Die wiedereingeführte Maskenpflicht an den Schulen ist für die Kirchhellener Schüler keine Überraschung. Sie hatten die Masken ohnehin freiwillig getragen, bestätigen die Schulrektoren.

© Aileen Kurkowiak

Neue Corona-Regeln: Das ändert sich für Kirchhellener Bürger

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Die vierte Welle hat Deutschland voll im Griff. Kein Wunder also, dass die Politik zum Jahresende die Corona-Regeln noch einmal verschärft. Das sagen Kirchhellener Bürger und Institutionen.

Kirchhellen

, 03.12.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Passend zum Jahresende und dem Weihnachtsgeschäft wurden die Corona-Regeln wieder verschärft. Mit vielen Entscheidungen der Politik haben die Bürger schon gerechnet, einige waren längst überfällig und wieder andere sind ein Ärgernis. Wir haben mit verschiedenen Kirchhellener Bürgern und Institutionen gesprochen, die besonders von den neuen Regeln betroffen sind.

Bereits vor einem Monat äußerten sich die Kirchhellener Schulen zu der Maskenpflicht im Unterricht. Die Stimmen waren eindeutig und einig: „Die Masken sollten weiterhin getragen werden.“ Das spiegelte sich auch in der Realität wider – Eltern, Schüler und Lehrer berichten, dass die Masken trotz freiwilliger Basis zum Großteil getragen wurden.

Marie-Luise Schrade, Rektorin an der Grundschule Grafenwald, bestätigt: „Es ist kein Unterschied erkennbar, die Schüler sind es gewöhnt.“ Ab Januar wird allerdings der Vorgang der Lolli-Tests optimiert, damit die Infektionslage schneller bestimmt werden kann.

Einzelhändler hatten mehr Angst vor einem Lockdown

Dass es jetzt die 2G-Regel im Einzelhandel gibt, kam doch überraschend und wird derzeit heiß diskutiert. Kirchhellener Einzelhändler beobachten jedoch schon seit geraumer Zeit, dass mit der vierten Welle auch wieder mehr Vorsicht und Zurückhaltung bei den Kunden erkennbar ist. Dabei geht es kaum um Kunden, die nicht geimpft sind und nicht kommen dürfen. Die außerordentlich hohe Impfquote im Stadtgebiet macht sich dort positiv bemerkbar.

Viele Kirchhellener Einzelhändler, wie Marie-Theres Heisterkamp von Life & Style, haben während des ersten Lockdowns den Online-Handel für sich entdeckt.

Viele Kirchhellener Einzelhändler, wie Marie-Theres Heisterkamp von Life & Style, haben während des ersten Lockdowns den Online-Handel für sich entdeckt. © Valerie Misz

Nach dem harten Lockdown haben sich einige Händler auch im Internet aufgestellt und Online-Shops eröffnet. „Es wird deutlich, dass jetzt vermehrt auf den Online-Handel zurückgegriffen wird. Zum Glück kann unser Weihnachtsgeschäft trotz geringer Kundschaft im Laden weiterlaufen“, beschreibt Marie-Theres Heisterkamp, Inhaberin der Modeboutique Life & Style. Die Angst vor einem weiteren Lockdown war bei einigen Kirchhellener Einzelhändlern spürbar. So sind die meisten froh, doch wenigstens öffnen zu dürfen.

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Feuerwerksbranche schaut wieder ins Leere

Anders sieht es bei dem Dienstleistungsunternehmen FOX Fireworks + sfx aus. Hauptbestandteil ihrer Arbeit besteht darin, Feuerwerke für Großveranstaltungen auszurichten. „Mit den abgesagten Veranstaltungen brechen uns natürlich die Aufträge weg“, erzählt Inhaber Sascha Tietze. Bereits in der vergangenen Saison haben sie versucht, diese Verluste mit dem Verkauf von Silvesterfeuerwerk aufzufangen. Der daraus entstandene Lagerverkauf „Rocket Dealer“ musste wieder geschlossen werden.

Eine kurze Zeit lang schien alles wieder normal zu laufen: „Jetzt stehen wir wieder am gleichen Punkt wie vergangenes Jahr. Veranstaltungen wurden abgesagt, das Lager mit Silvester-Feuerwerk für den Verkauf gefüllt und dann der Schock: Wir dürfen schon wieder keine Feuerwerkskörper verkaufen.“

Während vergangenes Jahr noch die Ware auf Kommission erworben und nach dem deutschlandweiten Verbot an den Lieferanten zurückgegeben werden konnte, war der Deal diesmal anders. „Jetzt sitzen wir auf Produkten fest, die wir für unsere eigentlichen Dienstleistungen nicht gebrauchen können“, bedauert Sascha Tietze.

Weitere Veranstaltungen werden trotz Durchführbarkeit abgesagt

Auch wenn kleinere Veranstaltungen stattfinden dürften, ist man sich doch der großen Verantwortung bewusst, die man als Veranstalter hat. Eberhard Schmücker und der Rotary-Club bedauern ihre Entscheidung sehr, doch das Konzert, das schon viele Jahre traditionell auf dem Schmücker Hof stattfindet, ist abgesagt: „So gerne wir das Konzert auch gegeben hätten, wir wollen kein falsches Zeichen setzen. Dabei spielt mehr die Verantwortung als die strengen Vorgaben eine Rolle.“ Das Konzert war für den 19. Dezember geplant worden.

Erst kürzlich kündigte der Rotary-Club das traditionelle Benefiz-Konzert auf dem Schmücker Hof an. Auch wenn die neuen Vorgaben umgesetzt werden könnten, möchten die Veranstalter das Risiko nicht tragen.

Erst kürzlich kündigte der Rotary-Club das traditionelle Benefiz-Konzert auf dem Schmücker Hof an. Auch wenn die neuen Vorgaben umgesetzt werden könnten, möchten die Veranstalter das Risiko nicht tragen. © Valerie Misz (A)

Im Hof Jünger hätten im Dezember nur noch drei Veranstaltungen ausgestanden. Eine geraume Zeit bereits war die Zurückhaltung bei den Besuchern bemerkbar. Um jeden Zuschauer wurde gekämpft. Das irische Weihnachtskonzert wurde von der Band, den Raggle Taggle Gypsies, abgesagt. „Für das Whiskey Tasting werden wir auf die 2G Plus-Regel zurückgreifen. Ob das Kindertheater am 19. Dezember noch ausgerichtet wird, wissen wir nicht“, erklärt Hermann Reinbold vom Hof Jünger. Wieder einmal schaut die Veranstaltungsbranche ungewiss in die Zukunft.