Wenn im Herbst 2025 Kommunalwahlen stattfinden, wird Bernd Tischler nicht mehr für das Amt des Oberbürgermeisters von Bottrop kandieren. Für die SPD hat der 34-jährige Matthias Buschfeld am Sonntagnachmittag (25. August) seine Bereitschaft zur Kandidatur bekannt gegeben.

Ob er schon als Kind den Wunsch hatte, Oberbürgermeister zu werden, verneint Matthias Buschfeld mit einem Lächeln. Seine politische Laufbahn beginnt erst richtig nach seiner Schulzeit.
Während seines Zivildienstes im Knappschaftskrankenhaus hatte er seinen „Erweckungsmoment“, wie er sagt. Undankbare Arbeitsbedingungen, Ungerechtigkeit und ein System, bei dem Menschen ganz plötzlich durch Krankheit ihren Status verlieren können – das alles bewegt ihn, in die SPD einzutreten.
Schon früh in der Partei aktiv
In der Boy und in Batenbrock wächst Matthias Buschfeld in einer Gewerkschaftsfamilie auf – die Entscheidung, in die SPD einzutreten, ist naheliegend. „Ich konnte mich gut mit den Grundwerten wie Solidarität oder Gerechtigkeit identifizieren“, erzählt der Bottroper. „Und wenn man in Bottrop was bewegen möchte, führt kein Weg an der größten Partei vorbei.“
Auch der erste Wahlkampf von Bernd Tischler im Jahr 2009 steckt ihn an. Matthias Buschfeld engagiert sich bei den Jusos und wird aktiv im SPD-Ortsverein Boy. 2014 kandidiert er zum ersten Mal für den Rat der Stadt.
Seit Ende 2023 ist er Fraktionsvorsitzender der SPD Bottrop. „Was ich an der Kommunalpolitik toll finde, ist das direkte Feedback der Bevölkerung. Wenn Entscheidungen getroffen werden, sieht man schnell die Auswirkungen vor Ort“, sagt er.
Zeit, mehr Verantwortung zu übernehmen
Beruflich ist Matthias Buschfelds Werdegang auch eng mit der Politik verknüpft. In Bochum studiert er Germanistik und Geschichte. Seit 2017 arbeitet er als Büroleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro von Thomas Göddertz.
Für den 34-Jährigen wäre es nun der logische Schritt, als nächster Oberbürgermeister noch mehr Verantwortung zu nehmen. „Die Wirkungsmöglichkeiten in diesem Amt sind groß“, erklärt er seine Motivation. „Bottrop ist eine tolle Stadt. Aber zeitgleich gibt es auch viele Probleme, die wir angehen müssen.“
Als eines der wichtigsten Themen nennt er die Entwicklung der Innenstadt. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen einen Grund haben, in die Innenstadt zu kommen“, sagt er. Aber auch die Themen Sicherheit, Integration, Wohnraum und Nachhaltigkeit liegen ihm am Herzen.
Falls er im Herbst 2025 von den Bottropern gewählt wird, würde er auch eine hochverschuldete Stadt übernehmen – dieser Herausforderung ist er sich bewusst. „Es ist meistens eine Frage der Prioritätensetzung. Mit ein bisschen Geduld und Glück bei Fördermöglichkeiten, können wir was auf die Beine stellen“, zeigt er sich optimistisch.
Parteitag im Herbst
Im Herbst 2024 wird die SPD Bottrop ihren Kandidaten für die Kommunalwahl wählen. Falls nicht noch überraschenderweise andere Mitglieder sich für das Amt bewerben, gilt die Kandidatur von Matthias Buschfeld bei der nächsten Kommunalwahl als ziemlich sicher.