Zahl der Flüchtlinge in Ascheberg steigt weiter an

Mit Infografik zur Lage

Die Zahl der Flüchtlinge in der Gemeinde Ascheberg steigt weiter an. Für das Jahre 2015 rechnet die Verwaltung mittlerweile mit insgesamt 261 Asylsuchenden. Gewisstheit herrscht aber noch lange nicht. Wir haben die aktuelle Lage in einer großen Infografik festgehalten.

Herbern

, 02.09.2015, 18:21 Uhr / Lesedauer: 1 min
Zahl der Flüchtlinge in Ascheberg steigt weiter an

„Das x, das hundert Prozent bedeutet, steigt beinahe täglich an“, teilte Dezernent Helmut Sunderhaus im Sozialausschuss mit. „Folglich ändert sich auch die Zahl, die uns zugewiesen werden kann.“ 2014 hatte Ascheberg 66 Zuweisungen erhalten, nun waren es bis zum 1. September bereits 126 Fälle. Insgesamt sind in der Gemeinde 191 Flüchtlinge untergebracht. „Momentan können wir davon ausgehen, zehn Personen pro Woche zu bekommen“, so Sunderhaus.

Nicht alle zugewiesenen Menschen bleiben auch in Ascheberg. Bis zum 1. September hat es 21 Ausreisen – ob freiwillig oder per Abschiebung – gegeben. Das mindert jedoch kaum die Kosten, die für Ascheberg in die Höhe schnellen: Statt wie kalkuliert mit 600.000 Euro muss die Gemeinde wohl rund 1,1 Millionen Euro für Sozialleistungen ausgeben.

Kosten sorgen wohl für anhaltendes Defizit

Die Kosten für die Unterbringung der Asylbewerber lagen bisher bei rund 139.000 Euro, Sunderhaus erwartet hier eine Steigerung um 75.000 Euro. Macht unterm Strich einen Mehraufwand von 560.000 Euro. „Stand jetzt“, so Sunderhaus.

Allerdings könnten diese Mehrkosten sowohl durch rund 116.000 Euro aus Bundesmitteln als auch durch Mehreinnahmen bei der Einkommenssteuer aufgefangen werden. Genaue Zahlen zu den Steuereinnahmen hat die Gemeinde noch nicht – Hauptamtsleiter Alexander Ruhe zeigte sich jedoch optimistisch. Gleichzeit schränkte er ein: „Damit entgeht uns die Chance, das geplante Haushaltsdefizit von rund 1,3 Millionen Euro zu verringern.“ Die finanzielle Gesamtsituation der Gemeinde bleibt damit angespannt.

Fördermittel beim Kreis sind beantragt

Helmut Sunderhaus teilte im Ausschuss außerdem mit, dass die Gemeinde beim Kreis Coesfeld Fördermittel für ehrenamtliche Arbeit in der Flüchtlingshilfe beantragt habe. Das Land NRW hatte dem Kreis Coesfeld dafür 18.000 Euro zur Verfügung gestellt.

„Die Förderung beträgt 50 Prozent des Gesamtaufwands“, so der Dezernent. Die ehrenamtliche Sprachförderung von Roswitha Reckers wird mit rund 630 Euro unterstützt, für weitere Arbeit in der Flüchtlingshilfe gibt es 288 Euro.

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