Besonderes Jubiläum für Kirchhellener Kirchenchor
Kirchhellener Kirchenchor wird 150
Für den Kirchenchor „Ecclesia“ ist 2018 ein besonderes Jahr. Seit 150 Jahren gibt es ihn schon. Das soll natürlich gefeiert werden.

Der Kirchenchor Kirchhellen probt schon eifrig: Dieses Jahr ist für ihn etwas Besonderes. Deshalb stehen auch ein paar besondere Veranstaltungen an. © Foto: Jonas Käsch
Vor ziemlich genau 150 Jahren, am 19. März 1868, gründete Kaplan Franziskus Xanten den Kirchenchor „Ecclesia“ in Kirchhellen. Das bedeutet: Dieses Jahr ist ein Jubiläumsjahr für den Chor. Das soll nun gebührend gefeiert werden, denn bis heute hat sich der Kirchenchor als ein fester Bestandteil der Kirche St. Johannes der Täufer und ganz Kirchhellens etabliert.
Im Rahmen der Feierlichkeiten am 17. März (Samstag) wird der Kirchenchor die Abendmesse gestalten, bevor um 17 Uhr im Gemeindehaus ein Festakt stattfindet, zu dem auch der Bürgermeister eingeladen ist. Denn nicht nur der komplette Chor feiert einen runden Jahrestag, zehn Jubilare im Chor werden ebenfalls geehrt.
Die längste Chor-Zugehörigkeit feiert Franz Löns, der bereits vor 70 Jahren beigetreten ist. Für das Jubiläumskonzert wird selbstverständlich bereits fleißig geprobt, einmal die Woche kommen die Männer im Gemeindehaus unter der Leitung von Kantor Detlef Steinbrenner zusammen und stimmen gemeinsam die Lieder aus ihrem Repertoire an oder erweitern dieses.
„Für mich schon immer prägend war, dass der Chor ein reiner Männerchor war und ist“, erklärte Ludger Geisler, der seit 15 Jahren Mitglied ist. Bereits 1868 fanden sich ausschließlich Männer zusammen, um Teil dieses Ensembles zu werden. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Miteinander und Zusammenhalt
„Trotzdem spielen gerade auch die Frauen der Mitglieder eine sehr große Rolle“, betone der erste Vorsitzende Norbert Josten. Bei festen Terminen wie dem Krippencafé oder auch bei privaten Anlässen könne man sich auf ihre tatkräftige Unterstützung immer verlassen. „Das ist mehr wert, als es oft scheint“.
45 Jahre ist Josten bereits im Chor mit dabei. Da hat sich natürlich so einiges verändert. Was sich aber nicht verändert hat, ist das Miteinander, der Zusammenhalt. Und das nicht nur im Musikalischen. Auch im Alltäglichen wissen die Sänger sich zu schätzen. „Hier lebt es sich fast wie in einer großen Familie“, versicherte er strahlend, „und das ganz sicher nicht erst seit 45 Jahren.“
Auch das allgemein große Engagement der jetzigen Teilnehmer sei bemerkenswert, so Ludger Geisler. So sei es möglich, nicht nur bei zahlreichen öffentlichen Anlässen präsent zu sein und aufzutreten, sondern auch im privaten Rahmen, etwa bei Geburtstagen oder auch Beerdigungen, seinen Teil beizutragen und als Chor mit dabei zu sein. „Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl enorm.“
Es haben sich aber auch einige Dinge geändert, da sind sich beide Sänger sicher. Die allgemeine Freizeitgestaltung in der heutigen Gesellschaft sei einfach ganz anders. Das macht es auch schwierig, neue Mitglieder zu gewinnen. „Mit den Sängern werden der Chor und seine Strukturen älter, die Jahre vergehen“, erklärte Ludger Geisler. Auf lange Sicht sei deshalb nicht geklärt, wie es mit dem Chor weitergehen wird.
Stark wie nie zuvor
Das sei aber kein Anlass zur Trauer, schließlich soll es nun erst einmal um die vergangenen 150 Jahre und die erreichten Leistungen gehen. Und das sind nicht wenige. „In so einer langen Zeit erlebt der Chor, aber auch jeder einzelne Sänger sehr viel. Das prägt enorm und bringt vor allem aber auch zusammen. Die Gemeinschaft ist jetzt so stark wie nie zuvor“, ist sich Geisler sicher.
Auch mit einem offiziellen Jubiläumskonzert will der Kirchenchor natürlich feiern. Dazu tun sich die Sänger für den 21. September (Freitag) mit dem Chor St. Marien Feldhausen zusammen und laden zusätzlich noch ein Streicherensemble und renommierte Solisten ein. Bis dahin ist also noch viel Zeit zum Proben und Feiern, um dem Jubiläumsjahr einen gebührenden, finalen Abschluss zu geben.