Mit 66 ist Schluss Heiner Laxen geht in den Ruhestand - Nachfolger steht fest

Abpfiff“ in den Ruhestand: Heiner Laxen übergibt Staffelstab an Sohn Stefan
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Nach über 50 Jahren Berufstätigkeit, davon die letzten 20 Jahre als Selbstständiger, ist Schluss für Heiner Laxen. Als Einkäufer für Importware mit Schwerpunkt auf Heimtextilien arbeitete der 66-Jährige 20 Jahre lang in Ascheberg. Nun beendet er seinen Job, der gleichzeitig zu seiner Leidenschaft wurde.

Seinem Fußball beim SV Herbern bleibt der künftige Ruheständler auf jeden Fall treu. Neben seinem liebsten Hobby freut sich Heiner Laxen auf gemeinsame Reisen mit Ehefrau Annette. Auch seine drei Enkelkinder sind froh, viel Zeit mit ihrem Opa verbringen zu können. Familie, Mitarbeiter, Weggefährten und Freunde verabschiedeten am Dienstagvormittag (3. Januar) Heiner Laxen in den wohlverdienten Ruhestand.

Nach über 20 Jahren Selbstständigkeit übergibt Heiner Laxen den Staffelstab an seinen Sohn Stefan.
Nach über 20 Jahren Selbständigkeit übergibt Heiner Laxen den Staffelstab an seinen Sohn Stefan. © Claudia Hurek

Nach dem Abschluss der Realschule, einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann beim Herrenausstatter Kroes in Werne sowie dem Besuch der Fachoberschule für Wirtschaft startete Laxen seine Karriere im Jahr 1976 bei der Warenhauskette Horten in Münster.

Im Jahr 1988 wechselte er zu Karstadt, wo er unter anderem in Essen und Dresden als Abteilungsleiter tätig war, bevor er im Jahr 1994 Zentraleinkäufer für Haus- und Heimtextilien für weit über 200 Warenhäuser wurde. Reisen nach Asien und Osteuropa waren seitdem ein fester Bestandteil im Berufsleben. „In Pakistan war ich über 60 Mal, in Indien 40 Mal. Weitere Reisen führten mich in die Türkei, nach Indonesien, China, Lettland, Moldawien, Litauen und Bulgarien“, so Heiner Laxen. „Leider fehlte immer die Zeit, sich diese Länder anzusehen.“ Privat hat Laxen hat in der Vergangenheit gerne Schiffsreisen mit seiner Frau unternommen. „So hat man die Gelegenheit, in kurzer Zeit viele Länder kennenzulernen.“

„Sind sehr stolz“

Seine Erfahrungen als Zentraleinkäufer bildeten nach seinem Ausscheiden bei Karstadt im Jahr 2002 den Grundstein für die anschließende Selbstständigkeit. Am 2. Januar 2003 meldete Laxen unter der Firmierung „HJL Einkaufs- und Verkaufsdienstleiter“ ein Gewerbe an. Der erste Firmensitz waren die Räume im Keller des Familienhauses.

Bereits im März 2003 stellte er mit Beate Rupke die erste Mitarbeiterin ein. In den kommenden Jahren entwickelte sich rasch ein international tätiges Unternehmen - und Umzüge in angemietete Büroräume in Herbern waren die Folge der Expansion und des viel zu klein gewordenen Kellers.

Sohn Stefan, gelernter Bankfachwirt, stieg im Juli 2009 in die Firma ein. Um neben Dienstleistungen auch Warenhandelsgeschäfte abzuwickeln, gründete Heiner Laxen im Jahr 2011 die „HJL Trading Warenhandelsgesellschaft mbH.“ Bis heute werden hier vorrangig die eigenen Marken wie HeiSte, em-es-te und Maui Sports Heimtextilien vertrieben. „Hier läuft alles über uns: Vom Design über die Produktentwicklung bis hin zur Qualitätskontrolle. Wir sind da schon sehr stolz“, sagt Heiner Laxen.

Heiner Laxen feiert im Kreis seiner Familie, Mitarbeitern, Weggefährten und Freunden seinen Eintritt in den Ruhestand.
Heiner Laxen feiert im Kreis seiner Familie, Mitarbeitern, Weggefährten und Freunden seinen Eintritt in den Ruhestand. © Claudia Hurek

Im Lauf der Jahre hat sich der Ein-Mann-Betrieb zu einem florierenden Familienunternehmen entwickelt. Neben Stefan Laxen (inzwischen Geschäftsführer) kümmern sich Ehefrau Annette sowie Schwiegertochter Kerstin Krutwage-Laxen um die Buchführung, Tochter Carina unterstützt die Firma als studentische Aushilfskraft. Nichte Ivonne Schroer und Bruder Jochen gehören ebenfalls zum Team.

Um vor allen Dingen im Süden Deutschlands und Österreich wachsen zu können, wurde Matthias Ammon aus Wertingen ebenfalls zum geschäftsführenden Gesellschafter ernannt. „Wir kennen uns seit vielen Jahren, und mit Matthias haben wir einen kompetenten Fachmann für unser Unternehmen gewinnen können“, erklärt Laxen.

Bau eines Firmengebäudes

So entwickelte sich aus Familienunternehmen inzwischen ein internationales Dienstleistungs- und Handelsunternehmen mit drei Geschäftsführern und 12 Angestellten, zwei Qualitätskontrolleuren in Pakistan sowie einem Merchandiser in Indien. In China kooperiert das Unternehmen seit vielen Jahren mit einer Partnerfirma.

Laxen: „Um in einem adäquaten Umfeld arbeiten zu können, mit Ausstellungsraum und ausreichend Platz für alle Mitarbeiter, haben wir uns 2017 entschlossen, ein eigenes Firmengebäude zu errichten. Leider sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in Herbern nicht fündig geworden und sind aus diesem Grunde nach Ascheberg an den Haselburger Damm ausgewichen.“

Im Vorstand vom BSV Herbern

Ausgleich zum stressigen Berufsalltag fand und findet Heiner Laxen nach wie vor beim SV Herbern. Dort ist er seit über 50 Jahren mit kleineren Unterbrechungen als aktiver Fußballer tätig. Inzwischen als „Gehfußballer“; hier lautet die oberste Priorität „Laufen, ob mit oder ohne Ball, ist ausdrücklich verboten“.

Laxen: „Der Verein ist ganz wichtig für mich. Hier kann ich abschalten und es haben sich zahlreiche enge Freundschaften gebildet, die ich nicht missen möchte. Fußball lässt sich auch sehr gut ins Geschäftsleben übertragen. Hier lernt man siegen, verlieren und wieder aufzustehen. Dieser Sport fördert den Teamgeist und ist zudem eine tolle Erholung vom stressigen Alltag.“

Auch beim BSV 1822 Herbern ist Laxen seit über 40 Jahren Mitglied - von 2014 bis 2017 sogar als dessen Vorsitzender, und von 1999 bis 2000 als König.

„Selbstverständlich werde ich auch zukünftig meinem Sohn Stefan beratend zur Seite stehen, wenn dies nötig sein sollte. Als Selbstständiger verabschiedet man sich ja doch nie so ganz von seiner Arbeit, die ich persönlich immer mit viel Herzblut ausgeführt hab; aber ich weiß, dass die Firma bei Stefan in sehr guten Händen aufgehoben ist.“

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