Firma Angelkort ist im Kampf gegen Spinner
Eichenprozessionsspinner in Herbern behandelt
Eichenprozessionsspinner gibt es schon seit einigen Jahren in Herbern. Nun ist es wieder an der Zeit, wichtige Vorbereitungen zu treffen, damit sich die gefährlichen Haare der Tiere nicht verbreiten. Denn die können für Krankheiten sorgen. Deshalb ist die Firma Angelkort aus Herbern im Einsatz – und das mehrmals täglich.

Am Kindergarten St. Benedikt sprühten die Verantwortlichen der Firma Angelkort am Freitagnachmittag das Bakterienmittel aus. © Andrea Wellerdiek
Mit einem großen Unimog rücken die Schädlingsbekämpfer der Firma Angelkort am Kindergarten St. Benedikt in Herbern am Freitagnachmittag an. Die Eichen rund um die Einrichtung sind das Ziel von Geschäftsführer Berthold Angelkort und Techniker Thomas Storksberger.
Vorsorgliche Behandlung der Eichenprozessionsspinner
Angelkort fährt nah an die Bäume heran, richtet die auf dem Wagen fixierte Feldspritze mit Doppelturbine aus und gibt den Abschuss. Ein riesiger Strahl mit Bakterien sprüht aus der Maschine. Das für die Umgebung ungiftige Mittel soll die Raupen mit dem sperrigen Namen bekämpfen. Eichenprozessionsspinner müssen frühzeitig behandelt werden.
Die Schmetterlingsraupen lassen sich nur in den ersten drei von insgesamt sieben Stadien effektiv behandelt. Denn ab dem vierten Stadium bekommen sie Gifthaare. Und die können gefährlich werden. An einem einzigen Haar hängen 400.000 Proteine. Das Eiweißgift Thaumetopoein kann Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Schwindel, allergische Reaktionen oder Entzündungen an den Augen oder Luftwegen hervorrufen.
Bekämpfung in sensiblen Bereichen
Der Wind kann die Haare großflächig verteilen. Bis zu drei Jahre können die feinen Fäden aktiv sein. Die Gemeinde möchte die Eichenprozessionsspinner deshalb vor allem in sensiblen, öffentlichen Bereichen bekämpfen. „Im Kindergarten- und Schulbereich werden wir vor allem tätig. Die Eiche am letzten Waldesrand ist nicht so wichtig“, erklärt Geschäftsleiterin Monika Angelkort. Dort, wo ein Eichenprozessionsspinner in der Vergangenheit schon Bäume befallen hat, tritt die Firma vorsorglich in Aktion.
Auch am Schützenplatz am Haselbüschken hat die Firma am Donnerstag Vorkehrungen getroffen. Dort haben die Mitarbeiter das Bakterium ebenfalls versprüht. Die Raupen fressen es und sterben. Es sind wichtige Arbeiten, ehe die Tiere ihre Gifthaare von Ende Mai bis Anfang Juni ausbilden. „Es können faustgroße Gespinste werden“, erklärt Berthold Angelkort.

Berthold Angelkort versprüht das Bakterium gegen die Eichenprozessionsspinner. © Andrea Wellerdiek
Die Schmetterlingsraupe ist seit etwa 15 Jahren im westlichen Münsterland zu sehen, seit drei Jahren tritt sie verstärkt in Herbern auf, so Angelkort. Etwa zehn bis elf Stunden täglich investiert die Firma derzeit in deren Bekämpfung.