Die vergangenen Jahre haben sehr an ihren Kräften gezerrt. Sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich kann Theopoula Gkougkougianni von „El Greco“ in Grafenwald so nicht weiter machen.
„Corona hat uns klein gemacht“, erzählt die Inhaberin des beliebten Imbisses an der Bottroper Straße. Und die Inflation hat der Familie nun den Rest gegeben. Schweren Herzens hat sie eine Entscheidung getroffen: „El Greco“ wird ab dem 10. Juli für immer schließen…
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind mittlerweile überall im Dorf zu spüren: Anfang des Jahres stellte das Brauhaus seinen Restaurantbetrieb ein, Ende Juni schloss Ina Colada ihre Tapasbar „Lennox“ und nun macht mit dem „El Greco“ ein weiterer Gastronomiebetrieb dicht.
Nach Corona waren Theopoula Gkougkougianni und ihr Mann noch optimistisch, dass das Schlimmste überstanden sei und es jetzt wieder bergauf geht. Aber die Folgen des Krieges in der Ukraine haben dem „El Greco“ nun den Todesstoß verpasst.
„Wir können nicht alles an die Kunden weitergeben“
„Es rechnet sich einfach nicht mehr“, erklärt die 60-jährige Inhaberin. Die Einnahmen sind zwar da – dafür haben sich die Ausgaben verdoppelt und verdreifacht. Besonders die Strompreise machen dem kleinen Imbiss zu schaffen.
„Ich habe die Preise für unsere Gerichte schon erhöht. Wenn ich auf meine Karte schaue, erschrecke ich manchmal selbst. Aber wir können nicht alles an die Kunden weitergeben.“ Und von der Politik gäbe es keine Unterstützung, kritisiert sie. „Auch die Coronahilfen haben damals nicht gereicht.“
Vor 17 Jahren öffnete „El Greco“, damals noch auf der Hegestraße. Seit einigen Jahren befindet sich der griechische Imbiss an der Bottroper Straße 161. Der Stress der vergangenen Jahre machte ihren Mann Attanassios Labrakakis krank, sodass die 60-jährige Theopoulas den Betrieb in den letzten Monaten alleine am Laufen halten musste.
Und auch sie ist von der schwierigen Zeit gezeichnet: „Ich bin ausgepowert“, sagt sie. „Die Entscheidung tut mir weh. Ich war immer gerne selbstständig.“
„Ich muss erstmal zu Kräften kommen“
Ihre Kunden wird sie vermissen. Doch die Gesundheit geht vor. Und so wird sie zum 10. Juli ihr geliebtes „El Greco“ schließen. Wie es dann für die 60-Jährige und ihrem Mann dann weiter geht, kann sie noch nicht sagen. „Ich muss erstmal zu Kräften kommen“, sagt sie.
Und ob sich ein Käufer für den Imbiss an der Bottroper Straße findet, steht auch noch in den Sternen.