René Krämer von der FST Eventgroup aus Ascheberg.

René Krämer von der FST Eventgroup aus Ascheberg kann das Verbot von „Layla“ nicht nachvollziehen. © René Krämer

Trotz Sexismus-Vorwürfen: „Layla“ wird in Ascheberg weiter gespielt

rnUmstrittener Partyhit

Auf mehreren Festen wurde „Layla“ verboten. In Franjo’s Almhütte auf der Jacobi-Kirmes darf das Lied trotzdem gespielt werden. Auch die FST Eventgroup verbannt den Song nicht von der Playlist.

Ascheberg

, 20.07.2022, 06:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ich hab ‘nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler. Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsere Layla“: Diese Textzeile sorgt in Deutschland aktuell für Diskussionen. Denn wegen diesem Ausschnitt aus dem Lied „Layla“ wurde das Abspielen auf Festen in Düsseldorf und Würzburg verboten. Der Vorwurf: Sexismus und Diskriminierung. Wie wird die Diskussion in Ascheberg aufgenommen?

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„Grundsätzlich kann ich das nicht verstehen“, sagt René Krämer von der FST Eventgroup aus Ascheberg, die die Musik und das Equipment für verschiedenste Veranstaltungen stellen, zu dem Verbot von „Layla“ von DJ Robin und Schürze.

„Es gibt viele solcher Ballermann-Songs. Dann muss man alle Lieder sexistisch finden. Man sollte den Text nicht auf die Goldwaage legen. Es gibt in anderen Musikrichtungen viel ekligere Texte, von denen wir uns distanzieren. Ich kann die Diskussionen um das Lied nicht nachvollziehen. Ich habe noch keinen getroffen, der sich darüber beschwert hat.“

Alle zehn Minuten gewünscht

Da der Test sexistisch sei und wegen des arabischen Vornamens Layla diskriminierende wäre, wurde das Abspielen des Songs, der in Deutschland auf Platz eins der Charts steht, auf dem Stadtfest in Würzburg und der Düsseldorfer Rheinkirmes verboten.

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Auf Veranstaltung der FST Eventgroup wird „Layla“ dagegen weiterhin gespielt. „Ich war auf einer Malle-Party in Drensteinfurt. Da wurde sich das alle zehn Minuten gewünscht. Bei Schützenfesten werden wir nicht daran vorbeikommen. Das Lied hat Überhand genommen.“

Warum ist der Song gerade überhaupt so beliebt? „Das haben wir uns auch schon gefragt. Ich kann mir den Hype nicht erklären. Es ist halt super zum Mitsingen. Im Text ist viel ‘la la la‘. Das kann jeder.“

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Franz-Josef Schütte wird mit seiner Almhütte vom 30. Juli bis zum 1. August auf der Jacobi-Kirmes in Ascheberg vor Ort sein. Mit dabei: Ein DJ, der Musik auflegt. Darf denn auch „Layla“ auf seiner Playlist stehen?

„Wenn jemand das nicht will, dann muss er gehen“

„Der darf spielen, was er will. Wenn jemand das nicht will, dann muss er gehen“, ist Schüttes klare Ansage. Die Diskussionen um die aktuelle Party-Hymne kann er sowieso nicht nachvollziehen. „Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Es gibt gerade andere Probleme in der Welt.“

In Franjo's Almhütte auf der Jacobi-Kirmes wird „Layla“ gespielt werden.

In Franjo's Almhütte auf der Jacobi-Kirmes wird „Layla“ gespielt werden. © Marion Schnier (Archiv)

Der Betreiber der Gaststätte Eickholt in Davensberg und des Jagdschlösschens in Ascheberg habe das Lied bis vor Kurzem auch noch gar nicht gekannt. Wie viele andere wäre er erst durch die Diskussion darauf aufmerksam geworden.

Er vermutet sogar, dass diese gezielt ausgelöst worden wäre, um das Lied (noch) bekannter zu machen. Ob das stimmt oder nicht, eines steht fest: „Layla“ wird auch auf der Jacobi-Kirmes laufen.