Das Summen der Bienen und Flattern der Schmetterlinge wird immer seltener. Schon seit einigen Jahren ist das Insektensterben eine Herausforderung, die aktiv bekämpft werden kann. Beispiele dafür sind zahlreiche Insektenhäuser, die aus dem Dorfbild nicht mehr wegzudenken sind, und auch erste Sandarien, wie das auf dem Kirchhellener Friedhof.
So kam auch dem Landwirt Rudolf Askemper der Gedanke, diesbezüglich aktiv zu werden. Dabei bestreitet der Naturliebhaber nicht, dass die Landwirte ein Teil des Problems sind. „Ja, auch die Landwirtschaft hat einen Einfluss auf den Artenschwund. Aber eben nur zum Teil. Da spielen zahlreiche Aspekte mit rein“, sagt Askemper. Deshalb liegt ihm dieses Projekt auch so am Herzen.
Auf die Region abgestimmt
Bereits 2018 legte er seine erste Blühfläche in Bottrop an. Kurz darauf folgte die Wildblumenwiese in Kirchhellen. Das Feld an der Dinslakener Straße/Ecke Blaufärberweg ist 3.000 Quadratmeter groß und beherbergt zahlreiche Insekten. Ausgesät wurde dort ein spezielles Saatgut, das auf die Gegebenheiten der Region abgestimmt ist.
Dort wachsen insgesamt 42 verschiedene Arten, wie Klatschmohn, Malven, Kornblumen und Schmuckkörbchen. „Es sind auch mehrjährige Pflanzen dabei, wie die Königskerze“, führt Askemper aus. Die Blühfläche wurde für einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt: „Durch die unterschiedlichen Blühperioden verändert sich die Blütenpracht stetig.“

Das Feld wird übrigens erst kurz vor Saisonbeginn runtergeschnitten. In den hohlen Stängeln der Pflanzen und Kräuter können Insekten nämlich hervorragend überwintern. Und auch die Vögel bedienen sich noch an den Samen und Kleintiere finden Unterschlupf. „Es sieht zwar nicht schön aus, erfüllt aber einen wichtigen Zweck“, betont Rudolf Askemper.
„Jeder kann etwas tun“
„Eigentlich lautet der Tenor ‚Jeder kann etwas tun‘, aber nicht alle verfügen beispielsweise über einen Balkon oder Garten“, merkt der Landwirt an. Wer sich trotzdem für den Insektenschutz einsetzen möchte, bekommt bei Familie Askemper die Chance. Sie suchen nach Blühpaten, die einen Quadratmeter Blühfläche schon mit einem Euro möglich machen.
Mit dem Beitrag sollen nur die Kosten für Aussaat und Pflege der Fläche gedeckt werden. Der Landwirt macht nämlich unweigerlich Verluste. Schließlich entschied er sich dazu, diese Fläche nicht konventionell zu bewirtschaften. Interessenten können sich per Mail an bienenglückbottrop@web.de melden.
„Eine Blühpatenschaft eignet sich auch als Geschenk, etwa zum Muttertag“, schlägt Schwiegertochter Anja Askemper vor. Denn alle Blühpaten bekommen ein schönes Zertifikat.
Ihr ist wichtig, dass das weiterhin akute Thema Insektensterben bei allem, was auf der Welt so passiert, nicht in den Hintergrund rückt oder gar in Vergessenheit gerät.
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