Tanja Schneider, Frank Schneider, Marco Gandolfo, Christina Schneider und Luca Käuler (v.l.) bei der Eröffnung des Baustoffhandles im vergangenen Jahr um die gleiche Zeit.

Tanja Schneider, Frank Schneider, Marco Gandolfo, Christina Schneider und Luca Käuler (v.l.) bei der Eröffnung des Baustoffhandles im vergangenen Jahr um die gleiche Zeit. © Aileen Kurkowiak

Das nächste Geschäft schließt: „Es ist kaum jemand gekommen“

rnWirtschaft

Nach dem Vitaminkorb und der Kläsener-Filiale an der Hauptstraße schließt das nächste Geschäft in Kirchhellen. Nach nur einem Jahr am neuen Standort ist Schluss.

Kirchhellen

, 05.10.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über viele Jahre gehörte der Baustoffhandel „Der Baustoff-Mann“ zum Kirchhellener Dorfbild. Als der Komplex vor rund drei Jahren abgerissen wurde, entstand eine Lücke, die gefüllt werden wollte. Mit Enthusiasmus und „vermeintlich viel Rückenwind“, sagt Baustoff-Mann-Chef Frank Schneider, kehrte er dann mit dem Neubau der Arkaden und einer neuen Filiale nach Kirchhellen zurück.

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„Doch dann kam das, was ich erst einmal nicht verstanden habe, nämlich, dass kaum jemand gekommen ist“, sagt er. Das Ende vom Lied: Nach rund einem Jahr ist der Laden jetzt geschlossen.

Kirchhellener Filiale wirtschaftlich nicht tragbar

Frank Schneider führt weitere Baustoffhandel unter gleichem Namen in Gladbeck und Oberhausen, Letzterer ist sein Flaggschiff, dort gibt es am meisten Platz und Lagerfläche für das vielseitige Angebot. Als Bauherr der „Kirchhellener Arkaden“ sicherte er sich selbst einen Platz im Erdgeschoss für eine neue Filiale in Kirchhellen. Die Entscheidung, das Geschäft im Dorf wieder zu schließen, hat er sich alles andere als leicht gemacht und erst lange nach der Ursache für das Ausbleiben des Umsatzes gesucht: „Wir haben Sortimente geändert, gemacht und getan, aber am Ende des Tages musste ich mir eingestehen, dass durch die kleinen Abnahmemengen vereinzelter Kunden der Maximalumsatz erreicht war.“

Frank schneider bei der Vorstellung der Arkaden.

Frank Schneider hatte große Pläne. Damit, dass das Konzept seines eigenen Geschäfts in den von ihm erbauten Arkaden nicht glücken würde, hatte er nicht gerechnet. © Aileen Kurkowiak

Mindestens ein Jahr wollte er kämpfen, um zu schauen, was noch geht. „Ich bin wirklich traurig, weil mir das Geschäft am Herzen lag, aber manchmal muss man auch einfach den Mut haben, eine Entscheidung zu treffen, die einem nicht leicht fällt“, so der Inhaber. „Letztendlich war der Laden über“, sagt er und erklärt: „Wir wurden nicht mehr als Baustoffhandel wahrgenommen und die Maschinen, die wir vor Ort angeboten haben, kann man eben auch online bestellen.“

Der ursprüngliche Plan war, dass größere Mengen Schüttgut vor Ort bestellt und in Gladbeck abgeholt oder aus Gladbeck geliefert werden. Große Mengen, die man ohnehin nicht in den Pkw geladen hätte, doch auch dieses Geschäft blieb letztlich leider aus.

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Als Verpächter des Ladenlokals muss Schneider auch rechtzeitig an einen Nachmieter denken: „Lange wird es keinen Leerstand geben. Wir sind bereits in Gesprächen, aber schwarz auf weiß gibt es noch nichts“, erklärt er. In den Sozialen Medien wurde bereits vielfach gemutmaßt, welches Geschäft dort wohl einziehen könnte. Der Hauptwunsch der Kirchhellener: eine Erweiterung des Einzelhandels. Frank Schneider kündigt allerdings an, dass es wahrscheinlich eher in Richtung einer Erweiterung des derzeit bestehenden Angebots rund um die Themen Gesundheit und Fitness gehen wird. „Man könnte von einer sinnvollen Ergänzung des bestehenden Angebots sprechen.“