Königspaar. Besonders schön, sagt König Ecki, seien die zwei Brezelausmärsche 2019 und 2022 gewesen.

Aber auch das 100-jährige Jubiläum der Holsterhausener „Knüppeljungs“ findet Erwähnung. Mit 300 Blaukitteln besuchten sie den Spielmannszug, der seit gut 70 Jahren den Takt für unzählige gelungen Festumzüge vorgibt. „Diese Unterstützung innerhalb der Brezelgesellschaft ist unglaublich“, ist der König ergriffen.

Nicht zu vergessen seien aber auch die kleinen Dinge, denen man sich als Regent widmet. Sie besuchten die ehemaligen Majestäten und Lieblichkeiten, tauschten sich aus und erfuhren, wie das Fest in früheren Zeiten war. „Von diesen Momenten nimmt man viel mit“, sagt Beate Möhlen.

Was noch ansteht

Bevor die Königswürde in wenigen Wochen nach einer Corona geschuldeten sehr langen Regentschaft weitergegeben wird, steht aber noch vieles an. Das Königspaar besucht einige Gruppen, besichtigt die Umzugswagen und freut sich auf die dritte Brezelversammlung am 12. August sowie das Brezelabholen am 31. August.

In den vergangenen sechs Jahren sind die Majestäten bei den Ausmärschen „vorweg“ gelaufen.
In den vergangenen sechs Jahren sind die Majestäten bei den Ausmärschen „vorweg“ gelaufen. © Daniel Boehm

Durch diese Besuche wollen sie insbesondere das große Engagement der vielen Menschen wertschätzen, die zu einem gelungenen Fest beitragen. So haben sie in den vergangenen sechs Jahren ihre Nachbarn und ihr Dorf noch einmal neu und besser kennen gelernt.

Wer wird Nachfolger?

Und wenn dann das große Fest am 5. September dieses Jahres ansteht und die Krone weitergegeben wird? „Da freue ich mich drauf“, sagt die Königin bestimmt. Nach all der Zeit als „Vorwegläufer“ möchte das Königspaar „in die Mitte zurückkehren“.

Von neuen Anwärtern haben sie aber noch nichts gehört. „Das ergibt sich oft auch spontan“, so König Ecki. Potenziellen Nachfolgern versucht er die Angst zu nehmen. „Der Vorstand, ehemalige Paare und auch wir sind da, um die neuen Majestäten an die Hand zu nehmen“, betont er.

„Brezelblut in den Adern“

Was man aber definitiv braucht, um über das Volk zu herrschen: „Brezelblut in den Adern“, lacht der König. „Und natürlich sollte man dem Dorf sehr verbunden sein“, ergänzt die Königin. Dem neuen Paar können sie nur empfehlen, alles zu genießen, was auf sie zukommt. „Drei Jahre gehen schnell um, sechs auch“, so Beate Möhlen.

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