Heimatverein geht neue Wege Eine Reise mit dem Rad in die Vergangenheit

Heimatverein geht neue Wege: Reise mit dem Rad in die Vergangenheit
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Ein buntes Programm stellt der Heimatverein jährlich für seine Mitglieder und die Kirchhellener Bürger zusammen. Gerne versuchen sie mit Ihrem Angebot, auch die jüngeren Generationen zu erreichen. Da werden immer mal wieder neue Veranstaltungsformate ausprobiert, wie etwa die Kneipentour zu Fuß durch das Dorf, die großen Anklang fand und fest in das Jahresprogramm aufgenommen wurde. So einen Erfolg brachte jetzt kürzlich die historische Radtour zum Flugplatz Schwarze Heide.

Grundlage dieser Tour sind zwei Bände der vereinseigenen Schriftenreihe über den Flugplatz. Verfasser Hans-Josef Lehrich beschäftigt sich bereits seit mehr als 20 Jahren ausgiebig mit den Geschehnissen am Flugplatz Schwarze Heide im Zweiten Weltkrieg. Insgesamt haben 18 Mitglieder und Gäste an der rund dreistündigen Radtour bei schönem Wetter teilgenommen. Lehrich führte die Gruppe zu einigen besonders interessanten Stellen und erläuterte dabei die Geschichte.

Spannende Geschichte im Ort

An der alten Flakstellung, wo im Zweiten Weltkrieg insgesamt sechs Geschütze mit unterschiedlichem Kaliber im Einsatz waren, wurde der erste Halt gemacht. Dort wurden Luftangriffe abgewehrt, die zum Beispiel Industrieanlagen in der Umgebung von Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck zum Ziel hatten. Die Rampe an der Flugplatzstraße war einst so lang, dass drei Kesselwaggons mit einem Fassungsvermögen von jeweils 24.000 Litern Flugbenzin dort Platz fanden.

Hans-Josef Lehrich mit dem Heimatvereinsvorsitzenden Peter Pawliczek bei der Vorstellung des 53. Bands der Schriftenreihe „Der Flugplatz Schwarze Heide im 2. Weltkrieg“.
Hans-Josef Lehrich (links) mit dem Heimatvereinsvorsitzenden Peter Pawliczek bei der Vorstellung des 53. Bands der Schriftenreihe „Der Flugplatz Schwarze Heide im 2. Weltkrieg“. © Valerie Misz

„Die Teilnehmer waren sehr interessiert, stellten viele Fragen und waren erstaunt über so einige Fakten. Zum Beispiel scheint es heute unvorstellbar, dass zu Beginn des Westfeldzugs etwa 70 Maschinen am Flugplatz stationiert waren. Sie flogen drei bis vier Einsätze täglich nach Holland und Belgien“, berichtet Lehrich. Die Kirchhellener Heimatgeschichte ist spannend. So erfuhren die Teilnehmer auch, dass zum Ende des Zweiten Weltkriegs der Flugplatz bis Juni 1945 von den Amerikanern für Transportflüge und den Ausflug von Verwundeten genutzt wurde.

Veranstaltung wird wiederholt

Radtouren selbst sind für den Heimatverein nichts Neues, aber in Kombination mit der Geschichte vor Ort schon. „Mit dieser Tour haben wir ein neues Format in unser Programm aufgenommen. Mit unseren Heimatradlern haben wir immer schon die Umgebung erkundet und mit Vorträgen auch die Geschichte Kirchhellens bei verschiedenen Veranstaltungen dargestellt. Was lag also näher, als beides miteinander zu verbinden?“, freut sich der Vereinsvorsitzende Peter Pawliczek.

Auf Grund des großen Interesses an dieser Veranstaltung und der Geschichte des Flugplatzes hat sich Hans-Josef Lehrich entschieden, einen weiteren Termin anzubieten. Am 24. August (Samstag) um 10 Uhr wird er erneut die Route mit interessierten Gästen antreten. Anmeldungen nimmt er unter Tel. (0172) 8674748 entgegen.

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