Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Flüchtlingsunterkunft an der Rankenstraße in Herbern liegen laut Gemeinde voll im Zeitplan. „Gibt es keine unerwarteten Probleme auf der Baustelle, dürften die Räume im September wieder bezugsbereit sein“, sagt Gemeinde-Sprecher Sascha Klaverkamp.
Im März waren die vorigen Bewohner ausgezogen. Seither bringen etliche heimische Fachfirmen aus unter anderem Ascheberg, Herbern und Ottmarsbocholt die Unterkunft in Schuss.
In einem ersten Schritt wurde das Gebäude entkernt, Feuchtigkeitsschäden wurden beseitigt, alte Fenster gegen neue getauscht. Sanitär-, Elektro- und Heizungsinstallationen schlossen sich an. Dann waren Estrich und Fliesenböden an der Reihe und schließlich wurde der Keller aufwändig abgedichtet.
Die Malerarbeiten in den Wohnbereichen wurden Ende Juni abgeschlossen. Aktuell werden die Oberböden eingebracht sowie die Innentüren und Küchen eingebaut.
Voraussichtlich im August kann das dann komplett sanierte Gebäude an die Gemeinde übergeben werden, so dass die Hausmeister sich um das passende Mobiliar kümmern können. Auf dem Dach der Unterkunft soll eine Photovoltaikanlage installiert werden, die samt Batteriespeicher zu 90 Prozent aus dem Förderprogramm Progres.NRW bezuschusst werden könnte. Ein Antrag dafür sei in Vorbereitung, so Klaverkamp.
Kapazitäten nicht ausgeschöpft
13 Zimmer von unterschiedlicher Größe, die Platz für 24 bis 28 Menschen bieten, gibt es in dem Haus an der Rankenstraße. 300.000 Euro kostet laut Klaverkamp die Sanierung.
In diesem Jahr sind der Gemeinde bereits 113 geflüchtete Personen zugewiesen worden, sodass in Ascheberg aktuell 348 leben. „Es ist noch Wohnraum frei“, sagt Gemeindesprecher Sascha Klaverkamp, „wir können weitere Flüchtlinge unterbringen.“
Erst im Mai hatte Stefan Feige, Leiter des Fachbereichts Finanzen und Soziales im Rahmen einer Ausschusssitzung darauf hingewiesen, dass die Gemeinde bezüglich des Wohnraums für Geflüchtete unter Druck stehe: 27 der 38 Unterkünfte sind angemietet und stehen deshalb nicht für den allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung. Feige sprach davon eventuell eine neue, gemeindeeigene Unterkunft in Herbern zu bauen.
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