
© Claudia Hurek
Kriegsspielzeug als Spende - Tickt ihr noch ganz sauber?
Meinung
Viele Leute geben sinnvolle Spenden für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine ab. Doch bei einigen Spenden mangelt es wohl am gesunden Menschenverstand. Ein Kommentar.
Die Spendenfreudigkeit in vielen Ländern dieser Welt sowie die große Hilfsbereitschaft der Menschen ist überwältigend und macht oft sprachlos. Dies im positiven als auch leider Gottes im negativen Sinn. Ich möchte auf gar keinen Fall das Spenden von dringend benötigten Dingen für ein Land schmälern, in dem ein einzelner Mann einen Krieg führt, für den der Rest der Welt kein Verständnis hat.
Was ich aber nicht verstehe, und wo ich nun fast den Glauben an den menschlichen Verstand verloren habe, ist das, was ich bei einer Spendensammlung in Ascheberg entdecken musste. Dort hatte jemand Spielzeug-Soldaten abgegeben - für die Kinder aus dem Kriegsgebiet. Tickt ihr noch ganz sauber? Wie kommt man bitte auf so eine Idee?

Unbedacht oder einfach nur ohne Sinn und Verstand: Solche Spenden braucht niemand. Schon gar nicht, wenn er in einem Kriegsgebiet lebt. © Claudia Hurek
Leider war das auch nur das Tüpfelchen auf dem i. Denn obwohl geschätzt 95 Prozent der Spenden wirklich sinnvoll, gut verpackt und beschriftet waren, gab es auch die ein oder andere Sache, zu der mir nichts mehr einfällt: schimmlige Schlafsäcke, benutzte Unterwäsche, komplett verdreckte Schuhe, seit Jahren abgelaufene Sonnenmilch. Ich hoffe, dass diese Menschen niemals in Not geraten. Ich bezweifle aber auch, dass sich jemand bei Schneetreiben und Minusgraden über ein Töpfchen Sonnenmilch freut. Deswegen: Spendet weiter - aber bitte mit Verstand!
Seit fast 30 Jahren ist Herbern nun unser Zuhause und seit gut vier Jahren darf ich über meinen zweiten Herzensort berichten. Ich habe einen großartigen Job als freie Mitarbeiterin, der den eigenen Horizont um ein Vielfaches erweitert.
