Kühle und nasse Wochen liegen zurück, ob es pünktlich mit der Erdbeersaison losgehen konnte, stand bisher in den Sternen. Die ersten guten Nachrichten verbreitet der Schmücker Hof, denn hier können die regionalen Früchte schon ergattert werden.
Durch einen Clou hat Eberhard Schmücker zeitlich die Nase vorne, doch schon bald ziehen auch die übrigen Landwirte nach, schließlich ist in den kommenden Tagen herrlicher Sonnenschein vorhergesagt.
Beeren in den Startlöchern
„Grundsätzlich haben wir in diesem Jahr einen weiteren Fortschritt in der Vegetation als im Vorjahr. Aber die Folientunnel, die ja durch den klassischen Gewächshauseffekt mit Sonne gut funktionieren, haben in diesem Jahr nicht besonders effizient wirken können, da es wenig Sonnenschein gab“, erklärt Landwirt Jörg Umberg.
„In Relation zu den anderen Vegetationen sind die Erdbeeren also noch nicht so wahnsinnig weit. Äpfel und Zwetschgen sind deutlich früher in der Blüte, Erdbeeren eher normal.“
Frederik Steinmann, der ebenfalls Erdbeerfelder in Kirchhellen betreibt, stimmt hier zu: „Der Januar war zwar recht mild, doch die kalten Tage und Nächte in den vergangenen zwei Wochen haben einen Stillstand auf den Feldern bewirkt.“ Er baut seine Beeren lediglich im Freiland an. Während Umberg auf reifes Obst zu Muttertag hofft, setzt Steinmann eher auf die goldene Mitte des Monats.

Am Schmücker Hof können schon jetzt hofeigene Erdbeeren gekauft werden und auch die Verkaufsstände im Dorf werden bereits bestückt. Der zeitliche Vorteil hat einen einfachen Grund, denn er nutzt einen natürlichen Vorteil für sich: Er baut seine Erdbeeren im Wandertunnel auf dem Boden an, während Nachbar Jörg Umberg seine Erdbeeren in praktischen Hochbeeten zum angebaut hat.
„Dadurch, dass wir die Erdbeeren im Boden haben und sie abermals mit Folie abdecken, kann der schwarze Erddamm die Wärme besser speichern“, erklärt Schmücker. Doch alles hat seine Vor- und Nachteile, denn durch diese Methode muss der große Folientunnel alle zwei Jahre wandern, was jede Menge Arbeitsaufwand mit sich zieht.
Erste Früchte sind erhältlich
Schmücker- und Umberg-Erdbeeren werden ebenfalls an den Verkaufsständen von Familie Beckmann vertrieben, während Frederick Steinmann seine frischen Beeren nicht nur direkt am Feld verkauft, sondern auch an Miermanns Scheune.
In diesem Jahr wird Jörg Umberg erstmals keine eigenen Verkaufsstände im Dorf aufstellen: „Wir möchten unsere Kräfte bündeln und uns auf den Hofverkauf sowie auf die Selbstpflücke konzentrieren“, erklärt er. „Unsere Kunden wissen, wo sie uns finden und der Straßenverkauf war ohnehin nie unser Kerngeschäft.“
Wem schon jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, wird bereits im Hofladen der Familie Schmücker und an den Verkaufsständen fündig. Die übrigen Erdbeer-Bauern hoffen auf eine reiche Ernte ab Mitte kommender Woche.