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Mit Video: Spontane Impfung: Ascheberger bilden riesige Schlange vor der Profilschule
Corona-Impfung in Ascheberg
Von 15 bis 18 Uhr war das mobile Impfteam des Impfzentrums aus Dülmen am Freitag (16. Juli) in der Profilschule in Ascheberg und schon eine halbe Stunde vorher bildete sich eine Schlange.
Erst zwei Minuten lief die Impfaktion in der Profilschule in Ascheberg am Freitagnachmittag (16. Juli) um kurz nach 15 Uhr, da hatte sich schon eine Schlange vom Schulhoftor bis zum Eingang der Profilschule gebildet: Als der Kreis Coesfeld die Aschebergerinnen und Ascheberger dazu einlud, sich am Wochenende ohne Termin ganz unbürokratisch im eigenen Ort impfen zu lassen, ließen sich viele nicht zwei Mal bitten.
So wie Thomas Wienken. Er hatte seine Erstimpfung mit Astrazeneca im Mai bekommen, die Zweitimpfung wäre Anfang August erfolgt - durch das Impfangebot des Kreises Coesfeld konnte Wienken seine Wartezeit jetzt verkürzen. „Da jetzt die Kreuzimpfung empfohlen wird, hab ich das Angebot jetzt wahrgenommen“, so Wienken.
„Sehr gut, dass man die Leute da abholt, wo sie wohnen“
So wie Thomas Wienken geht es auch Annette White - nach ihrer Erstimpfung mit Astrazeneca entschied sie sich am Freitag für den mRNA-Impfstoff für Biontech-Pfizer. Denn mittlerweile ist so viel Impfstoff verfügbar, dass sich die Besucher der Profilschule am Freitag aussuchen konnten, ob es Astrazeneca, Biontech, Johnson&Johnson oder Moderna sein soll. „Ich finde es sehr gut, dass man die Leute da abholt, wo sie wohnen.“ Deshalb sei sie spontan zu dem Termin des mobilen Impfteams gekommen.

Nach der Anmeldung ging es für die Impfwilligen weiter in den Flur der Profilschule, über den sie in die Klassenräume gelangten, in denen sie geimpft wurden. © Eva-Maria Spiller
Weiter vorne in der Reihe wartet schon Denise Görlitz. Die ehemalige Aschebergerin war sich bisher unschlüssig, ob sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen soll oder nicht. Ihr hätten Informationen wie eine Langzeitstudie zu den Folgen der Coronaimpfung gefehlt. Nach einem Aufklärungsgespräch mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) habe sie sich dann entschieden, das spontane Impfangebot wahrzunehmen.
Daran, dass sich vor den Stationen des mobilen Impfteams aus Dülmen schon bis zu eine halbe Stunde eine Schlange bildet, daran hat sich Sandra Deuker, stellvertretende Organisatorische Leiterin des Impfzentrums in Dülmen, schon gewöhnt. „Tatsächlich ist das das Bild der vergangenen Tage.“ Seit dem 10. Juli ist das mobile Impfteam im Kreis Coesfeld unterwegs, den Aufschlag machte Havixbeck. Bis Freitagmittag - zuvor war das Team in Olfen gewesen - waren durch die Aktion in weniger als einer Woche 880 Personen geimpft worden; die Impflinge aus Ascheberg noch nicht mit eingerechnet.
Bis Freitagmittag hat das Impfteam im Kreis 880 Menschen geimpft
„Wir wussten nicht, wie viele Menschen wir erreichen mit unserem Impfmobil und wir sind sehr zufrieden und ich glaube, da haben wir einen richtig guten Weg gewählt“, so Deuker. Zwei Drittel der Impfwilligen seien für ihre Erstimpfung da und das sei auch genau die Gruppe, die man erreichen wolle. Auch viele Geflüchtete nähmen das Angebot des mobilen Impfteams wahr. Den Weg ins Impfzentrum hätten bisher nur wenige genommen. Ein gutes Zeichen für Deuker.

Warten auf die Coronaimpfung: Für viele ist es die erste. © Eva-Maria Spiller
In 4 Wochen - am 13. August - kommt das mobile Impfteam zurück nach Ascheberg. Dann können sich sowohl Erstgeimpfte zweit- wie auch bisher Ungeimpfte erstimpfen lassen. Je nachdem, wie die Resonanz auf diese zweiten Termine ausfalle, entscheide das mobile Impfteam, ob es für weitere Impftermine wiederkomme. Bisher gebe es noch kein Enddatum für das Angebot.
Auch Bürgermeister Thomas Stohldreier war am Freitag vor der Profilschule in Ascheberg unterwegs. Es werde definitiv weiter Aktionen dieser Art geben, hier sei man im engen Austausch mit dem Kreis Coesfeld. „Damit wir möglichst viele vom Impfen begeistern und auch überzeugen können.“ Ihn freut das unkomplizierte und unbürokratische Angebot des Kreises: „Es ist eine total tolle Sache zu wissen, dass genügend Impfstoff da ist. Dass man sich den hier auch aussuchen kann.“

Auf dem Schulhof der Profilschule bildete sich eine lange Schlange. © Eva-Maria Spiller
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
