Der neue Ortskern am Eschenplatz in Ascheberg wird mit einem Hit-Supermarkt, einem größeren Aldi und dem Drogeriemarkt Rossmann, der in den K+K-Markt zieht, entstehen. Nun gab es trotz vieler Einwände von Anwohnern grünes Licht für die Baupläne.

© Eva-Maria Spiller (A)

Nach vielen Einwänden: Politik gibt grünes Licht für Hit und Aldi in Ascheberg

rnOrtskern Ascheberg

Viele Einwände, Anregungen und Bedenken gab es zur Ortskerngestaltung mit dem neuen Hit-Markt und einem größeren Aldi in Ascheberg. Nun aber gab es grünes Licht von der Politik für die angepassten Baupläne.

von Andrea Wellerdiek

Ascheberg

, 01.03.2021, 13:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer wieder gab es Anregungen, Kritik, Einwände von Institutionen, Anwohnern und der Politik selbst. Die Pläne für die neue Ortskerngestaltung in Ascheberg mit dem neuen Hit-Markt, einem Drogeriemarkt und einem größeren Aldi wurden immer wieder angepasst. Nun aber wurde die 75. Änderung des Flächennutzungsplan im Bau- und Planungsausschuss verabschiedet. Die Politiker gaben damit grünes Licht für die weitere Planung des neuen Ortskerns.

Viele Gutachten habe die Gemeindeverwaltung zusammenstellen müssen, viele Einwände - etwa wegen des Verkehrs, der Lärmbelästigung oder der Wertminderung von Eigentum - erhalten, erzählte Klaus van Roje, Bereichsleiter Bauen und Wohnen der Gemeinde, einleitend. Dabei haben die Verantwortlichen von Aldi einige Zugeständnisse gemacht.

Aldi macht Zugeständnisse in Ascheberg

So etwa sollen Kühlaggregate weiter südlich positioniert werden. Darüber hinaus sei Aldi bereit, weitere Lösungen mit Anwohnern zu finden. „Es ist ein Geben und Nehmen“, sagte van Roje. Pläne wie etwa ein Sichtschutz in Richtung Westen sollte man diskutieren. „Wir müssen uns dann Gedanken machen, ob wir einen eingezäunten Aldi haben möchten“, gibt van Roje ein Beispiel. Dies sei dann aber eine Frage, die im Baugenehmigungsverfahren geklärt werden muss.

Im jüngsten Bau- und Planungsausschuss wurde mit nur einer Gegenstimme von Jochen Wismann (FDP) den Bauleitplänen zugestimmt. Damit steht dem Bau des neuen Hit-Marktes, der Erweiterung des Aldi sowie der damit verbundenen Ansiedlung des Drogeriemarktes Rossmann nichts mehr im Wege.

Rossmann nur mit neuem Hit- und Aldi-Markt

Alle drei Bauvorhaben bedingen sich miteinander, wie Maximilian Sandhowe (CDU) noch einmal verdeutlichte: „Grundsätzlich hätten wir uns gewünscht, dass Aldi umbaut. Aber wenn wir Aldi hier blockieren, blockieren wir auch Rossmann. Und damit blockieren wir die Kaufkraft und die Attraktivität der Stadt. Gleichzeitig müssen wir aber auch die Interessen der Anwohner berücksichtigen. Da zeigt sich, wie schwer alle Interessen vereinbar sind. Das ist ein schwieriges Gemengelage.“

Zähneknirschend stimmten auch die Freien Wähler Ascheberg (FWA) für die Baupläne. „Wir sind voll für den Hit-Markt. Die Bauleitplanung allerdings wird um den Aldi herum gemacht, wie er möchte. Damit sind wir nicht einverstanden. Aber weil es nur alles zusammen gibt, entscheiden wir uns dafür“, erklärte Frank Holtrup.

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Elmar Hammwöhner (SPD) sprach sich bei dem Blick auf die Bauvorhaben für den neuen Ortskern aus. „Für Ascheberg gelingt uns eine hervorragende Sache. Wir möchten aber, dass die Anwohner-Wünsche gestärkt werden. Die Verwaltung sollte dies im Baugenehmigungsverfahren mit einbringen.“

Wie man zuvor mit Einwänden der Bürgerinnen und Bürger umgegangen ist, war ausschlaggebend für die einzige Nein-Stimme an diesem Abend. „Viele wollen die Ansiedlung. Es geht aber auch darum, Anliegerinteressen zu berücksichtigen. Die Abwegungen, die getroffen werden, sind nachvollziehbar. Der Weg dorthin aber nicht. Einige Einwände sind schon zwei Jahre alt. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Sorgen aufgegriffen hätte“, erklärte Jochen Wismann (FDP).

Das hätte man in Zwischenschritten früher machen müssen, um Kompromisse zu finden. Der Umgang der Verwaltung mit Einwänden kritisierte der Politiker und zitierte dabei einen Anwohner: „‚Es gab von der Gemeinde weder eine Reaktion noch wurde ein Gesprächsangebot angenommen.‘ Da hätte ich gefordert und mir gewünscht, dass auf die Einwände eingegangen wird. Deshalb können wir dem Beschluss nicht mittragen“, so Wismann.

Klaus van Roje von der Gemeindeverwaltung erklärte daraufhin, dass es „schlichtweg nicht machbar“ sei, auf alle Gespräche einzugehen. „Es gibt jedes Jahr 80 Verfahren, wo bei manchen bis zu 30 Anwohner betroffen sind. Da gibt es viel Gesprächsbedarf. Wir müssten jeden Tag vier Gespräche führen.“

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