
© Heinz Wesselmann
Windenergie an der Gemeindegrenze Ascheberg - Politik fordert ein Abrücken
Politik in Ascheberg
Derzeit werden von der Gemeinde Senden Windkonzentrationszonen geplant. Zwei davon grenzen direkt an das Gebiet der Gemeinde Ascheberg an. Die Politik hat sich dazu nun auf eine Stellungnahme geeinigt.
Die Gemeinde Senden plant derzeit Konzentrationszonen für Windenergieanlagen. In diesem Zuge wurde die Gemeinde Ascheberg nun zum dritten Mal um eine Stellungnahme gebeten. Denn: Zwei geplante Konzentrationszonen grenzen unmittelbar an das Gebiet der Gemeinde Ascheberg an.
Über die entsprechende Stellungnahme wurde am Donnerstag (16. September) im Bau- und Planungsausschuss beraten. Zum einen ging es um eine Fläche nördlich von Davensberg, die sich etwa 1500 Meter vom Ort entfernt befinden soll und an die Davert angrenzt. Nördlich von Davensberg hatte bereits eine kommunale Windenergieplanung der Gemeinde Ascheberg eine Ausweisung einer Windkonzentrationszone vorgesehen. Diese hätte einen Abstand von 1200 Metern zum Ortsteil Davensberg aufgewiesen. Doch mit Beschluss vom 4. August 2015 wurden diese Planungen nicht weiterverfolgt.
Bedenken gegen Windkonzentrationszone nördlich von Davensberg
Die Bedenken: Eine Windkonzentrationszone an dieser Stelle könnte einen negativen Einfluss auf die landschaftliche beziehungsweise touristische Attraktivität haben. Diese sei besonders auf die Nähe zur Davert, den angrenzenden Waldgebieten und der naturräumlich gegliederten Landschaft zurückzuführen, hieß es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.
Die Planung der Gemeinde Senden würde direkt an die ehemaligen Planungen der Gemeinde Ascheberg anschließen. „Durch die unmittelbare Lage an der Gemeindegrenze kann eine grundsätzliche Beeinflussung auf die touristische Attraktivität der angrenzenden Landschaft nicht ausgeschlossen werden", hieß es in der Beschlussvorlage.
Zwei grenznahe Flächen in der Diskussion
In der vorgefertigten Stellungnahme forderte man ein Abrücken von der Teilfläche von der gemeinsamen Gemeindegebietsgrenze. In der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses kam dann noch die Diskussion über eine weitere Teilfläche (17) auf, die ebenfalls an das Gebiet der Gemeinde angrenzt und zwar im Südwesten von Davensberg. Auch hier sei die Anlage weithin zu sehen. Wenn man die Fläche 19 wegen des Tourismus ausschließen würde, dann müsse man auch die Fläche 17 mit in die Stellungnahme aufnehmen, forderte Philipp Brumann, für die FDP in dem Ausschuss.
Volker Brümmer von der SPD dagegen gab zu bedenken: „Wir sollten uns über jedes Windrad freuen, wir haben in der Hinsicht noch nichts realisiert."
Abrücken des Bereichs von der Gemeindegebietsgrenze gefordert
Letztendlich entschied man sich mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, der vorformulierten Stellungnahme der Verwaltung zuzustimmen. Darin heißt es: „Seitens der Gemeinde Ascheberg wird eine negative Beeinflussung auf die touristische Attraktivität des Ortsteils Davensberg und seiner angrenzenden - der Naherholung dienenden - Naturlandschaft befürchtet. Um diesen Bedenken zu begegnen, wird ein weiteres Abrücken des Bereichs für die Nutzung von Windenergie - hier die Teilfläche 19 - von der gemeinsamen Gemeindegebietsgrenze gefordert." Auch die Teilfläche 17 soll in der Stellungnahme noch Berücksichtigung finden.
Der Ausschussvorsitzende Wilhelm Kiffer (CDU) wandte allerdings während der Diskussion schon ein: „Egal, wie unsere Stellungnahme aussieht, letztendlich befindet die Gemeinde Senden darüber."
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.