Ansturm auf Selbstpflücke Warum in diesem Jahr die Erdbeeren knapp sind

Ansturm auf Selbstpflücke: Warum aktuell die Erdbeeren knapp sind
Lesezeit

Jörg Umberg macht an seinem Hof aktuell mit zwei Dingen von sich reden: Die Selbstpflück-Felder, die eines der Steckenpferde für den Landwirt sind, schließen sehr früh am Tag oder öffnen erst gar nicht. Und: Er nimmt jetzt Eintritt für die Selbstpflücke.

Das Ergebnis ist, dass es aktuell ein kleines „Pflückloch“ gibt. Das sei nicht ungewöhnlich, erklärt er, würde jedoch durch einige Faktoren in diesem Jahr verstärkt.

Eine echte Neuheit

„Die erste Sorte Erdbeeren überdauert in der Regel rund vier Wochen. Wir sind aktuell in der fünften“, stellt Landwirt und Betreiber des gleichnamigen Hofes Jörg Umberg klar. „Das heißt, dass die ersten Tunnel schlichtweg leer gepflückt sind. Die kalten Nächte bedingen, dass Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, aber auch Spargel sehr langsam nachreifen. Das heißt, dass bei dem Wetter eben verhältnismäßig wenig nachkommt.“

Vonder Pflanze direkt in den Mund: Das Pflücken an den Hochbeeten ist sehr komfortabel, das wissen auch die Umberg-Kunden, weshalb die Nachfrage so hoch ist.
Von der Pflanze direkt in den Mund: Das Pflücken an den Hochbeeten ist sehr komfortabel, das wissen auch die Umberg-Kunden, weshalb die Nachfrage so hoch ist. © Aileen Kurkowiak

Wenn er dann Kunden auf die Felder lässt, die danach enttäuscht zurückkehren, weil sie nichts pflücken konnten, ist das durchaus schlecht. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Jörg Umberg in diesem Jahr erstmals „Eintritt“ für die Selbstpflücke nimmt.

Um auf den Hochbeet-Feldern zu pflücken, wird ein Grundpreis von 4 Euro fällig. Doch dieser wird im Nachhinein mit dem Kaufpreis verrechnet. Somit macht der Kunde kein Minusgeschäft und der Landwirt stellt sicher, dass Kunden nicht auf das Feld gehen, um sich satt zu essen, aber schließlich keine oder nur sehr wenig Erdbeeren kaufen.

Niemand geht leer aus

Diese Neuheit ist bisher weitestgehend einzigartig, sodass sich viele Medien darauf gestürzt haben und darüber berichten wollten. „Die Resonanz ist in diesem Jahr dadurch überdurchschnittlich hoch“, betont Umberg. „Wir hatten Kunden aus Köln, Bielefeld und Ostfriesland da.“

Denn die Medienberichte sind gleichermaßen eine gute Werbung für seine komfortablen und fortschrittlichen Hochbeet-Pflückfelder. Das lockt die Leute in das Dorf – auch über seine Grenzen hinaus.

Er stellt in Aussicht, dass es mit den nächsten Erdbeersorten bald weitergeht und die Felder voraussichtlich wieder länger geöffnet bleiben können. Bleibt die Nachfrage konstant hoch, könnte es bei unregelmäßigen Öffnungszeiten für die Felder bleiben.

Der Hofbetreiber empfiehlt, sich durch die Sozialen Medien auf dem neuesten Stand zu halten, hier sei die Kommunikation am schnellsten. Im Hofladen gäbe es jederzeit dennoch frische Erdbeeren vom Hof.

Und abgesehen davon hat Kirchhellen noch einige weitere Erdbeer-Bauern zu bieten. Zum Beispiel kann ebenfalls direkt nebenan am Schmücker Hof gepflückt