"Toiletten-Probleme sind der Eurobahn bekannt"
Nutzer berichten
Von Münster nach Dortmund mit der Eurobahn - für den Grevener Ulrich Brinkhoff wurde diese Tour zur Tortur: "Verspätungen und dann beide Toiletten im Zug kaputt". Auf seine Aussagen hin erreichten uns weitere Erfahrungsberichte von Eurobahn-Nutzern: WC-Probleme, Erklärungen, aber auch ein Kompliment fürs Personal.

Die Züge der "eurobahn" fahren auf der Strecke Münster - Dortmund, wie hier am Bahnhof Werne, planmäßig. Der Aufruf der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) an die "eurobahn"-Lokführer, ind en Warnstreik zu treten, hatte bisher keine Auswikrungen auf den Personennahverkehr auf dieser Linie. Foto: Brede
Ulrich Brinkhoff (75) bezeichnet sich als "Vielbahnfahrer". Der Fotokünstler und Buchautor aus Greven hat schon einiges auf der Schiene erlebt. Ostersonntag war er ziemlich sauer auf die Eurobahn.
Wie Ulrich Brinkhoff haben uns auch andere Eurobahn-Nutzer von ihren Erfahrungen berichtet:
Janine Berg nutzt die Eurobahn regelmäßig und berichtet von Verspätungen: "Da ich kein Auto habe, nutze ich die Eurobahn regelmäßig. In Richtung Dortmund kommt es immer wieder aufgrund von Wartezeiten auf Züge aus der Gegenrichtung zu so großen Verspätungen, dass ich schon häufig Probleme hatte, meinen IC-Anschluss in Dortmund zu erreichen. Das bedeutet Stress, Hektik und zusätzliche Kosten. Langsam ist das nur noch nervig."
"Man kann von Fahrgästen erwarten, dass sie nicht so dringend müssen"
Ein augenscheinlicher Insider der Eurobahn, der anonym bleiben will, erklärt konkret die Vorkommnisse bei der Eurobahn am Osterwochenende, über die sich Ulrich Brinkhoff beschwerte: Der Zug der 12:34 Uhr von Münster gestartet sei, habe in der Nacht zuvor in Dortmund "übernachtet", wo die Eurobahn die Entsorgung bei der Deutschen Bahn einkaufe", so der User. "Dort hat leider niemand gearbeitet in den Osternächten. Deswegen waren alle WCs voll - am Tag davor war auch BVB-Heimspiel."
"Abgesehen davon kann man auf Verbindungen unter einer Stunde von Fahrgästen erwarten das sie nicht so dringend müssen, wie in S-Bahnen auch". Außerdem sagt der Leser, das man in Capelle "20 Mal den Wagen" hätte wechseln können. Für Verspätungen, die aufgrund von ICEs passieren, solle man sich bei der Deutschen Bahn beschweren.
"Das Beste an und in der Bahn ist das Personal"
User Jürgen Klöß ist oft mit der Eurobahn unterwegs, nennt Probleme, hat aber auch ein Kompliment für das Personal über: "Ich fahre seit rund drei Jahren täglich mit dieser Linie, Verspätungen sind an der Tagesordnung. Das Beste an und in der Bahn ist das Personal. Immer freundlich, aber hilflos." Außerdem gebe es bei Ausfällen der Bahn nur maximal 50 Prozent Ersatz der Kosten, schreibt uns Klöß.
"Die Probleme mit den Toiletten sind der Eurobahn schon lange bekannt", sagt Eurobahn-Nutzer Ralf Schleweis. "Ich nutze diesen Zug, als Berufspendler, täglich und habe sowohl das Zugbegleitpersonal als auch Keolis in Hamm (Eurobahnbetreiber, Anm. d. Red.), per Telefon über das Problem informiert. Die Toiletten sind oftmals nicht nur defekt, sie verbreiten auch einen bestialischen Gestank. Besonders schlimm ist es wenn Dortmund ein Heimspiel hat und keine der Toiletten funktioniert. Ich selber habe schon erlebt, wie Fußballfans eine defekte Toilette geöffnet haben, um diese doch irgendwie zu benutzen."
"Vier Toiletten defekt, nur eine als defekt gekennzeichnet"
Ebenfalls Probleme mit den Toiletten hatte Familienvater Björn Hoppe an einem konkreten Termin: "Am Samstag, 4. April, waren wir um 17.35 Uhr auf dem Weg von Dortmund nach Werne. Unser 5-jähriger Sohn musste dringend zur Toilette. In beiden Traktionen (wir haben während der Fahrt gewechselt) waren jeweils beide Toiletten außer Betrieb. Obwohl alle vier Toiletten defekt waren, war nur eine davon als defekt gekennzeichnet."
Die geschilderten Eindrücke der User sind natürlich subjektiv. Wir haben Keolis, dem Betreiber der Eurobahn, die Erfahrungsberichte vorgelegt. Eine Stellungnahme erwarten wir in Kürze.